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^ Urbmi 107 Teyder. Anton
schaft. nack Anderen dag'e^n aus vornehmer
Familie stammend, welch letztere Version sich
auch in einer gedruckten Leichenrede findet, in
der es wörtlich heißt: ,.ortU5 e5l iNugtri —
nt aceeximus — tamili^". Die Nachrichten
über ihn sind nicht eben selten, aber lücken-
haft und voller Widersprüche. Nicht ohne
(yrund vermuthet man, daß er slavischer
Abkunft gewesen sei und seinen Namen, der
damaligen Sitte folgend, latinisirt habe. Als
Seelsorger zu Brück an der Mur in Steier»
mark zog er die Aufmerksamkeit deH Bönigs
Ferdinand auf sich, der idn als Almosenier,
Beichtvater und Prediger an seinen Hof berief
und nach dem Tode des Laibacher Bischofs
Franz Kazianer zu dessen Nachfolger er«
nannte. In letzterer Stellung benutzte T e rtor
das Vertrauen seines königlichen Gönners,
um durch denselben den im Aufblühen begrif'
fenen Trden der Gesellschaft-Jesu ins Land
zu berufen, welcher, daselbst festen Fuß fassend,
seinen mächtigen Einfluß auch bald zur Gel-
tung zu bringen .wußte. Als ebenso eifriger
wie erbitterter Gegner des Protestantismus,
der sich zu jener Zeit immer mehr und mebr
auszubreiten begaml. bielr der Bischof die
Jünger ^yo la ' s zunächst geeignet, dem
(Andringen der neuen Lehre den wirksamsten
Widerstand entgegenzusetzen. In der Förderung
des Unterrichtes im Sinne des Erdens und !
in Errichtung von Landschulen, welche diesem
Zwecke entsprachen, erblickte er die eingreifend-
sten Mittel zur Erreichung seiner Pläne. In
der Durchführung derselben ging er mit solcher
Energie vor. daß er von Peter (5anisius
der „Hammer der Protestanten" genannt
wurde, welchen Beinamen vor ihm schon der
vielgenannte und bekannte Dominicanermönch
Johann Faber erhalten hatte. Als Tertor
im Winter l:»5« bei einer kaiserlichen Commis-
sion in Donauwörth sich befand, sollen die Pro«
testanten, deren Verfolgung er so eifrig betrieb,
die Treppe mit Wasser begossen haben, in Folge,^
dessen er einen Fall gethan, welcher die Ursache !
seines Todes gewesen sei. Nach Anderen wieder ^
wäre er von einer Leiter gestürzt, was auch !
auf Anstiften der Protestanten geschehen. Von !
Einigen dagegen wird diese Nachricht über
die Ursache seines Todes bestritten. ^Oi-ati«?
k n n 6 d r i 3 do inorts Iievol6näi«8. in
(,'nriäto patris et Vomini V. Hloaui Buchdruckergeschichte von Anbeginn bis 136l».
3. 46 l. — .>/o?-6//i tll se?/lü»/e/el ^«7»/o^.
IlztoriH äeNa (.'oute», 6i Oorixia, (Oorisia,
1853, ?Kt6rnaIIi, 8".) Volume I I I , x. 837. —
G r o ß e s v o l l s t ä n d i g e s (sogenann-
tes Zedle r'sches) Un i u e rsa l < 3 er i kon
(Halle und Leipzig, Iobann H. Zedler)
Bd. XI. I I I , Lp. 820; gibt das Iabr der
ssrdebung T erto r'ö zum Bischöfe von Laibach.
l544, als dessen Todesjadr an, waö unrichtig
ist. und nennt den Ort. wo er gestorben.
Tanaberit, aus welcher Verstümmelung man
immerbin noch den Namen Donauwörth her-
auszufinden vermag.) — 3. Noch ist des fürst'
lich Oett ing < Svie lder g'schen Geheim--
ratnes und österreichischen Haupt«
mannes Ter tor ^u gedenken, der seine
t8lö erlittenen Drangsale in einer Druckschrift
schildert, welcher ein Schreiben an den Kaiser
von Rußland und ein Bittgesuch an die deutsche
Bundesversammlung um Entschädigung bei»
gefügt ist. Aus dieser Tchrift gibt das „Litcra»
rische Conversationsblatt" (Brockdaus. 4".) m
einem der Iabrgänge isls oder i«i9, S. 22l>
bis 2^2, einen von treffenden Randglossen
"begleiteten Auszug, nach welchem die Schick-
sale dieses österreichischen Hauptmannes —
bei deren Darstellung derselbe freilich so manche
dunkle Stellen unaufgeklärt läßt — haar-
sträubender Natur sind. Wir können uns auf
einen Auszug dieses Auszuges nicht einlassen.
Wir beschränken uns nur darauf, zu bemerken,
daß Tertor für einen französischen Spion
gehalten wurde, daß der bekannte Historiker
Hofrath Luden sich des Unglücklichen ange-
nommen, welcher von den Kosaken innerKalb
mehrerer Wochen vierhundert Peitschenhiebe,
Pikenstöße und Maulschellen erleiden mußte,
dann auf die Festung Neisse gebracht, von
deren Commandanten General N a u m e r
inhuman behandelt und endlich im 'Mär; 4814
aus seiner 'Haft entlassen wurde. Hierauf
nahmen sich Frau von Krüdener und ik,r
Schwiegersohn von Bergbeim des Armen
an und kleideten idn vom 6opfe bis zum
FuHe neu. Sein Geld war ihm gestohlen
worden, und uon feinen ganzen Habseligkeiten
erhielt er nichts zurück als eine — leere
Schatulle.
Teyber, Anton (Ton setz er, geb. in
Wien 8. September l 734, gest. ebenda
Val«as°r, °>" ' ^ '^"emb« ^22>, Er gehört
», Blich, T,'!«,—Denis <M!ch»el>, Wien« ' einer KimMrfamilie <!!!, deien Mit-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Volume 44
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Terlago-Thürmer
- Volume
- 44
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 360
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon