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Thun-Sahenftein, Leopold Leonh. 62 Chun-Sahenste.in, Leopold Leonh.
<3. 29, 1^4, und im 'Anbang, T, U .^ — Der-
selbe. Der Wiener Parnaß im I. 18i8 (Wien
1882. Man;, gr. 3".) T. 1.5X1, 1^62. 1611. —
kleines biographisches Lcrikon. enc-
I^alteno Lebensskiz'ien hervorragender um die
Kirche verdienter Männer (Inaim 1862. M. F.
Lena. 8".) T. 24?. — Männer der Zeit.
Biographisches Lerikon der Gegenwart (Leipzig
1862. Karl B. Lorct. 4".). Zweite Serie.
Tp. 197. — Neue Freie Presse, 1567.
Nr. 108?.- „Miscelle". — Neuigkeiten
<Brünner polit. Blatt) 29. und 30. i>tober
15tt<).- „Graf Ttmn als O'ultuö' und Unter«
richtsminister" ^ine befangene Stimme aus
protestantischem Lager). — Presse, 1867,
Nr. «4: „Ein Schreiben des Grafen Leo
Tdun" l^worin er eine Mittheilung der „Ge-
meinde-.Zeiwng" berichtet, „nach wrlcker Graf
Thun im Jahre 1848 Präsident der in Prag
bestandenen, von dem Fürsien Windisch'
grätz aufgehobenen provisorischen Negierung
gewesen wäre"). — Lnäa.peäti H i i - I i ^ ,
1836, Nr. 130, im Feuilleton: „<3i-65 1'nuu
Thun-Hohenstein, Leopold Leon-
hard Graf (Fürstbischof von Passau,
geb. auf dem Schlosse Tetschen in
Vöhmen am 17. April 4748, gest. zu
Zibulka nächst Prag am 22. October
1826), ein Sohn des Grafen Johann
Joseph Anton von der böhmischen
Linie aus dessen erster Ehe mit Maria
Christiana geborenen Gräsin Hohen-
zollern-Hechingen. Die erste Erzie-
hung erhielt er im Elternhause unter der
Leitung eines Grafen Sevign6, eines
Abb6Rabinö und eines Deutschböhmen
Hilbert. Schon als Kind — in seinen
freien Stunden verrichtete er kirchliche
Ceremonien, wie er sie in der Kirche sah
— zeigte er große Neigung für den geist-
lichen Stand, die vielleicht durch seine
schwächliche Konstitution genährt wurde,
und so widmete er sich, sobald er die
Iünglingsjahre erreicht hatte, mit allem
Ernste dem Studium der Philosophie und
Theologie, worin mehrere gelehrte und
ausgezeichnete Männer des Augustiner- ^ Ordens seine Lehrer wurden. Im Jahre
1768 bekam er durch besondere Gnade
Kaiser Josephs II . die pi-im^o i^-eces
für das Capitel an der Passauer Kirche,
eine Auszeichnung, welche nur Jünglinge
von wissenschaftlicher Bildung und sonst
ausgezeichnetem Rufe erlangten. 1769
begab er sich nach Passau, wo er ein
Jahr für seine künftige Bestimmung sicb
vorbereitete, dann kehrte er heim, erhielt
m Prag von dem Erzbischofe Mander-
scheid Subdiaconat und Diaconat,
und 1772 uon dem Bischöfe von Leit-
meritz, Grafen Wallenstein, das Pre-
sbyteriat. Nun ging er zu seiner Kirche
in Passau zurück, wo er bald zum Propst
und 1794 durch seinen Vetter, den eben
erwählten Bischof Thomas Johann
Grafen Thun, zum Weihbisch ofe erhoben
wurde. Nachdem aber im folgenden Jahre
dieser Kirchenfürst das Zeitliche gesegnet
hatte, wurde Leopold Leonhard,so
sehr er sich gegen den ihm gestellten An-
trag
sträubte, am 13. December 1796 ein-
stimmig vom Capitel zum Nachfolger auf
dem Bischofssitze erwählt und war nun
der Vierte aus dem Grafenhause Thun,
welcher diese hohe Würde als souveräner
Fürst des heiligen römischen Reickes be»
kleidete. Nur acht Jahre regierte er als
solcher sein Bisrhum. Seine erste Ver-
ordnung gebot die Abschaffung der Todes-
strafe. Für Belebung des Handels und
der Schifffahrt, zur Förderung der Be-
triebsamkeit unbemittelter, aber fleißiger
Gewerbsleute that er das Mögliche. Er
erschien im geistlichen Rathe, um dessen
Anordnungen zu prüfen, in her Schule,
um diese zu heben, in den Gefängnissen,
um Mißbräuche in denselben zu beseitigen.
Er sorgte für einen Nachwuchs tüchtiger
Priester und verbot die Aufnahme von
Novizen in die reichen Klöster, bis nicht
seine Pfianzschule für junge Priester hin»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon