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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
Page - 105 -
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Page - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

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Thurn-Valsassinll, Heinr. Matthias Mar t in irz und S lava ta mit dem Sekre- tär Fabr ic ius zu Prag aus den Fenstern des Rachhauses gestürzt wurden. Nach dieser Selbsthilfe setzten sich die böhmischen Stände in Vertheidigungszustand, ernannten eine Re» gierung von dreißig Personen u-nd übertrugen dem Grafen T h u r n die Führung ihres Heeres. Dieser eroberte daraufKrumau. drang, j durch die Truppen des Grafen Ernst Peter von ManSfeld verstärkt, nach Mähren vor. nalim Brunn und wurde von allen prote« ! stantisch gesinnten Bewohnern des Landes, die ! an vielen Orten sich erhoben, mit Jubel! empfangen. Kaiser Mat th ias bemühte sich! unterdessen um friedliche Beilegung des Strei<^ tes, und schon sollten in Eger Unterhandlungen ^ eröffnet werden, als er vom Tode ereilt wurde. ^ Ferdinand I I . bestieg nun unter den un- ' günstigsten Verhältnissen den Tdron. Die österreichischen Stände machten die Huldigung ^ v>>n der Abbilfe der Religionsbeschwerdrn ad» ! längig, und Thurn zog mit ''einem Heeres u^ch Oberösterreich. um ihren Forderungen, Nachdruck zu geben. Am 3. Juni 1619 stand ^ er bereits vor Wien, er schritt zur Belagerung. ^ und schon hatte er einige Vorstädte eroderr. i als er auf die Nachricht, daß Mansfeld i am 8. Juni 1619 beiBudweis von Boucquoi) geschlagen sei und gegen Prag eile, nach Böbmen sich zurückzog, um die Hauptstadt zu decken. Daselbst setzte er auf der von den Protestanten im August 1619 gehaltenen Reichsversammlung die Ausschließung Kaiser Ferdinands I I . vom böhmischen Tbrone 5 uno die Nahl des Kurfürsten Friedrich V.^ von der Pfalz zum Könige durch. Hierauf! reckte er nochmals mit einem böhmischen Heere i und 12.l)0>) Mann siebenbürgische Truppen bis , Wien vor. erhielt überdies durck Peth len j G^lbor große Verstärkung, zog sich aber in! Folge der durch Homonay dem Nebellen Georg N^k^czy in Ungarn beigebrachten^ Niederlage in die Heimat zurück. Nach der! Schlacht am weißen Berge, die der Herrschaft! Friedrichs ein Ende machte, fwb er nach Breslau, von da nach Mähren und dann nach Siebenbürgen ,zu Bethlen Gubor. Im Jahre 1626 übernahm er den Befehl über ein tlemes Kommando in Schlesien und ging, , als dasselbe von Wallenstein vertrieben wurde, zu dem Könige Gustav Adolph ^ von Schweden, der mit den Polen Krieg i füdrte. Cr zeichnete sick bei mehreren Gelegen« ! heiten durch Tapferkeit aus, begleitete den ^ König nach Deutschland und kämpfte in den i Thurn-Valsassinll) Heinr. Matthias Schlachten 1631 bei Leipzig und 1632 bei Lühen. Nach Gustau Adolphs Tode zum General erboben, ging er auf Befehl des Kanzlers Orenstierna mit einem fchwe- dischen Corps nach Schlesien, um mit den sächsischen und brandenburgischen Truppen gegen Wallen st ein zu agiren. Nach langem Streite mit dem sächsischen General Arnim über den Oberbefehl knüpfte er mit Wallen- stein nutzlose Unterhandlungen an und wurde im October 1633 mit seinen 2.5W Schweden bei Steinau an der Oder eingeschlossen und aufgehoben. Die Nachricht von seiner Ge- fangennehmung erregte in Nirn allgemeinen Jubel, und schon bereitete man sich vor, dem Anstifter der böhmischen Unruhen den Proceß zu machen, als die unerwartete Kunde von der Freilassung desselben eintraf, Wallen- siein schrieb nämlich naäi Wim: „Wollte der Himmel, die Feinde dätten lauter solche Generäle. An der Spitze der sckweoiscken Armee wird er uns bessere Tienne leisten alo im Gefängniß". Der eigentliche Grund der Loslassung Tdurn's war jedoch, daß der- selbe Mitwisser d r^ Geheimnisse Wallen- stein's und dessen Unterhändler bei dem Kanzler Orenstierna war. Dieser Vorgang des Generalissimus soll auch zunächst den völligen Bruch des Kaisers mit demselben bewirkt haben. Nach seiner Entlassung aus der Haft fand Thurn. verfolgt von Arni m's Haß, Zufluckt in Schweden, wo er in dem eben erst eroberten Liefland das vordem den Bischöfen von Oesel zuständige Pernau durch die Gnade der Königin Christine als eine Grafschaft erhielt. Im Jahre 1394 hatte er sicr» mit einer Tochter Bernhards von Gal l auf Losdorf und Asparn im Lande unter der Enns. Viertel Nnter » Mannhartsberg, verkeimtet. Sie brachte idm Losdorf in die Ehe und gebar ihm einen einzigen Sohn. Franz Bern hard s^. d. 3. 101. Nr. 1^ . Seine Zweite Ehe, mit 5u!anna Elll'lllicltj von «Icuffenbüch sBd. XI.IV, T. t>l. Nr. 3kl, blieb kinder los. Wann Heinrich Matthias gestorben, ist nicht bekannt. Als er im Ottober 1633 bei Steinau aufgehoben wurde, zählte er 66 Jahre. Korrespondenz des Pfalz grasen Fried- rich V. und seiner Gemalin Elisabeth mit Heinrick Matidias von Tdurn. Mitgetheilt vonI. Fiedler (Wien 1864. Gerold.gr. «".) bildet den XXXI. Band des „Archivs für Kunde österreichischer Geschichtsquöllen. her- ausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien". — (Stramberg).
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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