Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
Page - 110 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 110 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

Image of the Page - 110 -

Image of the Page - 110 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

Text of the Page - 110 -

ll) Ioh. Lndw. 11Y Thurn-Valfafsina, Joseph Johann Ambros. der ein sirenger Ka« tyolik war. ihn zum Erben von Bleiburg ein' setzte. Seine Gemalin, die katholische Sophie von Slubenberg, eine sehr fromme Dame, mag wohl zu dieser Verfügung zumeist Anlaß gegeben haben, umsomehr, als ja seine Kinder katholisch erzogen wurden. Nun. Johann Ludwig trat den Besitz von Bleiburg an, erhielt auch noch im Jahre 16U4 die Cow cession eines Erzbergwerkes auf der Herrschaft Oberstein in Kram und kaufte 1024 die Eisen« gewerkschaft zu Schwarzenbach mit Floßofen und Bleianbrüchen. Ein darüber entstandener Proceß, welcher sich zwanzig Jahre hinzog, wie ein zweiter gegen einen italienischen Grafen Cinel l i , der ohne Weiteres in das Johann Ludwig gehörige Freihaus in Wien eindrang und trotz sechsmaligen Be- fehles des Hofmarschalls, dessen Gerichts- barkeit es unterstand, doch nicht entfernt werden konnte, werfen ein eigenthümliches Licht auf den Verfall der Rechtspflege in jenen Tagen, die durch Protectionen, Be- stechungen und dergleichen Umtriebe geradezu illusorisch war. Indessen saß der Protestant Johann Ludwig Graf Thurn ungestört auf seiner Erbburg in Kärnthen; der Kriegs' lärm verschallte, als mit einem Male das Patent vom 23. Juli 1628 erschien, welches die Auswanderung aller noch protestantischen Landleute anordnete. Mchrere adelige Ge- schlechter, so die Egkh, Eronegg, Ernau, Freiberg. Hagen, , die Freiherren von Kheoenhüller, Johann Ludwig und dessen zwei Vettern Paul und Johann traf dieses Geschick. Wohl richtete der Graf eine ausführliche Vorstellung an den Kaiser und bat um Erlaubniß, in Wien sich nieder« lassen zu dürfen; die Stände traten vermit» telnd ein. vergebens, die kaiserliche Resolution vom 23. Juli 1629 schlug Alles ab. Indessen ist aus einer Anzahl von Bleiburg oder Wiener<Neustadt in den Jahren 1631 bis 1633 datirten Urkunden zu schließen, daß es zu keiner Auswanderung kam, wozu wohl am meisten wieder seine Gemalin und die katholische Erziehung der Kinder beigetragen haben mögen, für welche, wenn man den Vater zur Auswanderung gezwungen hätte, jeder weitere Grund, beim Katholicismus zu beharren, hinweggefallen wäre. Bei Johann Ludwig treten in Betreff der Nachfolge Zweifel ein. Nach einer schon in den Quellen über die Geschichte der Thurn'Valsas» sina angeführten Monographie in der „Ca< rinthia" sind seine Kinder zwei Söhne: Io« hann Ernst, der Malteser wurde und als solcher unvermält blieb, und Heinrich Lud- wig l^Z. 104, Nr, 21), der den Stamm fortpflanzte; nach einer Darstellung deä „Ge- nealogischen Reichs- und Staatshandbuches auf das Jahr 1804" (Frankfurt a. M. bei Varrentrapp, 8°.) Bd. I, S. 747 und 748 ist aber nicht Heinrich Ludwig, sondern Franz Ludwig ^S. 1l)2. Nr 13) der Sobn unseres Johann Ludwig . Wir sind nicht in der Lage. diesen Zwiespalt zu lösen, und bescheiden uns daher einfach mit dem Hinweise auf diese verschiedenen Angaben. — 32. Johann Sigmund (gest. zu Klagenfurt 3. März 1732). nach dem Varrentrapp', schen „Genealogischen Reichs- und Staats« Handbuch auf das Jahr 1804" S. 749 Si- gismund Joseph genannt, ein Sohn Franz Ludwigs und der Esther Su« sanna geborenen Gräsin Cronegg. über- nahm Bleiburg. Ein gebildeter Staatsmann und verständiger Oekonom, wurde er von den Ständen Kämthens mit der Verwaltung ihrer Güter betraut und nach Klagenfurt berufen, und da der damalige Landeshauptmann Peter Graf Go vs vielfach abwesend war, 1714 vom Kaiser zum Landesverweser und geheimen Rathe ernannt. Im Jahre 1723 wählten ihn die Stande zum Burggrafen, als welcher er in drr ständischen Burg rrsidirte. Große Rührigkeit entfaltete ei in allen Fällen, welche Kärnthen gefährdeten, so als das Land von einem Einfalle der ungarischen Malcontenten bedroht wurde, und dann wieder in den Jahren 1703 und 1704, als die Bayern und Franzosen im Anzüge waren. Ebensolche Um« ficht entwickelte er bei Ausbruch der Pest I71l> und 1717, als 1723 ein verheerender Brand Klagenfurt heimsuchte und 1726 anläßlich der dem Kaiser Kar l VI . zu leistenden Huldi« gung Kämthens. Graf Johann Sigmund hatte sich mit Eleonore Gräfin VeltingeN'VnIler« fleiu vermalt, und mit den beiden Söhnen aus dieser Ehe: Franz und Anton, kam über den Kärnthner Zweig der Thurn« Valsassina ein Glanz, wie er schon ein« mal mit Johann Sigmunds Urgroßoheim Johann Ambros auf das Haus Thurn gefallen war. — 33. Joseph (geb. 1716. gest. 16. Juni 1746). ein Sohn des Grafen Johann Sigmund aus dessen Ehe mit Eleonore Gräfin Oett ingen . Waller« stein und ein Bruder der Grafen Anton sS. 93) und Franz sS. 116). widmete sich
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich