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Thurn-ValfWnK, Raimund 1 jZ Thurn-Palfasfina, Raimund
verband sie die Eigenschaften einer vortreff» j
lichen Mutter. Die Erziehung ihrer Tochter!
Therese (geb. 12. Juni 1817) persönlich^
leitend und überwachend, sorgte sie für den >
Unterricht derselben nach allen Richtungen ^
und durch die besten Meister, so in der vater- j
ländischen Sprache und Literatur durch Luigi ^
Pezzol i . den Lehrer und Freund des Dich« ^
ters Luigi Carrer lVd. I I , S. 292), in der!
Musik durch den trefflichen Kirchencomponisten !
Pero t t i und den tüchtigen Klavierspieler
und Componisten Fauna, in der Malerei!
durch L ippar in i j^Bd. XV, S. 223). Com- !
tesse Therese, Besitzerin der Herrschaft Duino
mit Sestiana (Fideicommiß seit 1783, Allo-
dium seit 1349), ferner der Herrschaften Sa«
grado und Dobeido im österreichischen Küsten»
lande, sowie (seit 183t) der Herrschaft Borro
in der Provinz Florenz, vermalte sich am
29. September 1849 mit Egon Prinzen von
Hohenlolje»Malhenburg -HchilNngsfürst, welcher
als k. k. Oberstlieutenant am 12. Jänner
l863 starb, die Gattin mit zwei Söhnen und
drei Töchtern zurücklassend. Gräfin Therese
ist k. k. Sternkreuzordens« und Palastdame
der Kaiserin Elisabeth. 5058e1-v2.ro r6
t i - iest ino, 1836, Rr. 157: „NecroloLia,"
äs! D^ I'rs.Qeftsoo N s 1 t r 2 m e.^Z —
42. PoliMena. Eine zweite Gräfin Thurn«
Valsassina dieses Vornamens, eine ge»
borene Montan i . hat sich durch eine Stif-
tung für sechs musikalische Zöglinge in Brunn
ein Anrecht auf bleibende Erinnerung erwor«
ben. Später wurde durch den Stiftsprälaten
Cyrill Franz Napp sBd. XX, S. 81) die
Zahl der Stiftlinae auf zwölf und dreizehn >
erhöht, welche als Thurn'sche Fun batisten!
die Elementar-Musterschulen, die k. k. Haupt«
schule, das k. k. Gymnasium, sowie die philo»
sophische Lehranstalt in Brunn schulgeldfrei
desuclien und vollständige Verpflegung nebst
Unterricht in der Musik unentgeltlich erhalten. ^
Die detaillirten Bedingungen sind aus der j
unten in der Quelle citirten Mittheilung zu
ersehen, die übrigens in ihrer kopflosen Fassung
Alles angibt, nur kein Jahr oder sonst ein ^
Datum, durch welche uns einigermaßen Auf« !
schluß über die edle Stifterin oder doch dic
Möglichkeit gegeben würde, nach derselben zu
forschen. ^Allgemeine Wiener Musik«
Zeitung. Herausgeg. von August Schmidt
IV. Jahrg... 13. April 1844. Nr. 43: „Die
gräflich Thum'sche Stiftung für musikalische
Zöglinge in Brünn".) — 43. Raimund,
welcher, in der zweiten Hälfte des dreizelmten
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. XI^V. sGedr. i Jahrhunderts lebte, war ein Sohn des
Paganus, der 1240 zum Gubernator der
Stadt Mailand gewählt wurde, als welcher
er sich der angreifenden kaiserlichen Armee bei
Rocca d'Adda mit einer kleinen Truppe ent»
gegenftellte und einen glänzenden Sieg davon-
trug. In einer späteren Fekde gegen die
Pavianer überwältigte er auch diese und
zwang die in ihrer Stadt Eingeschlossenen zu
einem schimpflichen Frieden. Cr starb I24l,
und seine irdischen Ueberrrste wurden im
Kloster Chiaravalle beigesetzt. AuS feiner Ehe
mit Agathe von Genf hatte er die Söhne:
Hermann, Nappo, ersten Herzog von Mai-
land (1263), Salv inus lS. 114. Nr. 47).
Franz. Bischof von Como. Caverna,
Paganus I I I . und den in Rede stehenden
Raimund, von denen sämmtliche Linien
des Hauses Thurn abstammen. Als der mit
der Adelspartei haltende Mailänder Erz«
bischof Leon de Perego von der Volks-
Partei verjagt ward, konnte 'sich das aus
Adeligen und Plebejern zusammengesetzte Ca-
pitel in der Wahl des Nachfolgers nicht einigen.
Die Plebejer schlugen Raimund de la
Torre vor, die Adeligen machten heftige
Opposition und entschieden sich für Franz
von Settala. Diesen Zwiespalt benutzte die'
Curie, um sich die ihr strittig gemachte Wahl
anzumaßen, und über beide Candidaten hinweg
ernannte der Papst dann Otto Viscont i ,
der damals zu Rom sich befand. Run erst
entbrannten zwischen den Viscont i und
della Torre die heftigsten Kämpfe, welche
mit der endlichen Niederlage der Ersteren
schlössen. Raimund aber, der auf diese Weise
um den erzbischöflichen Sitz in Mailand gekom»
men, erhielt das Patriarchat von Aquileja.
welches als eines der reichsten Beneficien in
Italien galt, und regierte mit solcher Umsicht
und Weisheit, daß man ibn „Vater deS
Vaterlandes" nannte. Er erweiterte und be-
festigte die Stadt Udine, führte Kriege gegen
die Venerianer und dieVisc 0 nt i und wurde
dabei von Kaiser Rudolph I., sowie von
Herzog Meinhard von Kärnthen, den Grafen
von Görz, Ortenburg und Anderen mit
Hilfstruppen unterstützt. Der Herzog v?n
Kärnthen, die Grafen von Ortenburg und
Este leisteten ihm als Lehensträger verschie-
dener aauilejischer Besitzungen den Eid der
Treue. Nach Einigen stand er 25. nach
Anderen nur 21 Jahre dem Patriarchate vor.
Nach dem Unglückstage bei Decimo s^iebe
Salv inus, S. l!4. Nr, 47) fanden mehrere
. März 1882/j 8
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon