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Khunl-Vatsasstna, Richard T. Thurn-Valsassin^ Sigmund
feiner Geschwister Zuflucht an seinem Hofe.
— 44. staimund (della Torre), welcher
zu Ende des sechzehnten und in der ersten
Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts lebte, ist
der einzige Sohn Franz Thurn's (della
Torre) aus dessen Ehe mit Laura ge»
borenen Gräfin Arco. Seine Iugendjahre
verlebte er an den Höfen der Erzherzoge
Kcirl und Ferdinand, wo er sich bald
die geschmeidigen Umgangsformen aneignete,
welche ihn zu seinen späteren Aemtern so sehr
befähigten. Als Johann Graf Cobenzl die
Hauptmannschaft von Gradisca erhielt, die«
selbe aber nicht persönlich antreten konnte,
stellte er der Erzherzogin«Witwe am 23. Sep<
temoer 1390 Raimund della Torre als
den Einzigen vor. welcher im Besitze der er«
forderlichen Eigenschaften befähigt sei, ihn als
Hauptmann der Veftung und des umliegenden
Gebietes vollkommen zu vertreten. Als Kaiser
Rudolph I I . nach Veit von Dornberg's
Abgänge von dem Gesandtschaftsposten bei
der Republik Venedig eines Nachfolgers auf
demselben bedürfte, fiel seine Wahl auf Rai«
mund, welcher sich kurz vor Ablauf des
Jahres 1593 nach der Lagunenstadt begab, wo
er vier Jahre, bis zur Uebernahme der Ge«
sandtschaftsstelle in Rom, verweilte. Folgendes
Schreiben des Papstes Clemens VI I I . an
Raimund ääo. 30. April 1604 gibt Nacl,-
richt, in welcher Gunst derselbe bei jenem
stand. „Nenllkö Nla si i-itravi", schreibt
der Papst, „H85g.i larttkug, äa, !>oi, pure 1o
äikino con Xoütlo kkterno aFstto seinpre
viciui e ineinori äe' cli I^ei nieri^i a 56Fno
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NeäeLinill. äini6ntie5.to55i". Naimund war
zweimal verheiratet, zuerst mit einer Tochter
Matthias Hoffer's, und nach deren Ableben
mit ihrer Schwester, nachdem er durch Ver»
mittlung des Kaisers den päpstlichen Dispens
dazu erlangt hatte. Dank diesem Dispens er»
richtete Raimund in Gradisca das Ser«
vitenkloster. — 43. Nichard I., ein Sohn
des 1331 verstorbenen Wol f inus, war ein Mann von hervorragendem Geiste und viel'
fachen Kenntnissen. Die Grafen von Görz,
sowie mehrere Fürsten bedienten sich darum
seiner zu verschiedenen Gesandtschaften und
diplomatischen Missionen. Aus seiner Ehe mit
einer geborenen von Gsterwitz hatte er einen
Sohn, Johann, der diese Linie fortpflanzte.
— 46. Richard I I . , im fünfzehnten Iahrhuw
Hunderte lebend, ein Sohn Johanns aus
dessen Ehe mit Katharina von Weiß«
priach, wird als ausgezeichneter Kriegsmann
gerühmt, er war auch I2qno3 kurktus. Seine
Gemalin l^ una von Hungersbach — wahr»
scheinlich Egkh von Hungersbach, da die
Egkh dieses Prädicat führen — gebar ihm
einen Sohn Mat th ias, welcher das Ge<
schlecht fortpflanzte. — 47. Salvinus ist
ein Bruder des Nappo della Torre, der,
1263 zum Herzog von Mailand gewählt,
darüber mit dem vertriebenen Mailänder Erz-
bischof Otto Viscont i in>grimmige Kampfe
verwickelt wurde, aus welchen er oft als
Sieger hervorging, bis er von Viscont i
durch Verrath am 20. Jänner 1277 bei De«
cimo überfallen', besiegt und gefangen genom-
men, auf das Schloß Vradello bei Como
kam, wo er in einem hölzernen Käfig ein^
gesperrt, nach anderthalb Jahren 1278 elend
starb. Nappos Bruder ist obiger Salvi-
nus, der sich nach den Unglückstagen bei
Decimo mit noch anderen Geschwistern zu
seinein Bruder Raimund, dem berühmten Pn-
triarchen von Aquileja begab und der Stamm»
vater aller auf unserer ersten Stammtafel befind--
lichen Linien der Grafen Thurn ' Valsassina
wurde. — 48. Sigmund (gest. 7. Juni 16U1),
ein Sohn des Hier 0 nymu 2 aus dessen Ehe
mit Ju l ia , einer Tochter des uenetianischen
Senators Bembo ^Hübner, genealogische
Tabellen, I I I , Tab. 7"7<1^, kam im Gebiet
von Venedig zur Welt. Nntor der Leitung
seines Oheims Michael, Card mal bischofs
von Leneda erzogen, studirte er auf der Uni«
versität zu Padua, wo er sich bald so hervor«
that, daß er Mitglied der Akademie daselbst
wurde. Dem vollkommen herangebildeten
Neffen kaufte der Cardinal ansehnliche Län«
dereien im Gebiete von Gradisca, damit sich
derselbe auf österreichischem Gebiete ansässig
mache. Zugleich bewarb er sich für ihn um
die Aufnahme unter die Stände der Graf«
schaft Görz (19. Jänner 1382) und empfahl
ihn der Huld des Erzherzogs K a r l von
Steiermark, welcher Sigmund zu seinem
Mundsckenk ernannte. Bei der Leichenfeier
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon