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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
Page - 135 -
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Page - 135 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

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Tihacek, Johann 138 Tirian. Johann unvergleichlichen Künstlerin zollte, im Iabre 4862 durch eine Erinnerungstafel an ihrem Sterbehause in Koburg Ausdruck lieh. Man hat ihn mit großen Gesangskünstlern ver. glichen, so mit dem Franzosen Roger. mit den Italienern Mar io und Wor ian i . später mit Schnorr von Carolsfeld und Nie« man, aber er besitzt von jedem der Genann> ten Vorzüge ohne ihre nicht immer künst» lerischen Eigenheiten. Auch war er nichts weniger als ein schmachtender Amoroso oder aber ein glänzender Bravoursänger, er war eben, und diese Bezeichnung ist die zutreffende, die seine Gesangskunst mit wenigen Worten charakterisier: „der echte d rutsche Meister« sing er". In der Ge,chichte der Gesangs« kunst wird er immer eine hervorragende Ttelle einnehmen. Er schuf die ob der kolossalen Stimmmittel, welche sie erfordern, maßgeben» den Rollen des Rienzi, des Thannhäuser und des Iohengr in, er sang, der Erste, den Raoul in Meyerbeer's „Huguenotten" und den Propheten in der gleichnamigen Oper dieses Maestro. Als eigentlich drama- tischer Sänger überragte er alle seine gleichzeitigen Gesangscollegen, Ander nicht ausgenommen, denn er besaß vereint, was Andere nur einzeln besitzen: prachtvollen Na« lurklang der Stimme, ausreichende Technik, größte Reinheit und Correctheit, verbunden mit geläutertstem musikalischen Geschmack, feinster Nuancirung des Vortrags. größtdenk» barer Deutlichkeit der Aussprache, völliger allgemein musikalischer Durchbildung, eindrin» gendem Verständniß und begeisterter Hin« gebung auch für das Poetische und Drama» tische. Als Mensch aber war er bescheiden, liebenswürdig, besaß ein theilnedmendes, mit- fühlendes Herz, war hilfreich, und begeistert für alles Wahre, Gute und Schöne. 3in Johann Tihaäek. auch aus Vöhmen gebürtig — wohl der Familie des berühmten Sängers angehörig — bildete sich im Prager Konservatorium musikalisch aus. verbrachte dann einige Zeit als Dirigent eines Sertetts. das seine Concerte in Prag gab, und ging später nach dem Ural^ wo er in Ekatharinen« bürg durch Vermittlung eines Präger Fabri«. kanten die Directorstelle eines aus zwölf Musikern, meist Bergwerksarbeitern der Pla< tinagruben, bestehenden Orchesters erhielt. Nach zwei Jahren hatte er seine Gesellschaft so weit geschult, daß er mit ihr in Ekatharinen- burg regelmäßige Concerte zu geben im Stande war. Dann machte er mit seinen Musikern sehr emträglicke Ausflüge nach sibirischen Handelsplätzen. Tihaäek ist auch Compo- siteur, nicht nur findet sich in einer l861 bei Hoffmann in Prag herausgegebenen Samm- lung von Tanzstücken, betitelt: „Anna-Kränz« chen", von ihm eine „Andulka» Polka", er sendete auch aus seiner neuen nordischen Heimat eine Composition, welche als Opus 8 unter dem Titel: ^?02är2.veui nä l^vcka. 2 kor i-nzk^ck'. 3s.wt ä'un, Voköw.O äes montL cle la, 1iuL5ie. I>o!kk N2.2Ul" (Prag 4861. Scholek) im Druck erschienen ist. TicillN, Johann (k. k. Marine« beamte, geb. in Venedig um 1760, gest. ebenda 1827). Frühzeitig kam er an die Militär-Marine der Republik, bei deren Fall er bereits die Stelle eines ersten Piloten, der im Range eines Fregatten°3ieutenants stand, bekleidete, und in letzterer Eigenschaft wurde er 4798 in österreichische Dienste über- nommen. Weniger tüchtig in praktischer Verwendung, war er ausgezeichnet in der Theorie, und die Regierung bestellte ihn in Anbetracht feiner gediegenen und gründlichen Kenntnisse zum Professor bei der neu errichteten Schule für Mathe- matik und Nautik an der kaiserlichen Marine. Auf diesem Posten war er bereits zum 3inienschiffs«3ieutenant vor- gerückt, als durch den Wiener Frieden im Jahre 1809 Venedig französisch wurde. Nun ernannte Napoleon I. eine aus Ingenieuren und Geographen der fran- zösischen Marine zusammengesetzte Com- mission, welche er mit der Aufgabe be- traute : eine neue Karte der Küste Istriens und der Quarnerischen Inseln aufzunehmen. Zugleich befahl er, daß dieser Commission ein Ofsicier der italie» nischen Marine zugetheilt werde. Die Wahl fiel auf Tician, und dieser recht- fertigte in so glänzender Weise das in ihn gesetzte Vertrauen, daß ihn die Com-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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