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Tiesfenthaier Tieftrunk
vor dem Kaiser Franz Joseph, in Wien
in mehreren Soir4en der 'Erzherzoginen
und in Kopenhagen vor der Königin-
Witwe. Als ständiges Mitglied irgend
einer deutschen Operngesellschaft finden
wir Charlotte von Tiefenfee in den
Theater-Almanachen nicht aufgeführt; sie
scheint demnach vorherrschend Concert«
sängerm gewesen zu sein. Die letzten
Nachrichten über sie datiren aus dem
Frühling 4878, wo sie, einer Einladung
des Prinzen Peter von Oldenburg fol»
gend, in dessen Salon sang.
Illustrirte Zeitung (Leipzig, I. I. Weber,
kl. Fol.) 4836. Nr. 70i. S. 367: „Charlotte
von Tiefensee". — Presse (Wiener polit.
Blatt) 28. März t878. unter den,Funstnach«
richten".
Porträt. Holzschnitt ohne Angabe des Zeich«
ners und Xylographen in der vorgenannten
illustrirten Zeitung.
Tieffmthaler, Joseph (Missionär,
geb. zu Bolz ano in Südtirol um 1720,
Todesjahr unbekannt). In jungen Jahren
trat er in den Orden der Gesellschaft
Jesu ein, in welchem er die theologischen
Studien beendete. Von seinen Oberen
im Jahre 1743 als Missionar nach Ost«
indien geschickt, durchwanderte er 1744
bis 1745 einen großen Theil des Mahrat«
tenstaates Aureng Abod, Boror, Beyder,
Ganduana, Gudherat und Matra. 1747
kam er nach Delhi, 1748 bis 1731 brachte
er in der Festung Narvar am Sind zu
und begab sich von da aus auf For-
schungsreisen. Auf denselben suchte er
Lage und Höhe der verschiedenen Ort»
schaften zu bestimmen, machte sorgfältige
Aufzeichnungen über die Verhältnisse der
Witterung, die Erzeugnisse des Bodens,
über die Thier« und Pflanzenwelt, sowie
Sitten und Religion der Bewohner.
Im Kayser'schen „Bücher-Lexikon"
Bd. V, S. 417 sind die Titel seiner Schriften angegeben, aber leider so ver«
worren, daß sie nicht einmal erkennen
lassen, was davon Original, waS Ueber»
setzüng ist, so daß wir Anstand nehmen,
dieselben herzusehen; nur so viel ist
daraus zu entnehmen, daß er Anqueti l
du Perron's „Beschreibung Indiens"
übersetzt und Iac. Rennell'S „Karten
von Indien und deS Stromes Burrampu»
ter" theils berichtigt und geordnet, theils
ergänzt habe. Von Freundeshand erhalte
ich die Titel folgender Schriften Tief»
fenthaler's: „Neschreinnng van Hindolvn,
Herausgegeben mn Iah. Nernllulli", drei
Bände (Berlin 1783, 4".), davon die
französische Uebersetzung: „Dssoription
kistor. et AöoFrapkihUS äe i'Inäs...
st
3 torQ68 (Berlin 1786 bis 1791, 4".).
Ueber seinen Tod, überhaupt seine 3e»
bensverhaltniffe von dem Jahre 1730 ab
fehlen alle Nachrichten. Im ersten Bande
der deutschen Ausgabe (1773) schreibt
Bernoul l i , daß, „so viel als man
weiß, Ti effentHaler noch jetzt zu Agra
am Leben sich befindet".
Meyer (I.), Das große Conuersations»3erikon
für die gebildeten Stände (Hildburghausen,
Bibliogr. Institut, gr. 8°.). Zweite Abtheilung,
XI. Bd., S. 10il.
Tieftrunk, Karl (Schulmann und
Schriftsteller, geb. zu Be la im
Bunzlauer Kreise Böhmens am 1. No>
vember 1829). Nach bestandenen Lehr-
amtsprüfungen wurde er Professor an
der deutschen k. k. ersten Oberrealschule in
Prag, an welcher er zur Stunde noch
wirkt. Zu gleicher Zeit in seinem Fache
und auf historischem Gebiete schrift>
stellerisch thätig, hat er herausgegeben:
„Nöhmischez Lesebuch kür Deutsche, insbesondere
im Schüler lln deutschen Mittelschulen. (Mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon