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Timlich
s". und Atlas mit sechs Tafeln in 4".).
In den Abhandlungen der königlich
böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften
veröffentlichte er seine „Grundlagen der
Ikonognosie", worin er die Nothwendig-
-keit der Begründung einer allgemeinen
Wissenschaft bildlicher Darstellungen ana-
log der Wissenschaft der Sprache nach-
zuweisen begann, nachdem er das System
dieses reformatorischen Werkes bereits
1873 sichergestellt hatte. Für seine wis-
senschaftlichen Arbeiten wurde er von
Seiner Majestät mit der großen goldenen
Medaille 1itwri5 ot artldnL ausgezeichnet
und von der böhmischen Akademie der
Wissenschaften 1866 zu ihrem außer»
ordentlichen Mitgliede ernannt; überdies
ist T i l scher Mitglied mehrerer wissen»
schaftlicher Vereine. Bevor die böhmische
Frage acut wurde, schrieb er seinen
Namen deutsch: Titsch er, dann aber
-oechisch: Tilser.
Der Kamerad (Wiener Soldatenblatt, 4<>.)
5864, Nr. 76. — Zarncke (Friedrich). Lite«
rarisäies Ceutralblatt (Leipzig. 4".) 1867,
M. 14, 3p 377.
Porträt. Holzschnitt im VI I I . Jahrgange
<l»80), Nr. 18. der „Neuen Illustrirten Zei«
tung" (Wien, Zamaröki), in einem der drei
Gruppenbilder, in welchen das genannte Vlatt
die Porträte der Abgeordneten des öster«
reichischen Rcichsratkes brachte.
Timlich, Karl (Schriftsteller und
Kupferstecher, geb. in der zweiten
Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts,
Todesjahr unbekannt). Es ist ein curioser
Kauz, der mit dem Degen, dem Grab-
stichel und der Feder zugleich, und mit
dieser als Fachmann, als Poet und Cul-
turhistoriker, umzugehen verstand. Ur-
sprünglich Fechtmeister seines Zeichens,
lebte er als solcher in Wien. Sein erstes,
Werk ist ein poetisches und betitelt sich:
nnd Sabine, rin chedicht" (Wien 1783, Graffer, 8".); — dann gab er
heraus: „Abhandlung der Fechlknnst ank dtn
<sw55" (Wien 4307, Tendler, mit KK.),
wozu er die Kupfer selbst stach;
— , samm-
lnng merkwürdiger Nlltianlllcll5tiime d« König-
reichz Vngllrn und trantien, nach der Natur
gezeichnet in 60 Blättern" (Wien 4816,
Schaumburg, 4^., 60 Thlr.); — „Aulend.
ein Gedicht in mer Gesängen nach I r in 2t"
(Wien 1818, Tendler, 8«., mit 1 K.),
worüber Godeke schreibt: „an sich kein
übler Gedanke, aus einem Epos Gestalten
zu selbständigen Geschicken herauszuheben,
nur wäre dann wirkliche Schöpferkraft
erforderlich gewesen"; — und in zweiter
Auflage das Werk des Forstmeisters
L. Hofmann: „Der vollkommene Jäger
mit dem Vorstehhunde und
sichere Schütze"
(Wien 1824, Tendler, mit 6 KK.), wozu
er auch die sechs Tafeln gestochen hat.
Neberdies stach er noch Anderes, so z. B.
Vignetten zu einem Militär Almanach.
Im Jahre 4809 aber focht ihn, wie uns
der alte Gräffer in seiner kaustischen
Weise berichtet, „eine absonderliche Spe
culation an, eine Courage eigener Art.
Kaum war die Aspernschlacht geschlagen,
so trat Timlich auf mit dem gestochenen
Plane derselben. Der Plan war fast
ganz falsch, nur so aus dem Stegreif, der
Länge nach auf einem halben Bogen.
Und nun was thut Timlich? Er nimmt
ein paar Hundert Abdrücke, legt sie aus
den Arm, wie die Zettelträger, und geht
aus. Er geht über den Salzgries. Die
Leute schauen: sie fragen. „Die Schlacht
von Eßling", sagt er, „die Schlacht von
Eßling ganz neu; kostet einen Gulden!"
I n zehn Minuten hat er fünfzig verkauft.
Er geht weiter über den Fischmarkt, ver
kauft wieder fünfzig oder mehr oder
weniger. Er geht weiter zum rothen
Thurm hinaus; er verkauft wieder fünfzig
oder weniger oder mehr. Er geht über
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon