Page - 164 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
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Timmer 164 Timon
die Schlagbrücke (Rothethurmbrücke),
nimmt Platz auf einer grünen Bank bei
Hugelmann heraußen; legt seine Waare
auf den Schoos, verkauft wieder fünfzig
oder mehr oder weniger. Plötzlich steht
er auf und läuft, so schnell seine kolossale
plumpe Figur gestattet, zum Kupfer«
drucker, wieder eine Partie abzuholen,
zu schnellem Verkaufe fünfhundert oder
weniger oder mehr. Athemlos sitzt er
wieder bei Hugelmann, und so geht
es fort. Ich will nur sagen: Alles das
mitten unter den geschlagenen Franzosen,
die gerade die Käufer der meisten Exem-
plare waren. Und nicht ein Haar wurde
dem Manne gekrümmt! T im l i ch's
Freunde und Bekannte, deren er viele
hatte, da er ein rechtschaffener Mann,
fürchteten für ihn, aber er lachte, dampfte
fort aus seiner Niesenpfeife und warfeinen
Blick auf seinen alten Hühnerhund. Auf
'dem Plane stand nicht Aspern, sondern
(Ming, wie die Franzosen die Schlacht
nannten. Der Plan ward auch bei Gei«
stinger auf dem Kohlmarkt verkauft".
Ein Exemplar dieses so merkwürdigen
Schlachtplanes gehört heute zu den groß»
ten Seltenheiten. 1826 war Timlich
noch am Leben.
Bockt) (Frmiz Heinrich). WirnS lebende Tchr'ft-
steller, Künstler und Dilettanten iin Kunst«
fache (Wien I82l. Vauer. kl. 8") S. 32. —
Raßmann (Friedrich). Pantheon deutscher
jetzt lebender Dichter und in die Belletristik
eingreifender Tchriftsteller. begleitet mit kurzen
dioarapischrn Notizen... (Helmstädt 1823.
(5. G. Fleckeisen. k".) S. 3:i?.
Timmer, Joseph Ferdinand (Ton-
setzer, geb. in Wien, Geburts- und
Todesjahr unbekannt, letzteres nach 1760).
Ein Sohn Joseph Timmer's (geb.
1696, gest. in Wien am 27. August 1730),
der 1719 unter Kaiser Karl VI. als
' Tenorist cm dir Hofmusikcapelle in Wien angestellt, daselbst bis zu seinem Tode
verblieb, trat er am 27. December 1723
gleichfalls als Tenorist mit dem Gehalte
jahrlicher 200 st. in Dienste der kaiser-
liche'n Hofcapelle, aus welcher er aber
noch vor Ablauf eines Jahres, am
10. November 1729, ausschied. Von ihm
sind in Wien um 1760 zwölf,Violinsolos
im Stich erschienen. Ueber seine weiteren
Schicksale und sein Wirken fehlen alle
Nachrichten. — Noch befand sich als
Violinist ein Franz Joseph Timmer,
aller Wahrscheinlichkeit nach ein Bruder
Josephs, an der kaiserlichen Hofcapelle,
und zwar von 1721 bis zu seinem am
8. December 1731 erfolgten Tode.
Köchel (Ludwig Ritter uon). Die kaiserliche
Hof-Mufikcapelle in Wien. Von t343 bis 1867.
Nach urkundlichen Forschungen (Wien 1863.
Beck, 5".) S. 74. Nr. 836 und 861; S. 77,
Nr. 92i); S. 82, Nr. 1032. — Dlabacz
(Gottfried Johann). Allgemeines historisches
Künftler-Lenkon für Böhmen und zum Theile
auch für Mähren und Schlesien (Prag t8l!>.
Haase. 4°) Bd. I I I , 2p. W.i.
Timon, Samuel (gelehrter Jesuit,
geb. zu Türe, nach Anderen Thura,
im Trencsiner Comitate Ungarns am
20. Juli 1673, gest. zu Kaschau den
7. April 1736). Nachdem er die Vor-
bereitungsschnlen zu Preßbilrg besucht
hatte, trat er 1693 in den Orden der
Gesellschaft Jesu ein, in welchem er nach
Beendigung der philosophischen und
theologischen Studien aus beiden die
Doctorwürde erlangte. 32 Jahre wirkte
er im Lehramte, und zwar zu Tyrnau
und zu Kaschau, dann als Präfect zu
Ungvär und Klausenburg und zu Kaschau
auch als Bibliothekar. Ein steißiger
Schriftsteller, besitzt er um Ungarns
Geschichte und Landeskunde mannigfache
Verdienste. Mehrere seiner Werke kamen
im Druck heraus, mehrere blieben Hand«
schrift und werden in der Pesther Univer«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon