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Tipka
Griechenland kam er frühzeitig mit seiner
Familie nach Venedig. 18t0 bezog er
die Hochschule in Padua und widmete
sich nach beendeten Studien dem 3ehr>
fache. 1823 erhielt er die Professur für
Geographie, Geschichte und Seerecht am
k. k. Marine-Collegium zu Venedig, welche
Stelle er nach neunzehnjähriger Thätig«
keit 4849 niederlegte. Als man an die
Bearbeitung eines neuen Gesetzbuches für
die kaiserliche Marine schritt, wurde er
zugleich mit dem Admiral Silvestro
Dandolo M . I I I , S. 149^ beauf.
tragt, die nothwendigen Veränderungen
im Gesetzestexte vorzunehmen, nach denen
dann auch die Redaction des neuen Textes
erfolgte. Die griechische Kirche in Venedig
ernannte ihn zum 0d.6t äe lg. nMon.
Als im Jahre l848 die Revolution aus-
brach, wurde er Chef des Unterrichts«
wesens während der provisorischen Re-
gierung. Tipaldo, ein unterrichteter
und wissenschaftlich gebildeter Mann, be-
schäftigte sich auch mit literarischen Ar«
beiten. So war er ein fleißiger Mit«
arbeiter des italienischen Conversations-
Ierikons, das unter dem Titel: ^vi^ift-
letkn'll," in den Fünfziger «Jahren zu
Padua erschien, und in welchem die Artikel
über Geschichte und Literatur Griechen-
lands meist aus seiner Feder stammen.
Seine „lätoriu. ä^ila Ihttüratvirg. Freoe».
PI-65H <ii OnstHntinopoli" istdieUeber-
schung eines deutschen Werkes von
Schoell, welches er nur durch vielfach
beigefügte Anmerkungen erläutert. Sein
Hauptwerk bleibt die „ 1834 o. 8.) tipoAlHiiÄ cli
gr. 8".), für Italien das leistend, was
die „Allgemeine Deutsche Biographie"
für Deutschland leisten will. Die Artikel
des Werkes, welches ein zur genauen
Kenntniß der italienischen Literatur«,
Kunst» und Culturgeschichte des acht-
zehnten Jahrhunderts und des ersten
Drittels des neunzehnten unerläßliches
Hilfsbuch ist, sind auch von verschiedenen
Autoren verfaßt, deren jeder feine betref-
fenden Arbeiten mit seinem Namen unter-
zeichnet. Dies nimmt dem Werke auch
seinen streng einheitlichen und mit Rück-
sicht auf den verschiedenen Wissenschaft
lichen Standpunkt der Biographen auch
den echt wissenschaftlichen Charakter. Noch
hat er die Abhandlung des platonischen
Philosophen Dionysius Cassius Longi-
nus über das Erhabene übersetzt, erläu-
tert und unter dem Titel: ^I'ra.ttato äel
cie? Volumi X (Venedig 184.) herausgegeben.
Oa^Ftno l"6t«F.^ . luäics orouoloßieo « bidlio-
gi-aüco ä'illustri ItKliani 6kl ssoolo XI »,l
XIX 65. ee. (5Nl2.no 1837, Silvesti-i, kl. 8".)
p. 533.
Tipkll, Louise (Sängerin, geb. zn
Güns in Ungarn um das Jahr 1849).
Früh zeigte das Mädchen Neigung und
Talent zur Musik und beides fand, För-
derung durch den in Güns bestehenden
Musikverein, dessen Schülerin Louise
wurde. Den ersten musikalischen Unter-
richt ertheilte ihr der Gesangslehrer Io-
hann Slavik, und sie machte bald
solche Fortschritte, daß man sie bei
Kirchenseierlichkeiten mit der Ausführung
kleiner Soli betraute. Als dann eines
Tages in Güns ein Concert gegeben
wurde, in welchem die Sängerin Bog-
dani mitwirkte, übte der Erfolg der
selben auf das junge Madchen einen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon