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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
Page - 173 -
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Page - 173 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

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Tipka 173 Kipka ließen ihre Rollen nicht aus den Händen — blieb ihr Zeit genug, ihr Talent zu poetischem Schaffen zu entfalten. Diese „Ergebnisse vieler dornenvoller und weniger rosiger Augenblicke", wie L o u i s e , in der Vorrede zu ihren poetischen Ergüssen schreibt, gab sie ge- sammelt in einem Bändchen unter dem schlichten Titel: „Gedichte" (Prag 1839, Bellmann, 56".) heraus und widmete sie der Gräfin Harrach, in der wir die Dame vermuthen, welche der verlassenen Sängerin in Wien ihren Schutz hatte angedeihen lassen. Diese Gedichte sind harmlose Töne eines zartfühlenden weib- lichen Herzens, welche mitunter einer elegischen Weihe nicht entbehren. Zwei Jahre hatte ihr Aufenthalt in Prag ge< wahrt, und nach einem glücklichen Gast- spiele in Brunn nahm sie ein Engagement in Wiesbaden an und wurde als erste Coloratursängerin Mitglied der herzoglich naffau'fchen Hofoper. Während der vier Jahre, welche sie an dieser Bühne sang, gastirte sie auch in den Nachbarstädten Mainz, Frankfurt, Darmstadt und Mann» heim. Als sie dann, um sich weiter zu bilden, ihr Engagement aufgelöst hatte, begab sie sich nach Paris und genoß dort ein volles Jahr den Unterricht der be- kannten Gesangslehrerin Marches i sowie der beiden Meister Gevarde und Porto, sang auch in mehreren Concerten und Privatsoir^en und fand überhaupt in den ersten Künstlerkreisen dieser Metro- pole des Geschmacks freundlichste Auf- nähme. Von Paris ging sie mit einem Concertunternehmer nach Holland und sang mit siegreichem Erfolge in Amster- dam, Rotterdam, Antwerpen, dann im Haag, im Sommer 1864 in mehreren der berühmten Wiesbadener Curhaus- concerte, gab im Herbst d. I . ein Concert für die Armen in ihrer Heimat und ver» lebte den Winter in Italien. I n Mailand schlug sie ihren Wohnsitz auf, erlernte die italienische Sprache, sang in' mehreren musikalischen Soiröen ungarische Natio- nallieder, und nachdem sie unter Maestro Pedroni sich auch für den italienischen Gesang ausgebildet hatte, kehrte sie nack Deutschland zurück und trat, ohne eine feste Stellung anzunehmen, als Gast an den Hofbühnen in Wien, München, Stutt- gart und Hannover, dann am Posener Stadttheater und an der Kroll'scheu Bühne in Beilin auf. I n der Folge sang sie in einem Concertcyclus in London. Von da in ihre Heimat zurückgekehrt, verheiratete sie sich mit dem Militär' Capellmeister We in l i ch , übersiedelte nach Gratz und errichtete daselbst eine Gesangschule, in welchem Unternehmen sie auch von ihi em Gatten kraftig unter- stützt wurde. Bald erwarb sich das Tipka-Weinlich'sche Institut einen großen Ruf, und nicht nur die Graher vornehme Welt nahm Unterricht in dem' selben, sondern nachdem es einige Schü- lerinen für die Bühne ausgebildet hatte, wurde es auch im Auslande bekannt und bekam Zöglinge aus demselben. Unter allen ihren Zöglingen hat eben in neuester Zeit Hedwig Roland große Aufmerk- samkeit erregt. Armer Leute Kind, wurde dieselbe von Louise Tipka in uneigen« nützigster Weise von den ersten Gesangs- elementen an bis in die höhere Gesangs» kunst herangebildet. Als Louise Tipka noch auf der Bühne sang/ gehörten die Lucia, Margarethe von Valois in den „Huguenotten", die Nachtwandlerin, die Königin der Nacht in der „Zauberstöte", die Leonore im „Troubadour", die Di> norah, Isabella in „Robert der Teufel" zu ihren besten Rollen. Eine längere Biographie der Künstlerin nennt dieselbe „die kräftige und treue Stützü ihrer alte.i
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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