Page - 193 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

ll, Ludwig 193 Alezander er vornehmlich seinem Bruder Coloman ^ sönliche Anhänglichkeit an den Grafen verdankte, entwickelte er bald eine groß-! Andrässy, dem er unbedingt ergeben artige Thätigkeit. Nichts weniger als ^ ist, rief den Gegensatz zu der politischen Fachmann, war er, seine ans Reisen im ! Parteistellung seines Bruders (5oloman Auslande, auf welchen er sich wohl um ^ hervor". Während nun Ludwig Tisza architektonische Gegenstande mit Vorliebe ! mitten unter seinen Baureformplanen bekümmerte, in denselben erworbenen ! saß, wurde er plötzlich ins politische Lebe:i nicht zu gründlichen Kenntnisse abge-! versetzt, als Stephan von Gorove, der rechnet, kaum mehr als ein geistvoller! am 2!. April 1870 an Stelle des Grafen Dilettant, aber erfüllt von 3iebe und Eifer für die Sache. Im Baurathe nun trat er in der That reformirend auf. Es lag etwas von der Natur des Pariser Präfecten Hausmann in ihm, denn er Emmerich M i k <) das Portefeuille für Communicationen und öffentliche Ar- beiten übernommen hatte, dasselbe schon am 21. Juni 4871 niederlegte und an Ludwig Tisza übergab. Aber auä> trug sich mit großartigen Plänen von > dieser bekleidete das Amt nur dritthalb Radialstraßen, Ringstraßen, monumen- talen Bauten und dergleichen, und dabei verband er mit einer nicht gewöhnlichen Arbeitskraft nie rastenden Fleiß, Energie, Jahre, unter Lonyay und Szlä.vy, da er noch wahrend der ungarischen Minister-Präsidentschaft des Letzteren, am 19. December 1873, durch Joseph Grafen ja jene Geistesfunken, welche die ein-iZichy ersetzt wurde. Zur Zeit ist Lud» gehende Kenntniß durch geniale Auf-!wig Tisza Curator des Versetalyaer fafsung und rasches Begriffsvermögen zu i Seniorates der helvetischen Superinten- ersetzen suchen. Obgleich Edelmann vom > denz an der Donau. Im Jahre 1869 Scheitel bis zur Sohle, verstand er — erlangte er die k. k. Kämtnererswürde, und das ist bei Magyaren in der Regel eine Seltenheit — zu arbeiten. I n später Nacht noch, wenn Alles schon längst der Ruhe pflegte, arbeitete und brütete er über seinen Boulevardplanen. I n diesem Geschäfte war er gan; mit Leib und Seele und wußte, wie wenig anziehend sonst seinem Wesen nach, für seine Pläne ! seine Umgebung zu gewinnen und ihr z einen Theil seiner eigenen Arbeitslust .aufzudrängen. Mit Politik, welche seinen Bruder Coloman ganz erfüllt, beschaf» tigt er sich nicht; einer seiner eigenen Landsleute schrieb 1871 über ihn: „Seine Obergespanschaft im Biharer Comitate betrachtete er als eine Würde, die es ihm möglich macht, die Welt zu bereisen und die Verwaltung Anderen zu überlassen. Im Oberhause, dessen Schriftführer er war, spielte er keine Rolle. Nur die per- 1873 wurde er geheimer Rath und Groß» kreuz des Leopoldordens und 1879 Mit» glied der Delegation des Abgeordneten» Hauses des ungarischen Reichstages. I. Jahrg., 1873, S. N>, mit Porträt. Außer den Tisza von Boros- Ienö. deren eben ausführlicher gedacht worden ist, gibt es in Nngarn noch verschiedene Träger dieses Namens, jedoch ohne das Prädicat Boroö» Ienö. So ist vor Allem.- i eines fleißigen ungarischen Compositeurs Alexander Ti fza zu gedenken, der sich zunächst durch seine Kompositionen ungarischer Volkslieder dekanm gemacht hat. wovon 1869 unter dem Titel: ^Ovön^ök. .^ maxya,!' nc>p ääla-idol", d. i. Perlen aus ungarischen Volköliedrrn, drri Hefte bei Taborszfy in Pesth erschienen sind. Von seinen übrigen Compositionen erwähnen Wir: n->V üatki 82iukä2läro32.to", d. i. Dcr junge Tchauspieloesucher. zwei Hefte (Pestd 18L9, Taborszky); — n^o^ut cLili-äaL" (ebd. l869); — n^i-sKeL .Vnärää. OLäräää"; v. Wurzbach, bio>7r. Lerilon. XI.V. sGedr. 15. April 1582.)