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Tk.llny 207 Ckann
Wagenta und Turbigo 27. Juni 1833 den
Ausdruck ah. Zufriedenheit. Zur Zeit dient
außer vorgenanntem E m i l nur noch ein
Beter Freiherr von Tkalcsevich in der
Armee, und zwar als Oberlieutenant zu
Budweis.
TkllNy, Wilhelm (Botaniker, geb.
im Dorfe Kritsch an nächst Brunn am
I. Juli 1792, gest. zu Brunn am
22. December 1863). Sein Vater Io-
hann, anfänglich herrschaftlicher Rent-
amtmann, war zuletzt Magistratsrath in
Brunn. Der Sohn beendete daselbst das
Gymnasium, studirte die Rechte in Ol-
mütz und trat 4813 in den Staatsdienst.
Am 4. November 1822 wurde er Hof-
concipist in Wien, am 2. September
1830 Gubemialsecretär in Brunn, im
Mai 1839 Hofsecretär in ersterer Stadt
und schon im nächsten Jahre mährisch»
schlesischer Gubernialrath in letzterer, als
welcher er 1830 das administrative Re-
ferat der Landesschulbehörde von Mahren
und Schlesien übernahm und bis zu
seinem 1833 nach vierzigjähriger Dienst-
leistung erfolgten Rücktritt in den Ruhe»
stand versah. I n seiner Eigenschaft als
Referent hat er sich um die Hebung des
Volksschulwesens in Mähren nicht geringe
Verdienste erworben. Diese wenngleich
verdienstliche Beamtenlaufbahn ist es
aber nicht, für welche Tkany in diesem
Werke in Betracht kommt, sondern seine
Neigung zu naturwissenschaftlichen, vor-
uämlich botanischen Studien, denen er
die Mußestunden seines amtlichen Be-
rufes widmete. Im Jahre 1830 als
Gubernialsecretär nach Brunn zurück-
gekehrt, begann er sich mit Botanik zu
beschäftigen und blieb diesem seinem Lieb-
lingsstudium bis ans Lebensende treu.
M it Professor Aurel Thaler sBd. XI.IV,
S. 133^>, mit dem Buchdruckereibesitzer
Rudolph Rohrer M . XXVI, S. und Anderen machte er im Frühling
1833, im Alter von 41 Jahren, seine
ersten botanischen Ausflüge in der Um-
gebung Brünns. Er dehnte seine Wan»
derungen dann über das südliche und
südwestliche Mahren (Czeitsch, Nikols-
bürg, Polau, Eibenschütz) aus und ver-
l zeichnete die Ergebnisse mit genauer An-
! gäbe des Fundortes in seinem botanischen
Tagebuche. 1837 trat er mit seinem
Freunde Iell inek eine größere bota-
nische Fußreift in die bis dahin nur
wenig besuchten mährischen Karpathen
an, bestieg den Radhost und die 3'issa
Hora bei Friedland und kehrte mit reicher
Ausbeute heim. Die durch seine Anstel-
lung in Wien unterbrochenen Ausflüge
nahm er nach seiner 1840 erfolgten
Rückkehr nach Brünn von Neuem auf
und durchforschte zunächst mit seinem
Freunde Hochstetter, der als der
eigentliche Begründer der mährischen
Pflanzenkunde angesehen wird, in den
Jahren 1842 bis 1843 botanisch die
österreichischen und steirischen Hochalpen,
dann die Sudeten. Nach seinem Ueber°
tritt in den Ruhestand i833 widmete er
sich ausschließlich seiner Lieblingsneigung
und machte 1833, bereits 64 Jahre alt,
93 und 1836 81 botanische Ercursionen
in der Umgebung Brünns. Sein Her-
barium, das Ergebniß dreißigjährigen
fleißigen und sorgfältigen Sammelns, ent'
hält mehr als 3000 Species mitteleuro-
päischer Pflanzen, welche eine reiche
Fundgrube für die mährische Flora und
einen um so werthvolleren Schatz bilden,
als er alle von ihm in Mahren beob«
achteten Pflanzen kritisch beleuchtet und
ausführlich schildert. Er hat seine Samm-
lung dem naturforschenden Verein in
Brünn testamentarisch vermacht. Im
Druck hat er nur wenig veröffentlicht, so
z. B. in den „Sitzungsberichten und Ab-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon