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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
Page - 210 -
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Page - 210 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

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Toaldi 210 Toaldo stand nun Toald i nicht, aber es ver-! schlimmerte offenbar seine Lage, denn er ^ blieb in Haft und wurde nach Wien ge« bracht. Daselbst berief er sich auf! I)r. Raspi als seinen Bekannten. Dieser, ! welcher auch erschien, besiegelte die Be- i kanntschaft mit der Erklärung: „Toaldi > sei ihm immer verdächtig vorgekommen".! Während nun Toaldi im Gefängnisse!, saß, trat eines Tages ein Mann, der sich > Or. Brunnero nannte, zu ihm ein und suchte ihm Geständnisse zu entlocken. Als er bemerkte: er habe nichts zu bekennen, wurde Jener erregt und auf ein Stück weißes Brod weisend, das vor dem Gefangenen auf dem Tische lag, rief er aus: „Nun, Sie werden bald kein Vrod mehr essen". Toaldi hat dies Alles später selbst erzählt und hinzugefügt:! „Ich schwöre, ich war der That nach un- schuldig; allein ein Zusammentreffen von Umstanden mag gegen mich gesprochen haben; so wurde ich denn zum Tode ver-! urtheilt und zu zehnjähriger Festungs- strafe begnadigt". Er saß fünfthalb Jahre in der Festung Iosephftadt, sechs Monate in Kufstein, erhielt dann in Folge einer Amnestie die Freiheit wieder, auch wurde ihm später seine Besitzung zurückgegeben. Aus der Haft entlassen, begab er sich nach Italien, wo er längere Zeit in der Redaction der Cavour'schen ^Opinio i^ arbeitete. Als aber der Krieg 1839 ausbrach, trat er in das G a r i b a l d i'sche Freicorps ein und machte den Feldzug mit. Am Lago maggiore wurde ihm eines Tages ein Schwärzer vorgestellt, in welchem er so- fort den oberwähnten Dr. Brunnero erkannte. Derselbe wollte Waffen, die an einem Orte von den Oesterreichern zurück» gelassen worden waren, zurückbringen. Er ward in Haft genommen. Toaldi aber ging mit einem großen Korbe voll Weißbrod in das Gefängniß und den- selben vor Brunnero hinstellend, sagte er: „Sie haben mich verhöhnt und mir mit dem Tode gedroht. Sie wollten mir das Lebensbrod entziehen; — hier ist weißes Brod im Ueberfluß, das werden Sie jetzt essen, bis Sie sterben". Der Mann gerieth außer sich, wehklagte und schrie. Da nahm Toaldi den Korb und mit den Worten: „Elender, so räche ich mich!" verließ er das Gefängniß. Nack beendigtem Feldzuge kehrte Toald i in die Redaction zurück, gehörte der ge» mäßigten Partei an, schlug sich wegen der Veröffentlichung eines Mazzini'schen Briefes mit Nicotera, der damals Brigadier bei Garibaldi war, wurde später Gubernialrath und trat mit dem Titel eines EhreN'Gubernialrathes 1866 aus dem Dienste, um wieder in einem Frei- corps für die Unabhängigkeit Venedigs, seines Vaterlandes zu kämpfen. Im Frei- corps versah er die Stelle eines Capitäns. Nach Toaldi 's eigenen Mittheilungen. Neue Freie Presse. i866. Nr. 754. im Feuilleton-Artikel von Friedrich Uh l. Toaldo, Joseph Meteoro log und N a t u r f o r s c h e r , geb. zu S a n Loren zo di P i a n e z z a in der Marostica unweit Bassano am 11. Juli 1719, gest. zu P a d u a 11. November 1798). Den ersten Unterricht erhielt er durch verschiedene Priester, die ihn von Jugend auf an Fleiß gewöhnten und ihm Liebe zu den Wissenschaften ein- flößten. Dreizehn Jahre alt, kam er in das Seminar zu Padua, wo er die Humanitätsclassen, die philosophischen und theologischen Studien beendete, mit besonderem Eifer aber sich auf die Mathe^ matik verlegte, die ihn vor Allem anzog. Nachdem er die theologische Doctorwürde erlangt hatte, wurde er zunächst als
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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