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Cobiaschek 217 Tobiaschek
tenant m. G. zum 4. Jäger-Bataillon.'
Stufenweise vorrückend, sah er sich am
1. Mär; 1849 zum Hauptmann erhoben
und als solcher am 1. November 1839
zum 21. Jäger-Bataillon übersetzt. Am
21. April 1859 wurde er zum Major im
7. Jäger-Bataillon, am 19. Februar
1861 zum Oberstlieutenant befördert und
am 7. Mai 4864 in gleicher Eigenschaft
im 18. Jäger-Bataillon eingetheilt. Am
31. Juli 1863 Oberst und Commandant
des letztgenannten Bataillons, am I.Qc-
tober 1870 Brigadier bei der 23., später
bei der 24. Truppendivision in Weiß'
kirchen, trat er als Feldmarschall-Lieute-
nant später in den Ruhestand über. To-
bias machte die Feldzüge der Jahre
1848, 1849, 1839 in Italien, 1864
gegen Dänemark, 1866 gegen Preußen
mit. Bei Palestro am 31. Mai 1839 ge-
rieth er in feindliche Gefangenschaft und
kehrte aus dieser am 10. August d. I .
zurück. Für sein ausgezeichnetes Ver-
halten im Feldzuge 1866 gegen Preußen
wurde ihm am 6. October 1867 das
Ritterkreuz des Leopoldordens mit der
Kriegsdecoration zutheil, nachdem er sich
früher schon das Militär-Verdienstkreuz
erkämpft hatte. Feldmarschall-Lieutenan
Tobias lebt gegenwärtig in Graz.
Svoboda (Johann). Dir Zöglinge der Wiener
Neustädter Militär-Akademie von der Grün
düng des Institutes bis auf unsere
(Wiea 1870. Geitler. schm. 4°.) Sp. 660,
Tobiaschek, Joseph Calasanz (Com
ponist, geb. zu Slepotitz im Chru
dimer Kreise Böhmens 1792, gest.
Teltsch in Mähren am 11., nach
Anderen am 17. August 1846). Sein
Vater, ursprünglich Schullehrer, bracht
es späterhin zum Besitzer mehrerer Land
wirthschaften zu Slepotitz. Von seinem
Oheim Wenzel Tobiaschek, der früh Organist und Baßsanger im Kloster
Saar in Mähren, nach Aufhebung dieses
Uosters aber Schullehrer zu Rowen in
Böhmen war, erhielt er im fünften und
ochsten Jahre Unterricht im Gesänge,
m sechsten und siebenten Jahre auf der
Violine, vom siebenten bis zehnten auf
>em Clavier, jedoch den im Gesang und
auf ersterem Instrumente stets fortsetzend.
Erst neun Jahre alt, war er scbon im
Stande, bei jeder vorgelegten Messe den
)ezifferten Baß auf der Orgel, nur wegen
unzureichender Kraft der Füße noch ohne
Pedal, vom Blatte zu spielen, so auch
leicbtere Concerte auf der Violine öffent-
.'ich vorzutragen. Zur Behandlung der
Blasinstrumente, mit Ausnahme der Cla«
rinette, wurde er von Niemandem ange-
leitet, im Gegentheile von seinen Eltern
wegen körperlicher Schwäche immer davon
abgehalten. Aber bei seiner Leidenschaft
für jede Musik brachte er es bald dahin,
daß er auch auf diesen Instrumenten vor^
trefflich zu spielen verstand. Späterhin
griff er sogar zu veralteten, nicht mehr
in Gebrauch genommenen Instrumenten,
und wo er ein solches vorfand, machte er
sich bald mit dessen Behandlung innig
vertraut. Auch begann er schon mit
seinem zehnten Jahre Alles, was er in
der Fremde von größeren Kirchenmusik-
stücken nur immer Schönes hörte, zu
sammeln, und entweder schrieb er es selbst
ab- oder ließ es sich für sein erspartes
Geld copiren. Er scbeute auch nickt den
weitesten Weg, um nur der Aufführung
großer Musikwerke beizuwohnen. Oft in
den Ferien ging er eines einzigen Ton-
stückes wegen von seinem Geburtsorte
nach Prag oder Brunn, um sich dasjenige
an der Quelle zu holen, was ihm der
Notengeiz einiger in der Nahe lebender
Musiker verweigerte, wenn er es von
ihnen entlehnen wollte. Im Alter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon