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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
Page - 233 -
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Page - 233 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

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Tököly, Emmerich 233 Cököly, Emmerich wichtige Festung Munkäcs in seine Gewalt! bekommen batte, legte er die Maske ab. ver< ! warf die Bedingungen der Oesterreicher, schloß ! einen förmlichen Bund mit der Pforte, bob! auf den Gütern seiner Gemalin sogleich ^ 14..W0 Mann aus und begann im August! seinen Kriegszug, auf welchem er Szathmär, Kaschau, Neutra, die Insel Schütt, Eperieä. Leutschau, die Zips. sowie alle Bergstädte eroberte und bis Schlesien vordrang. Bei seinem Triumphzu^e in Ofen erdielt er von dem Großsulian das Diplom über seine Er- nennung zum Fürsten Ungarns nebst prächtigen Geschenken. Auf dem Landtage zu Kaschau! ließ er sich als König duldigen, auch wurden! jetzt Münzen mit seirein Bildnisse geprägt. ! Als im folgenden Iabre der .Nrieg zwischen! Oesterreich und der Pforte ausbmck, zog! Tököly mit dem Großoezier Kara M u» ^ stapha vor Wicn, ward aber bei Preßburg i geschlagen und nach der Niederlage der Türken ! vor der Kaiserstadt am 42. September ange- ^ klagt, daß er den Verlust der Schlacht ver» ^ schuldet habe. Er machte sich deshalb eilig " auf den Neg nach Adrianopel und wußte sich ! vor dem Sultan von der Beschuldigung zu! reinigen, worauf dem Großoezirr die seidene! Schnur zugeschickt wurde. Obgleich nun die ^ kaiserliche Armee m Ungarn immer weiter! siegreich vorrückte und die meisten der Mal- ! conrenteu daselbst sich in Folge der von Leo« pold I. erlassenen Amnestie unterwarfen, so ^ setzte Tököly dennoch den Widerstand fort, > verlor aber mehrere Gefeclite. entging im ! August l684 bei Eperieä mir genauer Noth i der Gefangennahme durch die Kaiserlichen ^ und mußte nach der Schlacht von Gran im ! August i683 Eperieä, Tokaj, Kaschau und ^ niedrer? feste Plätze räumen. Vergeblich rief i er die Türken, die nun selbst ernstlich an den! Frieden dachten, um Hilfe. Diese, um ihr i Verlangen nach Frieden zu' bethätigen, uer- > Hafteln am 4. October Tököly auf ver^ ! rärhertsche Weise ;u Großwardein und schickcen ! ibn in Hetren an den in Adrianopel weilenden > Sulian. Indessen machten die Kaiserlichen z bedeutende Eroberungen, belagerten die Veste z Munkäcs. in welcher nch die Familie Tökö l y's ^ aufhielt, fanden aber hier den hartnäckigsten ! Widerstand. Im Anfange des Jahres 4686 j wurde Tököly von dem Sultan, der sich « dessen weiter als Werkzeug für seine Zwecke > bedienen wollte, in Freiheit gesetzt und für ^ seine weiteren Operationen mit 9.<W0 Mann ! türkische Truppen unterstützt. Dagegen fand j er in Ungarn selbst nur wenig Anhänger, tonnte somit Munkacs nicht entsetzen und auck sonst keine bedeutende kriegerische Unternehmung ausführen. Hierzu gesellte sich noch ron Teite der Türken neuerliches Mißtrauen gegen Tö- köly, wo^u dessen zweideutiges Verhalten immerhin Anlaß genug gab, daß ihn diese im December 1687 neuerdings festnahmen und nach lIonstantinopel brachten, wo er aber sogleich wieder in Freiheit gesetzt wurde. Mittlerweile hatten sich die Ungarn völlig unterworfen und den Erzherzog Joseph mit Zusicherung der Erbfolge für seine Nachkommen zum Könige gewäblt. selbst Siebenbürgen und die Walachei sich unrer den Sckuh Oesterreichs gestellt, und endlich am 14. Jänner 1688 mußte auch Wunkik'6 nach dreijähriger Be' lagerung capituliren, worauf die Gemalin Töcöly's und deren Kinder aus erster Ebe. unter diesen der nachmals so berübmte Franz Räko'czy I I . , nach Wien gebracht wurden. Auf diese Nachricht eille Tököly von (5on' stanrinopel herbei, erließ ein Manifest an die ungarische Narion, sammelte ein Heer. brachte aber kaum 8.00l> Mann zusammen, an deren Spitze er bei GroHwardein von dem öster« reichischen Gmeral Heister überfallen und völlig gesclilagen wurde, so daß er nur mit wenigen Reitern nach Oyula entkam. Zwar erhielt er vom Sultan aufs Neue die Be- stätigung als Fürst von Ungarn und von Frankreich Unterstützung an Geld, aber er war ohne Land, da die Kaiserlichen ganz Ungarn inne hatten und unter dem Prinzen von Baden selbst in Bosnien eindrangen. Nach dem Tode des Großfürsten Apaffi I. von Siebenbürgen übernahm dessen minderjähriger Sohn Apaff i I I . , vcn Oesterreich beschützt, unter der Vormundschaft des Grafen Telekn die Negierung. Tököly. von dem Sultan zu der großfürstlichen Würde dieses Landes erhoben, drang unvermuthei mit Ki.000 Mann daselbst ein und schlug den Grafen Telekn und den kaiserlichen General Heisler im September 1689 bei Zernyest. Ersterer fand in dieser Schlackt den Tod. Heisler gerieth in Gefangenschaft, ward indeß 1682 gegen Tököly's in Wien gefangen gehaltene Ge< malm ausgewechselt. Bald nach diesem Siege mußte nch aber Tököly vor dem Prinzen von Baden in die Walachei zurückziehen. Äls jedoch die Türken, durch den Abzug der kaiser- lichen Truppen ermuthigt, in Ungarn bedeu- tende Eroberungen machten, fiel er wieder in Siebenbürgen ein, besiegte im Jänner 16!)i
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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