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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45
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Page - 242 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Volume 45

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Töpfer, Karl 242 Töpfer, Karl Berücksichtigung der Gegenwart für Freunde der Literatur zusammengestellt (Eickistätt und Stuttgart 1877, Krüll'sche Buchhandlung, schm. 4".) Bd. I I . S. 432. — Kurz (Hein- rich). Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller (Leipzig 1839, B. G. Teubner. Ler.'k«.) Bd. I I I , S. 394 — Gottschall (Nudolph). Die deutsche Nationalliteratur in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Literarhistorisch und kritisch dargestellt... (Breslau 1861. Trewendt. 8".) Bd. I I I - S. 493 u. f. ^- Wigand's ^onoerslltionö'Lerikon für alle Stände (Leipzig 1832, Otto Wigand. gr. 8".) Bd. XIV, S. 187. — A l lgeme ines Theater<3erikon... Herausgegeben von K. Herloßsohn, H. Marggraf f u. A. Neue Ausgabe (Altenburg o. I.. 8".) Bd. VI I , S. 95. — Meyer (I.). Das große Con» versations-Zerrkon für die gebildeten Stände^ (Hildburghausen, New<Uork und Philadelphia, ! gr. 8*.). Zweite Abtheilung, Bd. XI , S. 1173. ! — Die Gartenlaube (Leipzig, Roberts Keil, gr. 4".) Jahrgang 1870, S. 293: „Der Nestor der deutschen Bühnendichter". Von Hermann Uhde. Porträt. Unterschrift: „Karl Töpfer". A.(dolph) Neu mann gez. I . A. Neu< mann 3c. Holzschnitt (in der „Gartenlaube", 1870. S. 293). Zu Töpfer's literarischer Charakteristik. Hein< rich Kurz schreibt über T ö p f e r : „Un» uergleichlich höher (als A n g e l y) steht K. Töpfer, obgleich auch er kein schöpferisches Talent hat und es seinen Stücken an tieferem poetischen Gehalt fehlt. Er besitzt große Ge- wandtheit in der Behandlung des Technischen, wodurch er sich wenigstens den Schein künst» lerischer Gestaltung zu geben weiß, und daher seine Stücke auf der Bühne einen gewissen, wenn auch nicht anhaltenden Effect hervor« bringen. „„Der Tagesbefehl"" und „„Der beste Ton"" gehören wie zu seinen ersten, so auch zu seinen besten Lustspielen, doch ist auch ein späteres, „„Der reiche Mann oder Die Wassercur"" mit Beifall aufgeführt worden. Noch größeres Glück machten seine Umbil» düngen ausländischer Dramen, die allerdings in soiner Bearbeitung nicht wenig gewannen, so „„Karl X I I . auf der Heimkehr"". ,,„Ge» brüder Foster"", „„Die Einfalt vom Lande"" u. a. m. Dagegen trat der Mangel an schöpfe« rischem Talent recht lebendig hervor, als er Goethe's „„Hermann und Dorothea"" auf die Bühne brachte, da es ihm nicht gelang, den epischen Stoff dramatisch zu gestalten." Ich habe dieses Urtheil eines überall hoch« gepriesenen deutschen Literarhistorikers nicht angeführt ob seines zutreffenden Inhalts, son- dern ob seiner Seichtigkeit und Befangenheit. Fast glaubt Herausgeber, daß der im Uebrigen höchst achtbare Heinrich Kurz wohl nie ein Stück Töpfer's, gewiß aber nie dessen „Her. mann und Dorothea" habe aufführen sehen. — Rudolph Gottschall charakterisirt Töpfer: „Noch productiuer als Karl B l u m ist Töp fe r , ein praktischer Kopf. der das dramatische Gewerbe versteht und sich vom Zeitgeiste soufsiiren läßt. Er besitzt in aus« gebildeter Weise die eine Seite des echten Lustspieldichters, den Strömungen der Mode und des Tages zu folgen und allen wechseln- den Stichwörtern Gehör zu schenken. Wenn aber irgend eine Mode. oder Richtung die Gunst des Zeitgeistes verscherzt hat, da ist er rasch mit der satirischen Geißel hinterher. Da- gegen fehlt ihm wie allen diesen Autoren (Lebrun. A lb in i , P. A. Wol f f . Clau« ren, Kurländer. Herz enskron, Blum) der tiefere Humor, welcher selbst gewiß über den flüchtigen Erscheinungen des Tages steht und. ohne aufdringlich zu sein. doch den oer» gänglichen Schein mit Blitzen aus dei Tiefe des unvergänglichen Wesens beleuchtet; es fehlt ihm der Humor, der die Zeit begreift und beherrscht und läutert und mit einem großen poetischen Auge auf den kleinen Ver< Wicklungen des Lebens ruht... Töpfer hat es auch uersuä't, durch directe Tendenz zu wirken, die aber meist äußerlich ohne künst- lerische Beseelung blieb. So in ..„Burkhard"", in welchem Salon und Werkstätte sich gegen« übertreten, so in ,;„Volk und Soldat"", in welchem die schroffen Gegensätze der Revolu< tionszeit zur Grundlage des dramatischen Effectes und Contrastes dienen. Alle diese Stücke haben sich nicht behaupten können, obschon sie an dramatischer Lebendigkeit, an einem frischen gesunden Humor von unver« kümmerter Derbheit und an sicher zugreifen' der . Charakteristik wohl den Vergleich mit T ö p f e r's früheren Repertoirestücken aus« halten. Zu diesen rechnen wir: „„Der beste Ton"", „„Die Einfalt vom Lande"", „„Nehmt ein Erempel dran""und noch andere. T öpfer's Lustspiel: „„Nosennmller und Finke oder Ab> gemacht"" erfaßt einen Standesgegensatz der Zeit, der indeß keine politische Bedeutung hat;
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Volume 45
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Thugut-Török
Volume
45
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1882
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
324
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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