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Török, Gabriel 266 Török, Innocenz
stellte, daß es gefahrlich sei eine Grenz«
festung von Vertheidungsmitteln zu entblößen.
Der türkische Befehlshaber B a l i b egh
wußte aber im .Heere Zäpolya's die Nach»
richt zu verbreiten, daß er mit ungeheuerer
Macht zum Gntsaye der von demselben um-
lagerten Festung Cavalla heranziehe. Durch
diese List ließ Z^volya, sich einschüchtern,
und als in der Nacht der Ueberfall, durch die
Türken wirklich stattfand, wurde er mit seinem
Heere so jab in die Flucht gesprengt, daß
Kanonen. Lager und sämmtliches Gepäck in
die Hände des Feindes fielen. Die Kanonen
und die Munition, welche Belgrad gegen die
Vorstellungen Emmerich Török's hatte
hergeben müssen, gelangten nicht wieder dahin
zurück, und erleichterte dies wesentlich die spätere
Eroberung der Festung durch die Türken. —
ö. Franz Xav. Török (geb. zu Kadics«
falva in Siebenbürgen um 1740, Todesjahr
unbekannt). Nach Stoeger's unten bezeich«
nerem Werke wäre Török am 3. December
178t geboren, er hätte demnach zwanzig Jahre
vor seiner Geburt die Schrift: «I). Ivo oi-a.-
iiou« Mne^rick eoledi-aruL^ zu Tyrnau
(1761, 4".) herausgegeben und die durch die
Bulle Clemens XIV.: ^Donnnuä 2.0 I5.V-
äemxror" vom 2l. Juli 1773 erfolgte Auf«
lösung seines Ordens neun Jahre vor sein«
Geburt erlebt. Wie sich zeigt, ist dies eine
Folge von Unrichtigkeiten, wohl entstanden
durch die falsche Zahl des Geburtsjahres,
welches etwa auf 1730 oder 1740 fallen dürfte.
Ueberdies schreibt Stoeger auch den Namen
Török gegen allen Schriftbrauch des Ma-
gyarischen.- Toeroeck. Franz Xaver trat
im Alter von zwanzig Iabren in den Orden,
in welchem er die philosophische und theo-
logische Doktorwürde erlangte, sodann zu
Kaschau und Klausenburg Theologie, zu Ofen
canonisches Recht vortrug. Im Iabre der Auf<
Hebung seines Ordens (1773) lebte er als
Lehrer der Togmatik zu Kaschau. Auf obigen
lateinischen Panegyricus des sel. Ivo be-
schränkt sich seine schriftstellerische Thätigkeit.
— Ein anderer Franz Török, Bibliothek^
Adjunct am siebenbürgischen Museum, erschoß
sich am 12. Septemver 1863. ^tosF«?- 5«/ok.
^6/?^. LeriFloreL I^ovincias .^ULtriacas
?.366.— Wiener Zeitung. 1863. Nr. 213.)
— 6. Gabriel, Zeitgenoß, allem Anscheine
nach ein Sproß der Familie Török von
Kadicsfalua und als solcher ein Sohn
Samuel T ör ö k's aus dessen Ehe mit ssl i« sabethBako und ein Verwandter des Mino-
ritenmönches und berühmten Homileten Da«
mascenus Török ^S.263. Nr. 3). Gabriel
Török, 1843 Vicegespan des Arader Comi«
tates. wurde in den denkwürdigen, für die
spätere Entwicklung der ungarischen Zustände
so wichtigen Landtag des Jahres 1844 ge-
wählt. Der geistvolle, nachmals von Levitsch«
nigg in dessen „Kossuth und seine Banner«
schaft" ziemlich rücksichtslos geplünderte Ver-
fasser der „Neuen Croquis aus Ungarn" charak«
terisirt unseren Arader Ablegaten mit den
Worten: „Gab r i e l Török , Vicegespan.
5/g Macchiavel l i ; V» Subtilitätenkrämer,
2/g kurzer und tiefer Redner". Gabriel war
mit Anna Endes uermält, und ihr Sohn
Alerand er pflanzte den Stamm fort. sHugo
(Albert). Neue Croquis aus Ungarn (Leipzig
1844, Hirschfeld. 12".) 3. 23N.) — 7. Georg,
aus Siebenbürgen gebürtig, lebte im acht»
zehnten Jahrhundert. Ein Sproß der Familie
Török von Iastfalva, von evangelischen
Eltern, bereitete er sich für die theologische
Laufbahn vor, studirte an der Universität ,zu
Frankfurt an der Oder und gab daselbst die
^DiFgei'tg.tio tneoloziel». clo inuners Oliriäti
!>roi>kbiioo« (?rkncol. 2ä Vikar. 1709, 4".)
heraus. — 8. Ignaz (geb. zu Gödöllö im
Pesther Comitate im Jahre 1793. hingerichtet
zu Arad am 6. October 1849). Aus der Familie
Török von Nemes'Csoo. Kr wurde in
der Ingenieur-Akademie ausgebildet, war im
Jahre 1843 überzähliger Major im Genie«
Corps und kam als solcher in der Charge
eines Second-Wachtmeisters zur königlich un-
garischen adeligen Leibgarde. Bei Ausbruch der
Erhebung Ungarns 1848 diente er als Oberst«
lieutenant im Corps, dann in der Neoolutions«
Armee, zuletzt als Fortisications'Localdirector
in der Festung Komorn. welche jedoch erst ein
halbes Jahr nach seiner Enthebung vom
Festungscommando cavitulirte. Später über«
wachte er die Verschanzungsbauten bei Gran
und Szegedin. Den Vruch seines Fahneneides
und seine Betheiligung am Aufstande büßte
der 54jährige Soldat mit dem Leben. ^O r-
82ii<503 Holiv6ä NH^tili», d. i. Honv6d»
Reichökalender (Pesth) 1858). — Honv^d«
Album, 1868. — Vs 11 - II0 nvuä Xa? tlii-,
d.i. Honvsd-.Veteranen«Kalender, 1369. 2. 41.)
— 9. Innocenz (geb. zu Neines<Cs<5o 1733,
gest. zu Preßburg am 14. März 1817). Im
Jahre 1773 trat er in den Minoritenorden,
in welchem er 1777 zum Priester geweiht,
1778 als Cooperator zu V^rkony angestellt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Volume 45
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Thugut-Török
- Volume
- 45
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 324
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon