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Tognoli Told, Franz
Geburtsjahr unbekannt). Seine Geburt
dürfte in das letzte Viertel des acht-
zehnten Jahrhunderts fallen. Seine
Eltern waren arm, und so nahm sich ein
Verwandter, der Kunsthändler Dominicus
del Negro in Livorno des Knaben an,
der unter Leitung desselben sich dem
Kunsthandel widmen sollte. Ohne An-
leitung vollendete Tognol i in dieser Be-
schäftigung mehrere Zeichnungen, welche
ein so bedeutendes Talent verriethen,
daß Maler wie Morghen und Toffa-
nel l i denselben ihre Bewunderung nicht
versagen konnten. So geschah es denn,
daß er zu seiner weiteren Ausbildung die
Mittel für eine Reise nach Rom erhielt.
Ob ihm dieselben durch seinen Ver-
wandten oder durch die erwähnten
Künstler geboten wurden, ist nicht be»
kannt. Kurz, im Alter von 22 Jahren,
kam er in die ewige Stadt, wo er zunächst
bei einem gewissen del Brate, nach
dessen Namen wir in den lexikalischen
Werken über Kunst und Künstler ver»
geblich suchen, Beschäftigung fand, später
aber im Atelier Canova's s,Bd. I I ,
S. 231 u. f.^ j sich als Zeichner ver-
wenden ließ. Da Letzterer vom Jahre
1781, mit den durch seine Berufungen
nach Paris, Wien und an andere Orte
bedingten Unterbrechungen, bis zu seinem
am 13. October 1822 erfolgten Tode in
Rom lebte, so dürfte Tognoli 's An«
kunft daselbst wohl in den Anfang der
Neunziger-Jahre zu setzen sein. Erst nach
Cano v a's Hinscheiden sing unser
Künstler, der bis dahin immer nur ge>
zeichnet hatte, in Oel zu malen an, und
zwar zunächst Bildnisse, die er jedoch mit
solcher Meisterschaft lieferte, daß er in
dieser Richtung bald zu Roms gesuck«
tetsten Malern zählte. Daneben gingen
unter seinem Pinsel auch religiöse Dar-
stellungen bervor, darunter mehrere hei- lige Familien, welchen er durch Schön-
heit der Motive einen besonderen Reiz zu
geben verstand. I n der Kunstausstellung
zu Rom 1831 befand sich von ihm ein
sogenanntes „<3i76)i/i?lm", nämlich eine
Madonna, wie sie das Gewand von dem
schlafenden Iesukinde aufhebt, so daß
! dieses dem h. Joachim und der Elisabeth,
welche den kleinen Johannes mitbringen,
sichtbar wird. Das Bild mahnt etwas an
Carracci, obwohl es die ganze Eigen-
^ thümlichkeit unseres Malers an sich tragt.
z Neber die weiteren Schicksale Tognoli 's
> sind wir leider nicht unterrichtet und
finden auch nirgends Nachweise über ihn.
Nach einer Zeichnung desselben, welche die
Büste Antonio Canova's darstellt, hat
August Beret in i ein schönes Blatt in
R. Morghen's Manier (in Fol.) ge-
stochen. Tognol i dürfte wohl kaum
mehr am Leben sein.
Kunstblatt (Ttuttgart, Cotta. 4°.) 14. Juni
1831. Nr. 47. S. 188, im Artikel: „Kunst«
ausstellung zu Rom 1831". — Bote von
Tirol und Vorarlberg, 29. Februar 1823.
Told von Doldenburg, Franz Xaver
(Schriftsteller, geb. zu Wien am
13. December 1792, gest. ebenda
am 14. April, nach Anderen August
1849). Als Told's Geburtsort wird
bald Wien, bald St. Johann in Tirol,
als sein Geburtsjahr 1791 oder 1792 be-
zeichnet. Unsere obige Angabe darf auf
Authenticität Anspruch machen. Franz
Xaver, dessen Vater, ein geborener
Tyroler, an den Kriegen gegen die
bayrisch-französischen Heere 1803 und
1809 thätigen Antheil nahm, besuckte
das Gymnasium in Innsbruck und neben
großer Vorliebe für Poesie und ihre
Werke sprach sich auch schon seine un-
bezwingliche Neigung für den Soldaten-
stand aus. Am 22. April 4809 trat er
als Gemeiner in das Infanterie-Regiment
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon