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Talnay, Karl 29 TolĂĽlly. Ludwig
lustig, im Gegentheil trat er, seine ernsten
und reinen Ziele entschieden verfolgend, stets
mehr vermittelnd auf, und alles theoretische
theologische Gezänke strenge vermeidend,
suchte er seiner praktischen Richtung immer
neue Anhänger zu verschaffen. Im Druck er-
schien von ihm: „I^itui^ia, Lacrao caenke"
(Patak 1668); — unter dem Pseudonym
Danaeus Raczai, welches nur ein Ana«
gramm des Namens Andreas Päczi ist:
„^ ^likt^änk toloi i<xa./> ^rtclinü tanitoknnk
lua^olc niontä^L Väcxi ^nclruä ellon",
d. i. Rechtfertiguna der wahrhaften Lehrer,
bezĂĽglich des Vaterunser gegen Andreas
Väczi (ebd. 1634). Das System der Theo«
logie, das er seinen SchĂĽlern vortrug, hat
noch Johann Szombat i in Handschrift ge-
sehen. Die unten angefĂĽhrten Siirospataker
Hefte (1862, S. 334) enthalten die „Oncin-
<3änc:i6N5i
5U,mino ^reüiäiacono
Da.ni 61ik ^o226k, d. i. Ungarische Schrift«
steller. Sammlung von Lebensbeschreibungen.
Von Iocob Ferenczy und Joseph Danie-
lik (Pesth 1826. Gustav Emich. 8".). Zweiter
(den ersten ergänzender) Bank. S. 341. —
8äi-o592,ta,ki 5Ü26tok", d. i. Ellrospataker
Hefte (Sarospatak 1864, S. 891 ; 1863,
S. 614.) — 3. Johann Tolnay.Balogb.
Ueber diesen ^VaLia. Illureatus", wie ihn
Horänyi nennt, gibt derselbe eine höchst
oberflächliche Notiz, indem er, ohne nur an»
zudeuten, wann Tolnay gelebt, berichtet.-
daĂź dessen angenehme, Gedichte (u,mooni sui
versus) zerstreut in verschiedenen BĂĽchern zu
lesen seien, und daĂź Boccatius desselben
in ehrenvoller Weise gedenke, ^ o ^ ä ^ i
.^4ie>c.^ . Meinoria Unn^rorum st Slavin-
cialiuni 5cri^ >ti8 66iti5 notorum 6te. (I»o-
sonii 1777, ^. I^os '^o, 8".) toinus III ,
x. 412.^ — 4. Ka r l von Tolnay (geb.
um 1818), der SproĂź einer im Zalaer Co<
mitate ansässigen Adelsfamilie, versah vor
1848 durch drei Jahre daselbst das Oberstuhl,
richteramt, von welchem er dann freiwillig
zurücktrat. Seine 1847 im genannten Comi«
täte erfolgte Wahl in den ungarischen 3and»
tag wurde beanständet, indem ^Niraäo" an«
läßlich derselben bemerkte, daß jenes Comitat
zu Reichstagsdeputirten junge Männer wähle,
welche bisher gar nicht Gelegenheit hatten,
ihre parlamentarische Befähigung zu bethä- tigen. Im Jahre 1861 vom Bezirke Keszthcly
als Deputirter in den ersten nach der Acht'
undvierziger Katastrophe einberufenen unga-
rischen Ne-chstag entsendet, sprach Kar l von
Tolnay in der 31. Sitzung des Nepräsen-
tantenhauses am 28. Mai in ĂĽbrigens sehr
gemäßigter Weise, auf ein Beispiel aus der
englischen Geschichte hinweisend, indem er die
Rede des unter König Jacob lebenden
gemeiniglich Herzog von Somerset genannten
Lords Charles Seymour citirt, worin der«
selbe gegen die Absicht der Regierung, die
Test-Acte, diese gesetzliche Garantie der
Religion, und die Habeas Corpus« Acte.
diese sicherste Stütze der Freiheit, umzu«
stĂĽrzen, seine warnende Stimme erhebt.
Tolnay fand hierin eine Analogie der un«
garischen Zustände und kam zu dem Schlüsse:
daß weder über Geld« noch Steueranträ^e
verhandelt werden sollte, daĂź ferner keine
Krönung stattfinden könne, solange Ungarns
Cardinalgesetze. hauptsächlich jene vom Iabre
1848. nicht zu Gesetzeskraft erboben seien.
Nach Allem aber hielt er die Adresse fĂĽr
die richtige gesetzliche und praktische Form
und fĂĽr das beste Mittel, diesen Zweck zu er-,
reichen. s^Der ungarische Reichstag
1861 (Pesth 1861, Osterlamm. 8".) Bd. I I ,
S. 37.) — 5. Ludwig von Tolnay, Zcit'
genoĂź, ein Sohn des Herzog Coburg'schen
Güter«Directors Johann von Tolnay aus
dessen Ehe mii E l isabeth Szontl igh.
Gegenwärtig ist er Director der ungarischen
Staatseisenbahnen in Budapesth. Mitglied der
permanenten Donau-RegulirungZ'Commission
daselbst und gewähltes Mitglied des fünften
Wahlbezirkes (Zeopoldstadt und Margarethen«
insel) des hauptstädtischen Ausschusses. Er
gilt als eine Cauacität ersten Ranges im
Eisenbahnfache und Verkehrswesen und wurde
fĂĽr seine Verdienste um die Wiener Welt-
ausstellung 1873 am 8. December d. I . mit
dem Orden der eisernen Krone dritter Classe
ausgezeichnet. Das Wiener Witz- und (5ari<
caturenblatt „Der Floh" bringt auf einem
von Dombi gezeichneten Gruppenbilde 1873,
Nr. 22 auch 3. von Toln ay's lithographirtes
Bildniß. — 6. Ein anderer Ludwig Tol«
nay ist ein schöngeistige rungarischer Schrift-
steller der Gegenwart, von dem folgende
Werke im Buchhandel erschienen sind: „^61-
tein6n?ei", d. i. Gedichte (Pesth 18«4,
I . Kertssz. 8".); — „HietksxLk«, d. i. Lebens'
bilder (Pesth 1867. G. Emich. 8".) und
„Veäsel^ei", 2 kö'tot, d. i. Erzählungen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon