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Tolnay, Peter 30
zwei Theile sebd. 1867. 8".). In jüngster Zeit
veröffentlichte er in der im Auftrage der un-
garischen Akademie der Wissenschaften von
Paul G y u l a i herausgegebenen „Buda«
pescher Revue" (liucli^'^Lti ä^^inle) 1878
^ . Heft einen Cssan über den ungarischen
Dichter Michael T o m p a. — 7. Peter
Tolnay diente 1839 alö Führer im un-
garischen Infanterie » Regimente Erzherzog
Joseph Nr. 37. (5r stand in der zehnten Com-
pagnie, welche am 4. Juni g. I . den Auftrag
ertüelt, die Kanalbrücke bei dem etwa eine
Stunde von Magenta entfernten Bernate zu
vertheidigen. Um neun Nhr Morgens rückten
starke feindliche Abtheilungen nicht nur in der
Richtung gegen Magenta vor. sondern auch
gerade auf die Brücke zu, welche man bereits
verrammelt und, um sie nöthigenfalls in Brand
zu stecken, mit Zündstoff überhäuft hatte. An
Vertheidigung derselben war nun nicht mehr
zu denken. Der Compagniecommandant ließ
daher eine Abtheilung seiner Mannschaft unter
Tolnay's Commando als Plänkler formirt
sich gegen die heranrückenden Zuaven wenden.
Bald sah sich Tolnay dichten Schwärmen
feindlicher Tirailleurs gegenüber, denen er
mit seiner dünnen Plänklerketie nicht ge-
wachsen war. In diesem kritischen Augenblicke
sammelte er seine Leute illsch in einen
Haufen um sich, stürzte sich mit ihnen in
den dichtesten Zuavenschwarm, durchbrach den-
selben und so die feindliche Linie und erreichte !
nach zweistündigem dampfe, freilich nicht ohne
Verluste, endlich Magenta. In diesem Trte!
crhieli die Compagnie, deren Rest unter
gleichem Kampfe daselbst eingetroffen war,
sofort Befebl, plänkelnd an die Eisenbahn
vorzurücken und dem andringenden Feinde
Widerstand zu leisten. Indessen war der
.^ampf auf der ganzen Schlachtlinie entbrannt.
Der Feind rang mit unseren Jägern um den
Besitz des Friedhofes und, größere Massen
entfaltend, zwang er diese Truppe, den bisher
mit Heloenmutt) behaupteten Platz zu oer«
lassen. Da kam ihr die zehnte Compagnie des
Regiments Erzherzog Joseph und mit der«
lVlben Tolnay zu Hilfe und hielt das Vor<
dringen der Feinde über die Eisenbahn auf.
Unser braver Führer, von dem Cadet-Feld«
webel Schneider unterstützt, kämpfte wie
ein Held und wich erst, als neue feind»
liche Verstärkungen einen weiteren erfolgreichen
Widerstand unmöglich machten. Als Episode
dieses ganzen Kampfes sei noch erwähnt, daß
Tolnan während des Plänklergefechtes an Tolnay) Stephan
der Stelle, wo früher eine Batterie gestanden,
eine zwölfpfündige Kanone wahrnahm, neben
welcher Pferde und Bedienungsmannschaft
zum Theil verwundet, zum Theil getödtet
lagen, und welche so dem Feinde preisgegeben
war. Eine Pause des Gefechtes benutzend,
sammelte Tolnay einige Ieute um sich, warf
die gegen das Geschütz andringenden Fran-
zosen zurück und brachte es unter dem heftig«
sten Feuer der feindlichen Plänklrr in Sicher«
heit. sL ordern, gesammelt von den Sol-
daten des kaiserlich österreichischen Heeres
im Feldzuge 18ö9. Nach offiziellen Quellen
(Wien 1863. 3. W. Seidel und Sohn. 8".)
1. Heft. S. 77—79; 2. Heft, S. 76.) —
8. Stephan Tolnay (geb. zu Tolna 1630.
gest. 1690). Sein Familienname ist eigentlich
Szsl lye i . er wurde aber später nach seinem
Geburtsorte Tolna genannt, in welchem sein
VaterStadtrichter war. Er besuchte die Schulen
zu Ecsed, Värad und Patak, dann ging er
nach Belgien, wo er Medicin studirte und
die Doctorwürde erlangte. 1662 heimgekehrt,
wurde er zunächst Prediger zu Kezdi'Väsär-
hely (Neumarkt) im Kronstädter Kreise Sieben«
bürgens. dann Professor zu Klausenburg, wo
er zwanzig Jahre lang sein Lehramt versah.
Im Druck erschien von wm.- ,,I» ^T'Xl^«
^Ol^ ll^ .« aä uäunr äingniornin Invcn-
(Franeker 1639. I. Wellens, 141 S. 12°.);
1)su6öär61^ 6 utl>n.n doxo kklknu etc.", d. i.
Anleitung zur christlichen und apostolischen
Religion u. s. w. (Klausenburg. 1049 S.. 8".).
dieses Werk. dessen 2ö Zeilen langer Titel
seiner ganzen Ausdednung nach im „CatlUo^uti
ÜLiua^, 8".) S. 368 und 369 mitgetheilt ist.
hat Tolnay einer Frau Katharina Vor-
nem i sz a gewidmet; er polemisirt in demselben
ziemlich heftig gegen die Nömischkatholischen
und bringt als Anhang dazu eine Geschichte
der ungarischen Reformation. Noch schrieb er
^i^cliklillöijXükix-Ii sxiki-ok", d. i. Predigt«
funken (Leutschau 1661). ^a?>««.'/i ^.4ie^.^.
Zlouiurik Huu^ai-arnin et I?rovinc'ii>.1ium
tomn^ III, V- 412. — ^iHF^ai' iräk.
s^»^ ud s» I) aiiioIi c^ I^623 t^, d. i. Ungarische
Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschrei-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon