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Tomaschek, Wenzel Johann 63 Tomaschek, Wenzel Johann
West". — „Xev^ti^, d. i. Die Braut
(„l'i-eLlicko mä inil^). Für Mezzosopran.
Gedicht von V. Nej edli (Prag. bei Enders).
— ^I^oucunl-, d. i. Der Abschied (,^
ülnutnh louäeni^). Für Tenor. Gedicht von
A. Mark (Prag. von Enders). — ^
läülcv-, d. i. Frühlingsliebe l„Xaä^n
i-oucku äkv^i --tz Iiä^'"). Für Bariton. Von
I. K. Chmelensky. Im I. Jahrg. des
„V6iltic,'" (1883). — 7.1'iii^ü l-eük,slic> imi-oäu^,
d. i. Lied des böhmischen Volkes („Vo^
vvlilyä ^roüdv vronci"). Von Ios. (5hme<
lensky. Im I. Jahrg. des „Vt^sc" (1835).
— „2^vv <-o^6", 3c.'^ . I n. I I , d. i. Böh-
mische Gesänge, 1. und 2. Heft. Heraus--
gegeben von S. K. Macha^ek (Prag 1823,
Fetterle). Enthält Heft 1: Goethe's „Kennst
du das Land, wo die Citronen blĂĽh'n".
Uebersetzt vonMacha^ek; Heft I I : „Erste
Liebe". — „^'tvrv Iwlianäk« xiäii^^, ä
öeäkviu textoin >^ro '^oäsu lila^ ä prüvoäevi
t'oi'tc'^lliiul,, d. i. Vier italienische Lieder im
e^chü'chen Tert. Für eine Stimme mit Piano«
begleimng (Prag, Hofmann); erscheint auch
hie und da als Op. 28. — ^Dttvoriiosr
k i>i-o^5c!teäliio8ii doxüks", d. i. Vertrauen
auf Gottes Vorsehung. Gedicht von I . Ianda,
in Musik gesetzt (Prag 1831. 4«.). Noch sei
bemerkt, daĂź nach Einigen eine Sonate in .4
die ^puszahl 40, und die Komposition zu
Schillers Gedicht „'Die Erwartung" die
Tpuszahl 37 trägt.
II. Geburtsstättc Tomaschek'5. Eine Ansicht der«
selben im Holzschnitt braäite das Prager
illustrirte Blatt „I^i-aka.", 1869, S. 63.
III. Grabmal, ^'ine Ansicht desselben auf dem
Hoschirer Friedhofe bei Prag brachte ebenfalls
^.I^raliu.", 1869, T. 84, nur mir völlig ge-
fälschten Inschriften. Nach diesem Blatte ständen
in der Leier, welche das Denkmal krönt, die
^echischen Worte: „Dikcwmeln uin^ni,
^e»t ponxL I pru.väu." und auf der schwarzen
Einsatztafel des Denkmals selbst wäre in
6echi scher Sprache zu lesen: „Vaclav
luinä^ek I u2,ru2tni 17. Duliua. 1774 I ^en^i'di
3. DudnH 1830". Nun steht aber im Gegen«
theil in der Leyer auf deutsch: „Wahrheit
allein ist das Diadem der Kunst" und auf
der schwarzen Tafel gleichfalls in deutscher
Sprache: „Wenzel Tomaschek, Lompositeur.
geboren am 17. April 1774, gcstorben am
3. April 1830". Im Naüonalitätseifer In-
schriften fälschen, das läßt sich denn doch nicht
entschuldigen. IV. Porträte. <) Holzschnitt in der Leipziger
„Illustrirten Zeitung". Bd. XV, T. 104.
nach einer Zeichnung des böhmischen Malers
F. Tbaddäus Mayer; wird als sehr ähnlich
bezeichnet. — 2) Holzschnitt ohne Angabe des
Zeichners und Xylographen in der „rratik",
1869. S. 68. — 3) Unterschrift: „Vaclav
In Holz geschnitten von Patocka in den
^Xvetv", 1871. Nr. 29. — 4) Unterschrift:
Facsimile des Namenszuges „Lomä^ek". Holz-
schnitt aus dem Atelier von F. Bartel («".),
— 3) 3ck>lechte Lithographie in den „Huiuo-
i-iäri<^ U«tv-, XVI. Jahrg., 1874, Nr. 17.
— 6) Unterschrift, facsimilirt: „Wahrkeit
allein ist das Diadem der Kunst". Darunter:
„ N . I Tomaschek". (Lith.) Bücher. Kedruckc
bei I . Höfelick <Fol.). — 7) E. T. M ayer clel.
A. H. Panne «<,-. (4".).
V. Zur kĂĽnstlerischen Charakteristik Taina-
schck's. 1>r. August Schmidt wollte während
eines Besuches der alten Königsstadt Prag
auch Tomaschek, diesen als KĂĽnstler wie
als Mensch höchst interessanten Musiker nicht
nur persönlich kennen lernen, sondern auch
einige Mißverständnisse ausgleichen, die zwi>
schen ihm und Tomaschek stattfanden
und zu einem kleinen polemischen Gefechte in
der uon Dr. A. Schmidt redigirten „Wiener
Musikzeitung" gefĂĽhrt hatten. Dr. Schmidt
schreibt: „Ich fand in Tomaschek einen
jener ^riginalwpen. wie sie jetzt in der an
KĂĽnstleroriginalen dĂĽrftigen Zeit immer seltener
angetroffen werden. Gleichwie der Meister
durch seine imponirende Gestali an Händel
gemahnt, der schon durch seine äußere Er«
scheinung seinem souveränen Willen bei der
ihm unterstehenden Musikcapelle den gehörigen
Nachdruck verschaffte, so schien auch bei T o--
maschek der Geist ĂĽbereinstimmend niit der
Hülle, die er bewohnte, eine präoominirende
Macht ĂĽber seine Umgebung auszuĂĽben. Die
Ueberlegenheit seines Wissens und Könnens
in den musikalischen Kreisen, in welchen er
sich bewegte, das Lehramt, das er beinahe sein
ganzes Leben hindurch bekleidete, mochten in
seiner Seele wohl den Keim einer SelbstĂĽber-
schätzung genährt haben, die ihn bei der
Beurtheilung fremder Verdienste nicht immer
unparteiisch erscheinen lieĂź. Nebrigens barg
die stachelige Schale einen sĂĽĂźen Kern, und
wenn der aufgäkrende Mißmuth. hervorgerufen
uon einer sein Verdienst nicht vollständig wür--
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon