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warf sie aus ihrer Stellung und behaup-
tete sich dann selbst darin. Dadurch
wurde die Flanke unseres zum Angriffe
bestimmten (5orps gänzlich gesichert und
der Angriff, welcher bekanntlich mit
einem glänzenden Siege unsererseits
endete, wesentlich erleichtert. Für seine
Waffenthat erhielt Trais in der fünften
Promotion vom 23. Jänner 1760 das
Ritterkreuz des Maria Thecesien-Ordens.
Im Feldzuge des Jahres 1739 wirkte er
mit seinem Regimente im Treffen bei
Meißen am 2t. September und später
bei Torgau in ausgezeichneter Weise mit.
Im März 1767 zum Generalmajor be<
fördert, starb er als solcher schon zwei
Jahre danach.
Hirtenfcld (I.). Der Militär-Maria Tderesien-
Orden und seine Mitglieder (Wien l«3?.
Staatßdruckerei. kl. 4°.) Vd. I, 3.4W. Bd. I I ,
S. <?29. — Thürheim (Andreas Graf).
Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k.
österreichisch ^ungarischen Armee (Nien und
Tescken <!<5!<». K. Prochaöka. gr. i>".) Bd. I,
3. 4l>. Ial>r <7^8.
Tramontini, siehe: Tesi, Vittoria
sBd. XI.IV, S. 24).
Trampler, Richard (Geschichts-
forscher, geb. im Städtchen Wag«
stadt in Oesterreichisch - Schlesien am
13. December 1843). Richard, dessen
Vater Werkführer in einer Tuchfabrik zu
Wagstadt war, besuchte die Volkssckule
seines Geburtsortes und kam dann nach
Frankstadt in Mahren, um dort die
eechische Umgangssprache zu erlernen.
Da der Vater bei seiner zahlreichen Fa-
nulie die Mittel nicht erschwingen konnte,
um den Sohn weiter studiren zu lassen,!
so sollte derselbe ein Handwerk erlernen. >
Der Wagstädter Musterlehrer Isidor !
Bandt aber, der die Anlagen Tramp-"
ler's erkannt hatte, überredete endlich!
die Eltern, den wißbegierigen Knaben der Wissenschaft nicht zu entziehen, und so kam
der 14jährige Richard auf das Gymna-
sium in Troppau. Nun hub jener Kampf
ums Dasein an, der so vielen Talent-
begabten nicht erspart bleibt. Unter Ent-
behrungen aller Art begann Trampt er
das Gymnasialstudium, und diese hörten
auch dann nicht ganz auf, als sich eine
Tante seiner annahm, denn durch diese
! mildthätige Frau ward er eben nur der
! drückendsten Nothlage entrissen. Einiger-
! maßen besserte sich sein Los, als er
! Lectionen und endlich gar ein Stipen-
, dium erhielt; nun brauchten die Eltern
ihn nicht länger zu unterstützen. Dabei
ging er mit seinen Mitteln so sparsam
um, daß er in den Ferienreisen immeir
> kleine Fußtouren unternehmen und so
seine Heimat näher kennen lernen konnte,
wozu in früher Zeit ihn der „Mahrische
Wanderer" durch die Beschreibung ver»
sckiedener Burgen und Schlösser in
Mähren und Schlesien angeregt hatte.
! Auch machte er damals schon Auszüge
! aus Schriften, welche die Geschichte und
! Geographie seiner Heimat behandelten,
^ wie Ens' „Oppaland", Stellwag's
! „Chronik von Freudenthal" und andere.
! Später bot ihm die an Werken über
! Schlesien reiche Bibliothek des Kreis-
^ physicus Dr. Oel in Troppau, welche-
! zu benutzen ihm gestattet war, noch mehr
^ Stoff für seine Aufzeichnungen, in welche
er auch Inschriften einschloß, die er, wo
er sie fand, copirte, und ebenso Volks»
lieder und Sagen, welche der Gymnasial-
Professor Anton Peter in seinem Buche
„Volksthümliches aus Oesterreichisch'
Schlesien" verwerthete. Die Richtung^
welche Trampler einschlagen würde,
kennzeichnete sich, als er in der Octava,
wie es vorgeschrieben, einen Vortrag über
ein selbftgewahltes Thema halten sollte
und für den „Mongoleneinfall in Schle«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon