Page - 275 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Volume 46
Image of the Page - 275 -
Text of the Page - 275 -
Trapp (Genealogie) 273 e Franz Karl
I . Zur Genealogie der Herren und Grasen
Trapp zu Pisein und Churburg. Die Trapp
waren ursprünglich in Steiermark ansässig,
wo sie ihr Stammschloß Leutschach. welches
in der Folge den Namen Trappenburg
fübrte, heute aber Trautenburg heißt, unweit
Teckau und Marburg besaßen. Zwischen den
Jahren 1383 und 1334 rkeilte sich ihr Ge,
schlecht in zwei Linien: in die ältere, die
Erhart'sche zu Zeutschau, welche längst er»
loschen ist, und in die jüngere, F ri edrich'sche
zu Marburg, die hier vornehmlich in Betracht
kommt. Das
steiermärkische Trappenburg ging
durch Kauf an die Trauttmansdorf f
nber, während die Trapp sich in Tirol
seßhaft machten. Obgleich diese schon zu An-
fang des vierzehnten Jahrhunderts auftreten,
so läßt sich ihre Stammreihe doch erst von
Jacob I.) der zu Beginn des fünfzehnten Jahr».
Hunderts lebte, einigermaßen mit Sicherheit
bestimmen. Aber auch dann noch müßten Ur-
kunden des Familienarchivs eingesehen werden,
um einen zuverlässigen Stammbaum herzu«
-stellen. In der unmittelbaren Aufeinanderfolge
'der Stammeshäupter wird die angeschlossene
Stammtafel von Jacob V. ab kaum anzw
fechten sein. Jacob I I . von Trapp (nach
Anderen Jacob I.) war Erzherzog Sig»
munds Obersthofmeister, geheimer Rath und
Vogt zu BreZenz. 1460 erscheint er bereits
°in Tirol und ist mit Vlirbara, Tochter des
'Grafen Ulrich von Matsch — nicht Mölsch.
wie er hie und da genannt wird — vermalt.
Von seinen Söhnen war Kar l , im Jahre
1536 königlicher Rath und Hauptmann zu
Stein am Calliano, mit Anna Freiin von
"wolkensiein, Georg, Ritter vom goldenen
Sporn, mit Zimburga Fu^ von Fu.rberg oer»
,nält; der dritte Sohn Jacob I I I . , Pfleger
zu Glurns und Mals. ist der Stammvater
der alteren Linie Trapp zu Churburg.
Er pflanzte mit seiner Gemalin vercmica yon
Welsperg den Stamm fort. Diese drei Brüder
bekommen 1492 Eschenlohe und Ulten als
Vfand. Von Ferdinand I. erhielt mit Ur-
kunde ääo. Innsbruck 18. Juni 1336 .der
königliche Rath Kar l von Trapp auch als
-Lehensträger seines Vetters Jacob den durch
den Tod seiner Brüder Georg und Jacob
ererbten Hof zu Leutschach nebst anderen
Gütern in der Grafschaft Cilli und am
nächsten Tage den Thurm zu Windischgrätz
und andere Güter in Steiermark verliehen
sLandesarchiv zu Gratz, Lehenbuch I I , Fol.
462°, 463^. Ein Theil dieser längst aus- gestorbenen Familie scheint in Steiermark
verblieben zu sein, wie dies noch aus meh»
reren im Landesarchiv zu Gratz befindlichen
Urkunden festzustellen ist. Von dem stets
geldbedürftigen Erzherzog Sigmund er«
warben die Trapp durch Kauf Haldonatsch
(Caldonazzo) in Südtirol. Da uns über
etwaige Verzweigungen des Geschlechts alle
sicheren Vehelfe fehlen, so beschränken wir
uns nur auf die unmittelbare Stammesfolge,
welche bis auf die Gegenwart aus der an'
liegenden Stammtafel ersichtlich ist. Was die
Würden und Aemter, welche das Haus
erlangte und noch besitzt, anbetrifft, so kam durch
Jacob I I . (oder I.) 1469 das tirolische
Erblandho fmeisteramt in die Zamilie,
welche noch zur Stunde im Besitze desselben
ist. Mit Diplom des Kaisers Rudolph I I . ,
ädo. Prag 23. April 1603. traten die Brüder
Kar l , Oswald, Johann, Ferdinand
und Ernft von Trapp zu Pisein uno Cal«
donatsch, sammt ihren Schwestern in den
Freiherren st and, und mit Diplom des
Erzherzogs Ferdinand Karl , ää». Inns«
brück 3. März 1633, die Brüder Jacob,
Johann und Georg in den G r a f e n-
stand. Außerdem wurde Freiherr Georg Sig-
mund, geheimer Rath, Kämmerer und ober»
österreichischer Regierungs » Präsident, wegen
seiner siebenunddreißigjährigen Dienstleistung
mit Diplom Kaiser Leopolds I., ääo.
Wien 22. Juli 1691, zum Grafen erhoben.
— Was schließlich die Verbindungen der.
Trapp mit anderen Geschlechtern durch idre
Heiraten anbelangt, so sehen wir diese Familie
trotz der unzulänglichen Nachweise über ihren
eigentlichen Stand in Verschwägerung mit
den ansehnlichsten Geschlechtern der Steier-
mark und Tirols, so mit denen der Schrott
von Kindberg, Idungsbeug, Reif«
fenstein, Welser. Kainach, Windisch-
grätz, Hollen egg. Welöperg, Wol>
kenstein, Khuen - Belasn. Kün ig l ,
H e n d l von Go ld ra i n , F i r m i a n,
Spaur ' Burgstal l , 3 ichtenthurn,
Enzenberg. und auch mit italienischen Fa-
milien, wie Cresceri, Lovatel l i , P io
c o l o m i n i.
I I . Einige denkwürdige Sprossen der Freiherren
und Grasen von Trapp. 1. Franz Kar l
Graf Trapp lgest. 1733). ein Sohn des
Grafen Johann Christoph aus dessen
Ehe mit Mar ia Francisca geborenen
Gräfin Kh uen'Belasy. war im Jahre
18*
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Toffoli-Traubenburg, Volume 46"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon