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Crattner, Karl 292 Erattner, Thomas
abrr wegen drr zu jener Zeit obwaltenden
religiösen Wirren erst 1363 feierlich installirt
wurde. Er war der Erste, der nack den Vor«
schriften des Trienter Concils den Eid der
Treue in die Hände des Bischofs ablegte. Die
Lekre Zutker's verbreitete sich damals immer
mehr und mebr in Steiermark und Kärnthen
und fand namentlich in den Gegenden von
St. Lambrecht. Neumarkt. Lend. Zeutschach
viel Anhänger. In seiner Gemeinde zu St. Lam<
brecht wirkte Abt Traitner durch sein groĂźes
Nednertalent gegen die Reformation und hielt
Viele von dem Veitritte zu derselben ab. In
seinem Kloster sah er auf strenge Zucht und
auf wissenschaftliche Bildung seiner Capitu»
laren. Zu letzterem Zwecke schickte er die Re.
ligiösen auf Studien nach Padua, Bologna,
Mantua und Venedig. Dadurch aber wuchs
der Ruf de6 Klosters, dessen Zöglinge von
anderen Stiftern zu öfteren Malen als Aebte
postulirt wurden. In hoher Gunst stand Abt
Jobann bei Erzherzog Kar l von Sieier«
mark. welcher ihn in einem Empfehlungs«
schreiben an den Papst Gregor XI I I . als
vir vere r6ĂśgioLU5 20 vi^ilantiLLiinus, gui-
l^ us vei-do sr exern I^o inttzr omnes darum,
xrovineia,rulu Luarum vr^eiatus vslut stella.
^uc^t, bezeichnet. Nach nahezu dreißigjähriger
Leitung seines Stiftes segnete er 1391 das
Zeitliche. — 2. Ein Johann Trattner,
Zeitgenoß, ist ein ungarischer pädagogischer
Schriftsteller, von welchem mir nachstehende
Werke bekannt sind: „Der Eisgang und die
Ueoerschwemmung der Donau in Ungarn im
März 1838" (Pesth 1838). wovon auch eine
unqliriiche Ausgabe: „.Il^lnalcääiiZ ss Dünn,
mlls kavän" (Ofen 1838. Gyurlän und Bago,
3'z!' S.) erschien; — „^i-m^etr^. ^ .
noclai «3s MHzänl.HLsuälüIln. 82ine2titt iidrak>
lc^l. 2. bav. kiaääs. I I . tanlal^äin.", d. i.
Nüiurarsckichte. Für den Schul' und häus»
liäicn Unterricht. Zweite verbesserte Auflage.
Zweiicr ^ehrcurs (Pesth 1863. Emmerich Bar<
talits. 8".)j dcr erste LehrcurS ist von Ant.
Gyur i ts verfaßt; — „ ^ illl».tor22ä3 koxek-
b^II. ^.2 il^'ULliF 0lctlltä3ä!-H 65 INUl2.ttä3UlH.
ue^ĂĽit lidi-iival", d. i. Die Thierwelt in!
Bilder. Zur Belehrung und Unterhaltung der
Iugmd. NĂĽch V. Hoffmann und Anderen.
Mi: i30 c^lor. Abbildungen (Pesth 4863,
^aufft.'l, 4".). — 3. Kar l Trattner von
Veirocza, ZeitgenoĂź, erhielt seine Ausbil-
dun.? im s. k. Oeniecorps, wurde Hauptmann in demselben, j836 Major im Corps, i843
Oberstlieutenant. t846 Oberst. 1848 General"
major und Scctionschef iin Kriegsnunisterium.
Im Jahre l853 erfolgte seine Ernennung zum,
Feldmarschall «Lieutenant und Director der
Ingenieur»Akadcmie in Klosterbruck, in welcher-
Stellung er bis zum 29. November 1833 ver-
blieb. An diesem Tage fand die ergreifende-
Feier deö Absch.edS des allgemein geliebten
Dircctors von seinen Zöglingen statt, welche
<-"Sf5hrlich w der „Militärischen Zeitung",
1833. Nr. 122. S. 823 geschildert ist. Der
Felomarschall« Lieutenant wurde dann Sec«
tionschef beim Armec-Obercommando, im
Jahre l80(> Festungscommandant von Krakau
und trat aus dieser Stellung bald in den.
Nuhestand ĂĽber, in welchem er im Jahre-
1872 starb. Feldmarschall»Lieutenant von.
Trattner besaĂź den Orden der eisernen
Krone erster Classe, einen osmanischen Ehren-
säbel, war wirklicher geheimer Nath und srit.
1848 zweiter Inhaber des Infanterie-Regi«
ments Nr. 24, heute Karl Ludwig Herzog von.
Parma. — 4. Einen Thomas Trat tner
führt Nagler in seinem Künstler«Lerikon als
Kupferstecher an und gedenkt der folgendeii.
zwei Blätter: ^Is ei-6 inanclus IV. O. 6.
utriULy.no sieiliüs Kex", 1'rlcttuLr äc^
1767 (ist ein in Klauber's Manier behan»
delteS Folioblatt); — ^I^ilii-r« I^^oxoi^^
Krcüiäuc .^.uLtriac:" (späterer Kaiser Leo»
pold l l.), I'liom. 1 ratton ^«i«) lee. Ich
selbst trnne auch ein BildniĂź der Prinzessin.
Iosepha Mar ia , Kar l Albrechts von
Bayern sechster Tochter (geb. 30. März
1729), welche sich am 23. Jänner 1763 mit
Kaiser Joseph I I . vermalte. Eö ist ein
Brustbild mit Hermelin in Folio. Am Unter»
rande Wappen und französischer Titel: „ ^
ill.it et «6 vouä ä. Visnnu 0Q62 ^öku.
1110IN2.2 <1e 1>i-Httu6i-n 1775". Nagler-
hegt Zweifel, ob der Buchhändler Johann
Thomas Trattner auch wirklich der
Stecher dcr erstgenannten zwei Blätter sei,
und fĂĽgt als Beweis seines Bedenkens die
Thatsache bei, daĂź derselbe auf einige von ihm
verlegte Blätter seinen Namen gesetzt, wie
dies auf c'.ncm Stiche von Anton Tischler
l^ Bd. XI^V, S. 179), welcher den im Duell.
Verwundeten nach Gerh. Dow vorstellt, ge>
scheben und aus der Bezeichnung: „8« l^id
et 8s v<»,ua" auf dem von mir citirtm Bilde
so ziemlich deutlich herauszulesen ist. Auch-
unter dem auf dem Blatte ,?i6ri-o 1^6 o-
xolä" angegebenen Namen Trat ten, der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Volume 46
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Toffoli-Traubenburg
- Volume
- 46
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 330
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon