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Trautson (Genealogie)
Grunde gegen das (>'ude des vierzehnten Jahr- !
Hunderts, weil, wie er berichtet, die tirolischen ,
Landbücher erst um das Jahr 1480 einen!
<5onrao Trautson anführen, welchem durch >
die Heirat nnt Aulljurinn von Natrci Wappen ^
und Herrschaft uon Matrei zufiel. Nun aber l
erweisen nicht Spuren, sondern unanfechtbare ^
Thatsachen den viel früheren Bestand der!
Familie Trautson. Mit Uebergehung vieler i
anderer Angaben bemerken wir nur, daß zu!
Matrei ein Grabstein von elnem edlen Herrn ^
Conrad Trautson meldet, der 12:i3 starb.^
und dessen Sobn Verthold von dem Her- >
zöge Otto uon Meran im Jahre 1234 über >
die zwei Besten zu Matrei. sowie über Reif« ^
fenegg und Sprechenstein die Lehen empfing.
Auch besaß ein Jacob Herr von Trautson,
welcher bei v'onrad Herzog von Schwaben. >
dem nachmaligen Honige von Jerusalem, in >
hohem Ansehen stand, von diesem pfand» !
fchaftsweise Amergau sammt Herrschaft und!
Schloß Pettenau in Folge eines Vertrags!
<iäu. Stambs I2?o. Nir unterlassen es, hier
weitere Beweise für das höhere Alter der
Familie, als es Vrandis anseht, beizn- ^
bringen, unsere unten angegebenen Duellen
ergehen sich über diesen Punkt mebr oder '
minder weitläufig. Unsere Stammtafel de« !
ginnt, auf den gründlichen Forschungen Berg- !
mann's fußend, mit dem sagenhaften Vert-^
hold Ehrello, der. oon seinem Fürsten tint
üou (trauter Tobn) genannt, hiernach seinem
Geschlechte den Namen Trautson gab.
Urkundlich treten jedoch die Trautson erst
mic Vertholds Urenkel Eonrad auf, der
durch seine Gattin Kathar ina. Elbtochter
Antons'von Mat re i , die Tchloßberrschaft
Matrei an sich
brachte. Conrad, auf unserer
Stammtafel der I I I . , ist der urkundlich sichere
Stammvater der Trautson. Auch durch
semen Vruder Jacob und dessen Gemalin
Neza von 5eben pflanzte sich das Geschlecht
fort; aber die von diesen beiden Gatten ge- ,
stiftete Linie erlosch schon in der sechsten Ge- !
neration, während Conrad s Nachkommen!
fortblühten, diä auch diese Linie mit dem i
Fürsten Johann Wilhelm und mit dirsem!
das ganze Geschlecht im Jahre 1773 erlosch!
und der Besitz des Hauses zugleich mit!
deni tirolischen ^andmarschallamt am 7. Sep« !
tember 178» durch Johann Wilbelmö
Tochter Mar ia Iosepha Nosalia ver-
malte Tiarl Ilüsepsi Anlon Fürst Auersperg an
das Fürstenbauö Auersperg überging. Um
d!e Mitte d>>s sechzehnten Jahrhunderts theilte sich m!t Johanns ersten Freikerrn uon
Trautson-Sprechenstein. zwei Söhnen
Nalthasar (ll.) und Pau l S i r t (I.) der
von Conrad gestiftete Stammast in zwei
Zweige oder Linien, die altere tirolische
von Balthasar und die jüngere t i rol i -
sche von Vaul S i r t gestiftete. Erstere erlosch
in der vierten Generation mit Maximi l ian
zu Anfang des
siebzehnten
Jahrhunderts, wäh-
rend leytere noch anderthalb Jahrhundert
weiter blühte.' Im Laufe der Zeit gelangte
das Geschlecht der T r a u t s o n , dessen
Sprossen' sich meist besonderer Huld und
Bevorzugung von Seite der regierenden
Fürsten erfreuten, hierdurch zu Macht und An-
sehen. Johann Trautson erhielt von
König Ferdinand I. im Jahre 1341 den
F re iherrenstand mit dem Präd'cate eines
Freiherrn von Sprechen
st
ein; sein Sotm
Paul S i r t (I.) und zugleich mit demselben
dessen Neffe Anton wurden uon Kaiser R u-
dolph I I . zu Grafen ernannt, und zwar
durch Diplom 6üc». 1. Februar 1598, mit
welchem die Herrschaft Falkenstein zu einer
freien Grafschaft und das Geschlecht Traut '
son in den Grafenstand mit dein Pr5-
dicat von Falken st ein erhaben ward.
Pau l S i r t s (I.) Enkel Graf Johann
Leopold Donat erlangte am 11. Mär,;
17li den Neichsfü r stenstand mit der
Führung des Fürstentitels für den Erst-
geborenen. In den niederösterreichische n
Herren stand wurde Freiherr Johann um
das Jahr 1341 eingeführt. Wenn wir nicht irren,
erwarb Graf Johann Franz auch das u n-
garisch e Indigenat. Was sonstige Landes»
würden betrifft, so erhielt nach dem Tode
Sigmund Trautson's von Sprechen-
stein Victor Trautson von Matre i für
sich und seinen Vetter Caspar das stets mit
der Veste Sprechenstein als erbliches Manns>
leben verbundene tirolische Orbmar«
schallamt. Paul S i r t (I.) erster Graf
von Trautson» Falken stein empfing aber
für sich und seine männlichen Nachkommen
von Kaiser Ferdinand I I . mit Diplom vom
23. October 162«) das (?rbl and « Hof-
meisteramt in Oesterreich unter der Enns
mit allen Pertinmtien und Nul5ungen. Wie
ein zwischen dem Obersthofmarschallamte und
dem Oberststallmeisteramte entstandener Rang'
streit entschieden wurde, wird in der Llbens»
skizze deö Grafen Paul S i r t (I.) ^3. öl,
Nr. 1!>) erzählt. Eben derselbe Paul S i r t
erwarb uon Kaiser Matth ias das Münz«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon