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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
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Page - 54 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47

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Veit Euseb soN) Veit Euscb N5tcr dem Brautpaar ein Trinkgeschirr als Festgabe. — 25. Susanna Veronica (gest. nach 1636) ist eine Tochter Ferdinand Hel- frieds Freiherrn von Megg au aus dessen Ebe mit Susanna Freiin von Harr ach und dic dritte Frau Paul S i r t Traut« son's Grafen von Falken stein, dem sie sich 1604 vermalte. Zu ihrer Vermälungs- fcier übergab am 3l). April 1604 Wolfgang von Ruin pf Freiherr von Weitra, kaiser« licher Qbersthofmeister und 5)berstkälnmerer als Abgesandter des Kaisers dem Brautpaar ein kostbares Kleinod, das Sr. Majestät von orientalischen Diamanten eingefaßtes Vildniß darstellte, als Hochzeitsgeschenk. Das Andenken an Susanna Veronica hat sich durch zwei silberne Denkmünzen erhalten, deren eine das kaiserliche Münzcabinet besitzt, und welche beide in Apvel's Münzwerke Nr. 3722 dar- gestellt und in Joseph Bergmann's Werke: „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer" u. s. w. Bd. I I , S. 235 beschrieben find. Gräfin Susanna Veronica, welche ihren Gatten überlebte, war eine sehr humane Dame, und auf ihre Fürbitte erließ Kaiser Ferdinand I I . in höchst eigenhändiger Re- solution ääo. Wien 80. Mai 4628 den sämimllchen Unterthanen ihrer Herrschaft FMenstein in Berücksichtigung des wakrend dcr Rebellion erlittenen Schadens auf drei Jahre alle Landesanlagen. Sie wurde Aja von des Königs Ferdinand I I I . ältestem Sokne Ferdinand IV. (geb. 1633. gest. l65i) und der Schwester detz Letzteren, der Erzherzogin Maria, Anna (geb. 1634, gest. l<»9<;). Bergmann in seinem citirten Me» daillenwerke bemerkt bei der Erzherzogin Mar iaAnna. daß dieselbe am 22. December 1634 geboren und bald darauf gestorben sei. Nun, das ist em sehr erheblicher Irrthum. Erzherzogin Maria Anna wurde am 8. No« vcmder l64i> mit König Phi l ipp IV. von Spanien vermalt, überlebte denselben über 30 Iahrc und starb am l6. Mai 1696. im Alter von K2 Jahren. Auch das auf Tu« sanno. Veronicas Sterbejeton angegebene Todesjahr 1632 ist unrichtig, denn dieselbe war Aja König Ferdinands IV. und seiner Schwester Maria Anna, von denen Ersterer 1633, Letztere 1634 geboren wurde. Susanna Veronicas Sohn Johann Franz pflanzte das Geschlecht fort. — 26. Veit Euset» sgeb. 24. Jänner 1684, gest. 1730). Der dritte Sohn des Grafen Franz Euseb ^S. 48. Nr. 8) und der Gräsin Anna Cacil ia von Spaur. Er war für den geistlichen Stand bestimmt. ec< hielt ein Canonicat zu Passau und Olmütz, wurde dann infulirter Propst von St. Johann Baptist zu Szambeck in Ungarn, Prälat dieses Königreichs und Besitzer der Probstei Steinach. Da seine beiden älteren Brüder, und zwar zuerst Johann Karl ^S. 50. Nr. 15) um 5730, dann aber der älteste, Majoratsherr Franz Anton Clemens im Jahre 1733 mit Tode abgingen, ererbte er die Traut» son'schen Fideicommitzherrschaften und Güter und wurde im Jahre 173!) damit belehnt. Nun resignirte er auf seine geistlichen Aemter und Würden und kehrte in den weltlichen Stand zurück. Man erzählt sich von dem Grafen, den das Volk kurzweg den V e i t l Trautson nannte, gar manche kurzweilige Geschichte. Seine große Nase und seine oft groteske Natürlichkeit waren jemänniglich be» kannt. Er erfreute sich der besonderen Gunst Kaiser Karls VI. und war dessen ständiger Begleiter und Gefährte auf den Jagden. Eines Tages tbat der Kaiser einen Meister- schuß auf einen Hirsch, und Graf Veit rief, als er dies sah: „Na hören S', Majestät, das- is a Schuß! Wär' meiner Seel' a'scheidtcr, Eucr Majestät wär'n a Jäger wor'n". Der Kaiser erwiderte schmunzelnd: „Geh weiter, Veitl, wir hab'n a so a z' leb'n". Nicht minder ergötzlich ist folgende Geschichte. Im Jahre 1722. in welchem Veit noch Passauer Domherr war, gelang es den Bemühungen Kaiser Karls Vl., das Wiener Bisthum zum Erzbisthmu zu erheben, wodurch das Vassauer Bisthum große Einbußen erlitt. Die päpst» liche Bulle (von Innocenz XI I I . am 1. Brachmonat 1722 erlassen) war noch nicht publicirt, als Veit l Trautson als Passauer Domherr vom Stifte beauftragt wurde, in einer Audienz beim Kaiser Einwendungen zu erheben. Nun pflegte Jar l VI . in Fällen, die ihm unangenehm warm, allerlei unver< ständliche Worte» vor sich hin zu murmeln und dann mit einem Kopfnicken die Audienz zu beschließen. Aber Veit Trautson ließ sich nicht so leicht abfinden und durch das unverständliche Murmeln, dessen Bedeutung ihm übrigens wohl bekannt war, nicht ab- geschreckt/ fragte er immer wieder: Was sagen S'. Majestät? was sagen S"? Und als darauf wieder nur ein unverständliches Ge» murmel erfolgte, fuhr er fort: „Aber, mein Gatt, Majestät, ich versteh' ja kein Wort von der ganzen Brummcrei". Das wurdr denn
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Traubenfeld-Trzeschtik
Volume
47
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
309
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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