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Trauttmannsdorss, Albrecht 67 Trauttmannsdarff, Christoph
Anfang des vierzehnten Jahrhunderte! lebte. !
ist der M-ste. von welchem die Hauschroniken
melden, obgleich nack dem Saalbuch von
Klosterneudurg die ,T rauttm a nns dorff
schon lange vorder genannt werden. In ^
der Entscheidungsschlacht im Marchfeld ani
2«. Äugult 1275. in welcher Albrecht,
kämpfte und Heinrick von Liechtenstein ^
das in oer zitternden Hand des hundert'^
jährigen Greises (Honrad von Haslau sin« ^
ktnve Banner Oesterreichs erfaßte und doch !
über die kämpfenden Schaaren erhob, hat der
Tage nach kein anderes Geschleckt so glor-
reich, so mächtig seinen Rainen an den Stif-
tungstag der babsburgischen Größe geknüpft, ^
wie zenes der Tra uttmanns dorff, deren ^
nicht weniger als vierzehn an diesem denk- !
würdigsten Tage in Ultserer Geschichte, an ^
welchem entschieden wurde, daß im Lande i
Oesterreich auch ein Fürstenhaus Oesterreich
bestehen solle, ritterlich auf ihre Schilde i
fielen. Albrecht erscheint als sehr einflußreich j
unter dein Ministerialen Adel der Gaue an!
der Mur. Sau und Dräu und ist Zeuge des
Einzuges, den Rudolph von Habsburg
durch das sich ihm öffnende eiserne Thor von
Gratz hielt, nachdem derselbe die Freiheiten
bestätigt und die Landhandveste gegeben hatte.
Zum letzten Male kämpfte Albrecht auf der
Wahlstait am ö<>. Jahrestage der Erwählung
Rudolpbs ',um Kaiser, als die Entschei» i
dungsschlacht uni das römische Neich bei!
Mühldors und Ampfing zwischen ^wei Enkeln ,
Rudolpbs, zwischen den Königen ,vri ed«
rich dem Sckönen von Oesterreich und Lud« !
w i g dem Bayern gefochten wurde. Ls war!
der '.>8. September lil22. Die Heere hatten sich !
iUln Kampfe aufgestellt, da erschien mit einem >
Male eine ganze Säiaar edler Ritter. 23 an ^
Zahl. alle mit dem gleichen Schildeszeichen: !
mit der halbrothen und kalkweißen Rose. und !
an ihrer Spitze mit langem Silberdarte der!
mehr als achtzigjährige Albrecht, der mit
seinen vier Söhnen: Herr and, seines mäch»
tigen Gliederbaues wegen „der große Ritter"
genannt. Hektor, Conrad und Leopold
und mit den Söhnen und Enkeln jener vier»
zehn Trauttmannsdorf f , die ihre Treue
gegen Rudolph auf dem Marchfelde mit ihrem
Blute besiegelten, daher geritten kam, um in
der Entscheidungsschlacht mitzukämpfen. Vor
derselben ertheilte Friedrich der Schöne
Nl Jünglingen, sämmtlich Sprossen der edelsten
Familien und darunter den 23 Traut t«
annsdorff den Ritterschlag. Die Schlacht ward geschlafen-, der dorische «^lvhauvt-
mann 3 chw epper m ann errang durck
verwerfliche List seinem Köniqe oen Sieg.
l^ 0<) Ritter gerieben in Feindeshalld, -i»«)»
Streiter beiderseits deckten mit idren erschla«
genen Leibern die Wahlstatt, darunter der
greise Albrecht, von dessen '^l Helden nur
drei am Leben blieben: seine beiden Söhne
Hektor und Herr and und sein junger
ssnkel Albero, »<'o5. Blicke auf Nelt und
Kunst lMünchen, 4"). 4. Oktober l82<>,
Nr, l:t<>: „Die weißen Ritter in der Kaiser«
schlackt bei Ampnng". Von Lieutenant
Aman.) — 6. Christoph igest. lil, No^
vember l48<>). ein S^n Udalrichs aus
dessen Ehe mit Katdarina oon Alten
bürg, widmete sich dem geistlichen Stand?
und wurde zuletzt Bischof von Seckau, Sein
Bruder Johann war Abt von Adnwnt und
ein zweiter Ulrich Propst oon Pöllüu. Nack
Leardi wäre Christoph acht Iabre Bischor
gewesen, nach Anderen nur von l4?? bis <4»<>.
Letztere Angabe dürfte die richtige sein. denn
sicher ist. daß im Jahre 147?, nach dem Tod?
Georgs von Ueberacker. Bischofs von
Seckau. Er;bischof Bernhard aus dem
Hause Rohr dem Salzburger Domherrn
Christoph Traut tmannsdorf f den er»
ledigten Bischofssitz verlieb. Ob feiner An«
hänglichkeit an den König Mattdias von
Ungarn und an Erzbischof Bernhard ge«
rirtb Christoph in schiefe Stellung zu
Kaiser Friedrich IV. (III.>, wodurch für
ihn wie das Land Steiermark manches Un-
gemach entstand, welches für des Kirchen-
fürsten Person wohl der Schutz des Königs aus-
glich, keineswegs aber «nacht? es sich 5em Lande
weniger füblbar, indem namentlich die Städte
Radkersburg und Fürstenfeld die Kolgen dieses
Haders hart empfanden. Warringer in
seiner kurzgefaßten Geschichte oon Steiermark
schildert S. '<>7 und U8 den Vorfall und dessen
Folgen kur; und übersichtlich. Kaiser ^ried-
rich aber wandte nun seinen Umnurh gegen
Bischof Christoph, indem er dessen Güter
und (Einkünfte suspendirte. Dafür gelobte
König Matth ias durch ein eigenes, in
gröblich's ^>ii)Ioinu,tkrik>> »kl.-i'g. ciu^k^Ul'
si^rike" Band I, Seite A5? abgedrucktes
Diplom: „Christophen gegen des Kaisers
Gewalt und Unrecht, und gegen meniglick
die ihm Vnrecht, Beschwörung vudt V^
billikbeit thuen wollen oder gethan haben
Hilff. Ratb vndt Neystandt": ferner, daß er
des Bischofs „Oeschlösser mit Namen Vischoff«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon