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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Page - 98 -
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Page - 98 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47

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Trefort, August 98 Trefort, August secretĂ€r im Handelsministerium. Aber das nationalökonomische Raubsystem Kossuth's war nicht nach seinem Sinne, und der politische Genosse dieses Hoch- verrĂ€thers mochte er auch nicht werden. Nach Abdankung des ersten ungarischen Ministeriums leitete er das Handels» Ministerium bis zum 28. October 1848, und an diesem Tage aus dem össent- lichen Leben scheidend, reiste er mit seinem Schwager (5> ö t v ö s in die Schweiz, von wo er, die Occupation Iel lacic 's voraussehend, erklĂ€rte, erst dann zurĂŒckzukehren, wenn es die Um- stĂ€nde gestatteten. Er sah seine Heimat auch erst 1830 wieder. Die nun folgen- den Jahre, innerhalb deren die ungarische Verfassung sistirt war, beschĂ€ftigte sich Trefort mit Landwirthschaft auf seinem Wohnsitze im Bekeser Comitate und be handelte als Publicist : ationalökono mische Fragen. Der Reichstag 1861, in welchen er gewĂ€hlt wurde, rief ihn ins politische Leben zurĂŒck. I n der 26. Sitzung des ReprĂ€sentantenhauses hielt er eine sehr gemĂ€ĂŸigte Rede in der Debatte, welche sich ĂŒber die Frage entspann, ob an den König die Antwort auf dessen Botschaft in Form einer Adresse oder eines Beschlusses zu richten sei ^vergleiche zum VerstĂ€ndniß der Sachlage die Bio graphie Paul IĂ€mbor Bd. X, S. «0^ und spiach fĂŒr die Adresse. Bald galt er als eine der hervorragendsten Capaci» tĂ€ten der DeĂ€k'Partei, und man be,zeicl> nete ihn wiederholt als Candidaten fĂŒr das Communicationsministerium. Nach dem Tode des Freiherrn von Eötvös, im Februar 1871 wurde ihm von dem Grafen AndrĂ€ssy das Cultus- und Unterrichtsministerium angeboten, welches er jedoch unmittelbar nach dem Hin» scheiden seines Schwagers, zumeist aus GrĂŒnden der PietĂ€t, ablehnte. Erst als Theodor Pauler, der dieses Ressort ĂŒber- nahm, am 4. September 1872 desselben wieder enthoben wurde, trat Trefort es an und behielt es nicht nur, als Lonyay am 4. December 1872 das Minister. PrĂ€sidium niederlegte, sondern auch als Lonyay's Nachfolger Joseph von SzlĂ€.vy am 21. MĂ€rz 1874 von seinem Posten zurĂŒcktrat und Stephan von Bitt<'> sich zur Leitung der Staats- geschĂ€fte entschloß. So blieb Trefor t auch unter Wenckheim und Coloman Tisza im Amte. bis am 4. October 1878 das ganze Ministerium T isza demissionirte, worauf er am 3. December 1878 von Neuem zum Cultus- und Unterrichtsminister ernannt wurde, als welcher er zur Stunde noch fungirt. Was nun Trefort 's politisch^ Glaubens- bekenntniß anbelangt, so hat er dasselbe in seinen beiden Reden, anlĂ€ĂŸlich der Adreßdebatte im Jahre 1861 und bei Gelegenheit seiner Wahl ins Parlament im November 1863, klar und deutlich ausgesprochen, und es umfaßt folgende Hauptmomente: Ungarn mĂŒsse durch ein in Budapesth residirendes und dem ungarischen Reichstage verantwort- liches Ministerium regiert werden' fĂŒr die österreichische Monarchie sei der Dualismus Naturgesetz l?) Die Politik mĂŒsse eine volkswirtschaftliche Grund« lĂ€ge haben, das Finanzwesen der poli> tisch-administrativen Reform entsprechend geregelt werden. Die Angelegenheiten des Landes seien von denen der Mon» archie auszuscheiden und die ungarischen Finanzen von dem Finanzwesen Oester» reichs abzusondern. Das in Wien cow centrirte Finanzwesen und das bisherige Budget mĂŒsse in drei Theile getheilt werden. Ungarn mit seinen Nebenlandern habe die eigenen BedĂŒrfnisse zu decken, ebenso der LĂ€ndercompler jenseits der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Traubenfeld-Trzeschtik
Volume
47
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
309
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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