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Trembecki, Stanislmls 114 Treml,
auch zu vermuthen, daß sich Trem-
becki mit geschichtlichen Arbeiten be-
schäftigte. I n einem Gespräche mit seinem
Gönner, dem Grafen Potocki, hatte er
aucb die Bemerkung fallen lassen, daß
man unter seinem Nacklasse eine Ge-
schichte Polens, von ihrem Anbeginne bis
auf seine Zeiten hinauf, finden werde.
Nach seinem Tode ging auch die Rede,
daß er der Gräsin Manuscripte über»
geben habe, aber bald klärte sich die
Grundlosigkeit dieser Gerüchte auf: man
fand nichts als Spatzenmist in seinem
Nachlasse vor. Bezüglich der Dichtungen
Trembecki's ist zu erinnern, daß man
in die Sammlung derselben das Gedicht
„Do UHi-ianskie^o K^vala^ aufgenom-
men hat. Dasselbe ist aucd ganz im
Geiste und in der Weise der Dichtungen
Trembecki's geschrieben und reiht sich
den schönsten poetiscben Schöpfungen der
Polen an. Aber Trembecki ist nickt
d-:r Verfasser dieses Gedicktes, als welcker
sich später der Vice-Marschall von Nowo-
grod Michael Mackiewicz heraus-
gestellt hat. Gewiß zählt Trembecki
zu den begabtesten polniscken Poeten,
aber er war noch mehr Schmeichler als
Poet, er war zuerst Höfling und nach
diesem erst erschien der Dichter, so daß
man über seine Poesien nickt recht froh
werden kann, da sie vorherrschend
Höflingsduft athmen.
(Quellen. Vidl iotslca. Ossülin^Icieli i t. a,
d. i. Ossoliüäkische Bibliothek (Lemberg. 8'.)
toin. V I I I (1866). Literarischer Essai von
Lucian S iemiüs t i ^eine ungemein geistvolle
kritisch? Studie des Dichters und seiner Schrif-
ten^. — 6No^ni'<?Ht /^L?z,a<?j, H>.^. v^kez'o-
NK52 uo2on/cd, I>oli>,kov' saniera '^ae? lcroO
kie i^ ä^- ied 2/cik i t. ä., d. i. Zerilon
der gelehrten Polen, enthaltend ihre kurzen
Lebensbeschreibungen... (Lemberg 4833. Mili<
kowski, 8".) Bd. I I I , S. 249—254. — N1105.
kiopsäxi 'H I><)>v32sctiii2, d. i. All«
gemeine Encyklopädie (Warschau l867, Orgel. brand. gr. 5« ) Bd. XXV. S. ij24. — ^ 5 ? - ^
d i. Lehn'urs der polnischen Literatur (Posen
l86tt, I . C. Zupcwstt. gr. 8".) 2. 61. —
d. i. Polnische Literatur in historisch-kritischem
Abriß (Krakau i8<>8, I . M. Himmelblau
qr 8".) Bd. I I , S. 3ö und 36 sund auch
sonst noch an mehreren Stellen seines Werkes.
, — N><).'/e^i ^67. ^/.,). Hiätor^H litei-^tur^
, polükie.i -^v xHr>'82,cIi, d. i. Geschichte der
5 polnischen Literatur in Hinrissen (Warschau
! 184ö. G. Tennewald gr 8°.) Bd. I I I ,
' S. 268 u f.
Porträt. Unterschrift: «3tn.niäta^ 'I'reni-
! decki^. Ca. Brand (äei.). Steindruck uon
! R. Weber (8«.).
Treml, Cajetan ^Abenteurer, geb.
! zu Matt igHöfen im Innviertel Ober-
österreichs 1783, gest. zu München
! 1860). Seine Eltern lebten als Gärtner-
! leute in Mattighofen, einem im Mattig-
thale gelegenen, durck römische Aus-
grabungen bekannten Marktflecken Ober-
österreicks. Ohne wohlhabend zu sein,
hatten sie doch ein anstandiges Aus-
kommen und konnten ihren Sohn Moiren
l lassen. Von einem Venesiciaten erhielt
Cajetan den ersten Unterricht im Latein,
kam dann nach Passau, wo er die Gram»
matical» und Humanitätsclassen—Poetik
und Rhetorik, wie dieselben zu jener Zeit
hießen — beendete, und 1803 nach Salz-
bürg, um sich für den Besuch der philo-
sophischen Studien immatriculiren zu
lassen. Die Pafsauer Schule hatte dem
Jungen wohl sein stilles und tadelloses
Verhalten bestätigt, aber über seine Fähig-
keiten und seine Verwendung sich nickt so
günstig ausgesprochen, daß er mit diesem
Zeugnisse höhere Studien hätte beginnen
können; so machte denn Cajetan hier die
erste Probe jenes Talentes, worin er
dann Unerhörtes leistete, er fertigte sich
selbst ein ausgezeichnetes Studienzeugniß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon