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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Page - 125 -
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Page - 125 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47

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Trenck, Kranz Trenck, Franz Wiens durch die Türken 1683 aus den! brandenburgischen Kriegsdiensten in die! österreichischen über und diente in den letzteren nahezu 60 Jahre; seine Mutter, eine geborene Kett ler von Harg- vatten, war mit Gotthard Kettler,! dem letzten Großmeister der Schwertritter i in Kurland und ersten Herzog dieses Landes, verwandt. Franz, der dritt- geborene Sohn dieser Ehe, bestand schon bei seinem Eintritt in das Leben einen Kampf, der ihm spater so zu sagen zur Lebensgewohnheit wurde, den Kampf mit dem Tode, dem er nicht nur als fanatischer Parteigänger jeden Tag ins Auge sah, sondern auch in zahlreichen Unglücksfällen und Duellen oft genug nur zu nahe war. Ein Kind von sechs Mo- naten fiel er durch Fahrlässigkeit der Amme in den Kamin und trug starke Brandwunden davon; vier Jahre alt, erhielt er, als er mit den Sattelpistolen seines Vaters spielte und eine derselben losging, von der an der Wand zurück» prallenden Kugel eine schwere Contusion am Schenkel' zweimal war er nahe! daran, beim Schwimmen, ein andermal, ! auf dem Eise zu verunglücken. Kurz ein Unglücksfall folgte dem andern, und wunderbarer Weise kam Franz aus allen mit heiler Haut davon. Frühzeitig gewann der Knabe Kenntniß von fremden ^ Landern, da ihn der Vater auf seinen militärischen Wanderungen nach Mes- sina, Palermo, Neapel, später nach Vene- dig, ins Küstenland, nach Karnten, Steiermark, Tirol, Croatien, Slavonien, Syrmien und in daS Banat mit sich nahm. Auch da entrann er zu wieder» holten Malen dem augenscheinlichen Tode, besonders einmal, als die scheu ge- wordenen Pferde mit dem Wagen auf einer Straße durchgingen, welche auf einer Seite 300 Klafter schroff ins Meer abfiel. Wahrend die Pferde längs des Abgrundes dahinsausten, blieb er mit seinem älteren Bruder im Wagen, bis die erschöpften Thiere von selbst an» hielten. Der Hofmeister und ein anderer Begleiter, welche aus dem Wagen spran^ gen, trugen schwere Verletzungen und Beinbrüche davon. Als der Vater den ihm angetragenen Posten eines Comman- danten der Citadelle von Messina auf Bitten seiner Gattin, die sich längst aus Italien hinaussehnte, abgelehnt und das Commando der Grenzfestung Brood in Slavonien angetreten hatte, kam Franz auf die Schule in Oedenburg, wo er bald zu den besten Schülern zahlte, aber sein unbändiges Wesen ver- wickelte ihn da in eine Unannehmlichkeit, die erst mit seiner Entfernung von dort ihren Abschluß fand. Er setzte nun bei den Jesuiten zu Posega in Croatien seine Studien fort. Daselbst wurde er einmal von einem Unglück auf der Eisbahn, ein andermal von einem solchen auf der Entenjagd nur mit großer Mühe gerettet. Sein unbändiges Treiben fand dadurch einigermaßen ein Ziel, daß er am 10. Juli 1729, also im Alter von 18 Jahren, als Fähnrich in das Infanterie-Regiment Niclas Graf Pälffy von Erdöd Nr. 8 ein- trat. Wenn er nun als Fähnrich auch nicht mehr durch tollen Nebermuth sein Leben gefährdete, so geschah es doch wieder auf andere Weise, da er keine Gelegenheit, die sich ihm zu einem Duell darbot, vorübergehen ließ. So hatte er schon wenige Monate nach seinem Ein» tritte ins Regiment ein Duell mit einem Kameraden, bald darauf mit einem schle- sischen Edelmann, dann mit einem Grafen Paradiso und noch mit Anderen. Eine rohe Beschimpfung fügte er einer der ersten Damen Wiens zu, die sich gegen ihn eines Verrathes schuldig gemacht
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Traubenfeld-Trzeschtik
Volume
47
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
309
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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