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Trenck) Franz 428 Trenck,
nur die wichtigsten Unternehmungen!
Trenck's mit, der unter dem Befehle
des Feldmarschalls K h e v e n h ü l l e r
stand. Es war im Feldzug 1741 gegen
die verbündeten Bayern und Franzosen.
Anfangs December'überfiel er die von z
Letzteren besetzte Stadt Steyr und machte!
200 Feinde zu Gefangenen. Bald darauf
nahm er mit seinen Panduren das Schloß !
Klaus, welches eine Besatzung von!
l30 Mann mit drei Kanonen verthei-!
digte; dann Windischgarsten, ferner
Spttal, wo 664 Mann sich an ihn er-
gaben; noch im Jänner 1742 besetzte er!
mit Generalmajor Barn klau Ried, wo!
sie 30.000 Portionen Hafer fanden und
300 Milizen nebst einigen Reitern ge<
fangen nahmen, gegen Ende Jänner
wirkte er bei der Einnahme von Platt-
ling am linken Isarufer mit; Ende März >
bei Traunstein, wo er mit seinen Pan- !
duren die Häuser vor der Stadt besetzte;!
gegen Ende Mai griff er gegen tausend!
bewaffnete Bauern, die sich bei Leng-
gries verschanzt hatten, an, zwang sie
zur Niederlegung der Waffen, und noch
mußten sie die gegen einen Einfall von
Tirol errichteten Schanzen selbst zer»
stören; Mitte Juli nahm er das an der
böhmisch « bayrischen Grenze gelegene
Schloß Diesenstein; dessen Commandant
Oberstlieutenant Baron Drechs ler ,
zwei Brüder Freiherren von Schenk,
welche sich wahre Gräuel gegen die öster-
reichischen Soldaten hatten zu Schulden
kommen lassen, nebst 90 Mann ergaben
sich. Trenck, dessen Tapferkeit und
Verdienste Feldmarschall Kheven»
h ü l l er ebenso rühmt, als er dessen
grausame Härte und Beutegier strenge
rügt, wurde zum Oberstlieutenant beför-
dert. Anfang Juli besetzte er die Oerter
Zwisel, Regen und Schloß Au und!
machte Beute von großen Vorräthen an! Heu und Stroh. Im September folgte
die so viel besprockene Einnahme von
Cham, bei welcher wegen der von den
Panduren verübten Gräuel die Gegner
Trenck's alle Schuld auf ihn warfen.
Daß aber der Adel in der Umgebung von
Cham schändlichen Verrath gegen Trenck
vorbereitete, indem dieser und seine Offi-
ciere bei einem ihnen gegebenen Feste
überwältigt und dann die führerlosen
Panduren zusammengehauen werden
sollten, das wird immer verschwiegen
und war die Haupiursache der Gräuel,
die dort verübt wurden. Wie sehr Trenck
später diese Vorgänge rief bereute, wird
weiter unten berichtet. Im Feldzuge
1743 kämpfte er mit seinein Corps
am Rhein, zerstörte die Schanzen bei
Fort Mortier, nahm am 3. September
auf der Insel Nheimnark zwei Redouten
mit Sturin und tödtete inmitten der
Feinde, die fast alle sielen, mit eigener
Hand den französischen General Cr«ve-
coeur. Im Feldzuge l744 wirkte er bei
der Einnahme von Lauterburg mit, er»
oberte am 8. September Neuburg an der
Donau, bewies seine alte Bravour in
Böhmen, wo er am 9. October Tein
nahm, am 20. Budweis stürmte und den
preußischen General Kreutz mit dessen
an tausend Mann starkem Infanterie'
Regimente nach fünfstündigem Kampfe
entwaffnete. Am 23. October zwang er
die Besatzung des Schlosses Frauenberg,
nachdem er ihr die Wasserleitung abge-
schnitten hatte, in der Stärke von
600 Mann bedingungslos zur Ergebung;
ain 2. November sprengte er bei Doropul
ein Bataillon des feindlichen Regiments
Alt-Anhalt; beim Angriff auf Kolin in der
Nacht vom 13/14. November wurde er
durch eine dreipfündige Kanonenkugel
schwer verwunder. So hatte er bis dahin
in seinen verschiedenen Gefechten, Erstür-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon