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Trentinaglia, Marcus Anselm Trento, Giulio
t inagl ia>Teluenburg, Zeitgenoß, früber
Adjunct deä HanoelZgericknes zu Innsbruck,
dann Adjunkt bei dem k. k. Lanoesgerichte da-
selbst, gegenwärtig Bezirksrichter zu Reutte
im Lechthale Tirols. Er machte sich als topo»
graphischer Schriftsteller durch folgende Werke
bekannt: „Innsbruck mit seiner näheren und
weiteren Umgebung. Handbüchlein für Rei.
-sende" (Briren iijßti. Weg er. 44 T., 8".); —
^Vozen mit seiner näheren und weiteren Nm'
gebung" (ebd. l868. 8"., A<> 3.)-. — „Äleran
nut seiner näberen und weiteren Nnigebung"
<ebd., 26 T.. «".>: — „3aZ Zillertbal mit
seinen Nebenthälern und Gletschern. Hand«
Küchlein für Touristen" (ebd, 6? 3., 8".);
letzteres in Gemeinschaft mit Julius Hub er;
— „Da5 Gebiet der Nosanna und Trisanna
mit besonderer Berücksichtigung der orogra«
pdischen, glacialen. botanischen, zoologischen,
geognostischen und meteorologischen Verhält,
nisse nach eigenen Untersuchungen dargestellt.
Mit zwei Abbildungen in Farbendruck und
einer Gebirgökarte" (Wien i875, Gerold. 8"..
204 S.); weitaus verdienstlicher als die uor»
genannten Schriften, überhaupt eine ganz
tüchtige Arbeit. — 2. Des Vorigen jüngerer
Bruder Anton Trent inagl ia widmete sich
nach beendeten Vordereitungsclassen zunächst
den naturwissenschaftlichen Studien und unter-
richtete als Lehramtskandidat der Physik bei
Professor Leopold Pfaundler in Innsbruck.
Unter diesem Geletzten »erfaßte er die Arbeit:
„Bestimmung des Schmelzpunktes, der Wärme«
capacität und latenten Sckmelzwärme dcs
uncers6)w?feligsauren Natrons", welche in den
„Sitzungsberichten der mathematisch - natur«
wissenschaftlichen (blasse der (Wiener) kaiser»
lichen Akademie der Wissenschaften" und auch
im Sonderabdruct (Wien j«75) erschien.
Später studirte er Medicin. Seine weiteren
Geschicke sind dem Herausgeber dieses Lerikons
unbekannt. — 3. Schließlich aber ist der als
^lrzt zu großem Nufe gelangte W^arcus
Änselln uon Trent inagl ia zu nennen.
Dieser (geboren zu Teloe im Vrentatbale
1?2!>, gest. ebenda am 2^. Jänner t8!i<). ein
Solm des Doctors beider Neckte Johann
Bavt. 5 r enti nagl ia aus dessen Ehe mit
^ucia geborenen Vettore und Bruder des
durch amtliche Psiichtvergessenheit „unvergeß«
licheu" Gubernialrathes Joseph von Trenti»
naglial.Egger: „Geschichte Tirols",Bd. 111,
3. l9^, besuckte das Onmnastum in Tcient.
!)i)rtr Rhetorik und Philosophie in Nien und
Hing dann nach Bologna, um Medicin zu studiren. Nachdem er daselbst l7öl die ärzt>
liche Doktorwürde erworb?n hatte, bildete er
sich zwei Jahre lang im großen Spitale ;u
^lorrnz praktisch aus. Hach seiner Nückfehr
ins Vaterland ließ er sich zunächst als Arzt
im Fleimserthale nirder, wo er sich allmälig
einen so ausgezeichneten Ruf erwarb, daß er
l?7!i von dem Fürstbischöfe von Briren ^eo«
pold H!taria Joseph» Grafen Spaur sBand
XXXVI. 3. l0i. Nr. :t^ zu dessen Leibarzt
ernannt wurde. !?!>«> gab er diese Stelle auf,
da idn drr Mercantilratb in Vozen zum Arzte
daselbst erwählt hatte. F^st drei Decennien
wirkte er auf letzterem Posten, dann aber zo.^
er sich j«j8 in die stille Ruhe seines GeburtS-
ortes zurück, wo er im hohen Oreisenalter
von >.N Iabren das Zeitliche segnete, Sein
Nuf reichte weit über die Grenzen seiner un-
mittelbaren Wirksamkeit, über Tirol bis inZ
Ausland, und nicht selten wurde er aus
weiten fernen schriftlich zu Rathe gezogen.
Den Armen ordinirte er nicht nur unentgelt»
lich, sondern bezahlte für sie oft auch die
nöthigen Arzneien. sBote für Tirol und Vor-
arlberg, XXI. Jahrg., Nr. i 1. S. 48 1
Trento, Giulio (Buchhändler und
Schriftsteller, geb. zu Pirano, nacb
Anderen zu Parenzo in Istrien t736,
gest. ;u Treviso gegen Ende des Jahres
1814). Von seinem Vater, welcber, aus
Castelfranco im Gebiete von Treviso ge-
! bürtig, in Diensten des venetianiscben
Gesandten stand, wurde der talentvolle
Giul io frühzeitig auf das Seminar in
Treviso gesckickt, wo er gute Fortschritte
in den Wissenschaften machte. Von dort
bezog er zunackst die Universität Padua.
um an derselben Medicin zu studiren.
Doch bald schwand seine Neigung für
dieses ernste Studium, und er fühlte sich
immer mehr zu den schonen Wissenschaften
und zur Pflege seiner Muttersprache hin-
gezogen. So sagte er denn dem Hippo«
krates und Galenus Lebewohl und ver-
fügte sick nach ssastelfranco, wo er vorerst
Vorträge über schöne Redekunst hielt.
Nachdem er sich dann verheiratet und
j Familie bekommen hatte, übersiedelte er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon