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Trimme! 202 Trimme!
blieben. — Sein Sohn Wolf war
Rabbiner in Kolin und gab heraus:
oder AbHand.
lungen über 24 .-s^iA^ des Talmud,
als Beitrag zum Verständniß der talmu-
dischen Methodologie" (Wien 4821,
Fol.), wovon aber nur der erste Theil er»
schienen ist.
Fürst (Julius Di-.). Lidliotdse»
Bibliographisches Handbuch, umfassend die
Druckwerke der jüdischen Literatur u. s. w.
(Leipzig 1863. Engelmann. Ler.'ijO.) Bd. Hl,
S. 4i« und 4i7. suct
4, Ios. Franz Emil (Schrif t
fteller, geb. zu Wien, nach eigener
Angabe am 14., nach gedruckten Quellen
am 13. September 1786, gest. zu Möd-
l ing bei Wien am 9. November 1867).
Unter dem Pseudonym Emil in öster-
reichischen Schriftstellerkreisen bekannt.
Trimmel widmete sich anfangs den
theologischen Studien an der Wiener
Hochschule, später aber ging er zu den
juridischen über. Im Jahre 1807 trat er
in den k. k. Staatsdienst, in welchem
er in den Manipulationsabtheilungen der
vereinigten Hofkanzlei, heute Ministerium
des Innern, stufenweise vorrückend, j832
Archivdirector, l836 Registraturdirector
der bestandenen vereinigten Hofkanzlei
und Studienhofcommission wurde. I n
letzterer Stellung verblieb er bis zum
ereignißreichen Jahre l848, in welchem
er in den Ruhestand übertrat, den er
nahezu zwei Decennien genoß, im Amte,
in welchem er gedient, das Andenken
eines ebenso pflichttreuen, als dienst«
willigen und humanen Beamten hinter-
lassend. Ich hatte noch die Freude, diesen
wackeren Staatsdiener persinlich kennen
zu lernen und ab und zu mit ihm zu ver- !
kehren. Er unterließ es nie, wenn er, ,
langst im Ruhestande, aus alter Anhäng- !
lichkeit die Räume des Ministeriums anf- lehte, mich in meinem Bureau zu be-
grüßen, und dann entfaltete der unge-
mein lebhafte, für alles Schöne, Wahre
und Gute leicht empfängliche und bald
begeisterte Greis eine Liebenswürdigkeit,
die ihm die Sympathien eines Jeden, der
ihn kennen lernte, gewannen. Schon
1808 beginnt Trimmel's schriftstellerische
Wirksamkeit. Im Verein mit mehreren
Freunden veröffentlichte er im genannten
Jahre ein Büchlein, betitelt: „puezirn".
Recensentenungebühr, die an des Dichters
Namen sich stoßend, denselben zum Ge-
genstande ihres Witzes machte, veranlaßte
ihn, für die Zukunft an dessen Stelle
einen seiner Taufnamen, den wohlklin-
gendsten. Emil zu wählen, und seitdem
bediente er sich ausschließlich desselben
und bewahrte lange unter ihm sein
schriftstellerisches Incognito. Ehe er
wieder mit selbständigen Arbeiten vor
das Publicum trat, wirkte er fleißig an
Zeitschriften mit, so 1812 an der
„Thalia", später an dem von Andr« her»
ausgegebenen „Hesperus", von welchem
er 1823 für einen Aufsatz mit einem
Preise ausgezeichnet wurde. Bevor wir
die Uebersicht seiner Schriften geben,
theilen wir noch mit, daß er 1819 im
Ischler Salzbergwerk den Polyhalit, ein
höchst seltenes Fossil entdeckte, wofür ihm
in dem folgenden Jahre die Gesellschaft
der Natur- und Landeskunde in Brunn
das Diplom eines correspondirenden Mit-
gliedes zusandte. Es ist bekannt, wie die
fünf Selbstlaute A, E, I , O, N, welche
Kaiser Friedrich l l l . auf verschiedenen
Gebäuden, so z. B. an der kaiserlichen
Burg in Wien, an den Thoren zu
Wiener-Neustadt, an der landesfürstlichen
Burg in Gratz, auf seinem prachtvollen
Grabmale im Wiener St. Stephansdom,
sowie auf verschiedenen Medaillen und
Münzen anbringen ließ, auf hockst man«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon