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Troger 330 Troger
seiner RĂĽckkehr nach Oesterreich dahin
und wirkte eifrigst fĂĽr das Studium
italienischer Classiker. Er hatte in Ita-
lien die Stätten ihrer Kunst während
eines vieljährigen Aufenthaltes besucht,
ihre Meisterwerke nicht nur kennen ge-
lernt, sondern auch steiĂźig studirt und
eine Malweise sich angeeignet, die in
Kraft des Ausdrucks, in Schönheit und
Frische des Colorits bisher im Norden
nicht gekannt war; wenngleich Tiroler
von Geburt und von echt deutscher Ab
stammung, war er doch als KĂĽnstler
Italiener, so tief er nur zu fĂĽhlen ver-
mochte und trat auch mit der imponiren»
den Starke seiner kĂĽnstlerisch bedeutenden
Erscheinung fĂĽr diese Richtung ein. Und
es war eine edle, eine groĂźe Richtung,
aus welcher SchĂĽler wie Joseph Hau-
zinger, Martin Knol ler, Anton
Maulbert s ch, Christoph Unterbe r>
ger, ferner Ianeck, Mi ld orfer,
Tr ibus, Franz Zoller u. A. hervor-
gingen, Maler, die, wenn auch wenig
gekannt und selten genannt, doch sämmt-
lich als edle Repräsentanten der Kunst in
ihrer höchsten Richtung, der historischen, er-
scheinen. Besonders in geistlichen Stoffen
lag T r o g e r's eigentliche Stärke,
diese verstand er durch trefflichen groĂź-
artigen Ausdruck bis zum Erhabenen zu
steigern. Ob sein BildniĂź sich noch in
der Sammlung des Schlosses Leopolds-
krön, dessen gegenwärtiger Besitzer der
unter dem Dichternamen Julius von der
Traun bekannte Julius Alex. Schind-
ler ist, befindet, kann Herausgeber dieses
Lerikons nicht sagen.
Uederncht der Plätter, welche nach Trogcr's
Pildern gestochen ivurdcn. „Studienblatt mit
zwölf Köpfen". Von Amor. Gabler gest.
(8".). mit Troger'ö Monogramm. Dieses
seltene Blatt wird von Einigen Troger selbst
zugeschrieben. — „Matthias Tonn er". Geatzt
von C. G. Geyser (8".). — „Der Leichnam des Herrn auf dem Schoose Marias". Geschabt
von I. C. Haid (Fol.). — „Eine Folge von
vier Blättern mit Kinderfiguren". Radirt
von I . D. Laurenz (kl. 4".). — „Bild-
hauer Raphael Donner". Gestochen von
I . Schmutz er (8«.). — Dasselbe Bildniß.
Nadirt von I . Schmutzer (kl. 8".). —
„Maria erscheint einer Novize am Altar".
Von Demselben (Fol.). — „Die Verkündigung
Maria". Gestochen von M. Schedl (Fol.)
— „Die h. Jungfrau mit dein Kinde". Ge»
stochen von Chr. Schwab (Fol.). — „Der
h- Joseph mit dem Kinde". Gestochen von
Demselben (Fol.). — Das Titelblatt zu den
Ansichten des Schlosses Mirabel. Gestochen
von Sedletzky (Fol,).
Blätter, von Troger eigenhändig radirt. Troger
bediente sich auf einigen derselben der folgenden
Monogramme: ?. 'I '. 5., auch ^ . Der be«
kannte Sammler und Kunstkenner R. Weigel
gibt die Zahl der von Troger radirten Blätter
auf 19 an, während die ungemein reiche
Sammlung deS Oeschichts- und Kunstforschers
I . P. M. (5erroni ^Bo. 1l, S. ^4) deren
23 zählt. Auch Nag l er beziffert sie auf 23,
bemerkt aber bei zweien ausdrĂĽcklich, daĂź sie
zweifelhaft seien. Nach A nd ersen ° Wessel y
wäre Troger (als Nadirer?) ein Schüler
von Ios. Aberli. Herausgeber dieses Lexikons
erlaubt sich diese Angabe zu bezweifeln, ob»
gleich ein Kupferstecher Aberl i . der aber
Ioh. Ludwig mit Vornamen heißc. ein Zeit»
genoĂź T r o g e r's ist. Nichts in dessen
ungleich vollendeteren Arbeiten erinnert an
Aber l i , der vornehmlicl» Prospecte stach.
Wir haben es bei Andersen« W essely wahr»
scheinlich mit einein Druckfehler zu thun, und
soll statt Ios. Aberli Joseph Alder i i
stehen, der ein berĂĽhmter Maler und in der
That Trog er's Lehrer im Malen war. —
„Büste eines jungen Mannes mit einem bar«
tigen Kopf in den Händen". ^Wir folgen hier
der Angabe Nagler's. wenngleich wir nichr
gut zu begreifen vermögen, wie die Büste eines
jungen Mannes einen bärtigen Kopf in den
Händen haben kann.) Die Büste wird von
Einigen für Troger'ö Portrat angeschen,
Nagler dagegen meint, es sei wahrscheinlich
das BildniĂź des Bildhauers Paul Troger,
wenn nicht gar jenes des Bildhauers Raphael
Donner. Paul Troacr ke«. (8".). —
„Büste e!nes im Buche lesenden Philosophen".
I>. ^. t'Loit-(8°.). Andere bezeichnen dieses
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon