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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
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Page - 250 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47

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Troyer, Christoph Christoph Eoarist reichischen Adelsgeschlechter in meinem Werke, welche so viele denkwürdige Persönlichkeiten, die in Oesterreichs Geschichte tief eingreifen, enthalten, mit der Indolenz der heutigen Epigonen — nur sehr wenige an den Fingern abzuzählende Geschlechter abgerechnet — einen ewigen Kampf zu kämpfen, in welchem ich immer der Unterliegende war, da meine Bitten, mir das erforderliche Material zu liefern, ver- geblich blieben. Und was hätte ich leisten können, wenn meinen unermüdlichen Bemü» hungen nur einigermaßen guter Wille ent« gegengebracht worden wäre! Freilich darf ich meine Klage nicht blos auf den Adel be- schränken, ich begegnete überall derselben, öfter unhöflicher Theilnahmslosigkeit und blieb bei meiner Arbeit auf meine eigenen Collectaneen, Aufzeichnungen. Notizen, furz auf mich selbst angewiesen.) I I . Einige denkwürdige Sprossen der Familie Troyer. 1. Andreas. Ein Andreas Tro. yer, in Ios. Appel's „Repertorium zur Münzkunde des Mittelalters und der neueren Zeit" (Pesth 1820, Hartleben) Bd. I, S. 409. irrigerweise als Andreas von Trover aufgeführt, wird als zur gräflichen Familie dieses Namens gehörig hie und da angesehen. Es ist indeß ein geborener Böhme und stamm!! aus Kralowitz, einem Marktflecken im Czas« lauer Kreise, er war Abt drs ehemaligen CistercienserstiftesPlaß im Pilsener Kreise Böh« mens. und zwar zur Zeit, als durch den Prager Fürsterzbischof Johann Friedrich Grafen von Waldstein die Stiftskirche zu Plaß eingeweiht wurde ( i l . Juli 1688). zu welcher Feier mehrere Denkmünzen mit verschiedenen Stampiglien in doppelter Größe in Gold und SUver geprägt worden sind. Appel's R'-vertorinm gibt eine Beschreibung dieser Denkmünzen, leider mit mehreren sinn« störenden Druckfehlern, welche inHor m a y r's Archiv berichtigt werden. Genannter An» dreas Tro yer war überdies Visitator und Gmeralvicar in Böhmen. Mähren und in der Lausitz. s(Hormayr's) Archiv für Ge< schichte. Statistik, Literatur und Kunst (Wien. 40.) Jahrg. 1825. S. 187: „Die Plaßer Denkmünzen".) — 2. Christoph lebte um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. Er ist ein Sohn Christian Troyer's aus! dessen Ehe mit Magdalena Kurz von! Thurn. Nach Kneschke's „Neuem allae» j meinen deutschen Adels'Lerikon" Bd. IX, ! S. 283. wäre er j«47 Botschafter ander! ottomanischcn Pforte gewesen und hatte mit seinem Bruder Cyriak im Jahre 4660, nach Anderen erst am 27. April 167t, den Frei» Herrenstand erhalten. Diese Angaben sind nicht richtig. Ein Tro yer war wohl der Bot» schafter an der ottomanischen Pforte — wird jedoch in Hammer's Geschichte des osmani« schen Reiches gar nicht erwähnt — aber er war es 1547, also ein ganzes Jahrhundert früher; auch wurde nicht er, sondern erst Cyriak von.Troyer 1660 zum Freiherrn erhoben. Christoph besaß die Schlösser Ansheim, hie und da auch Arnheim genannt. Aufkirchen und Gießbach, welche längere Zeit zum Besitz, stände der Tro yer gehörten. So weit dem Herausgeber dieses Lerikons Quellen zu Ge< böte stehen, ist es nicht festzustellen, ob der österreichische Botschafter an der ottomanischen Worte Christoph oder Christian von Tro yer geheißen — denn beide Namen werden genannt. — Cs kommen überhaupt bei näherem Eindringen in die genealogischen Ver» Hältnisse der Familie Tro yer Schwierigkeiten vor, die bei der Mangel-, und Lückenhaftigkeit der vorhandenen oder wenigstens zu Gebote stehenden Quellen nun einmal nicht zu lösen sind. daher ich bezüglich dieses Artikels um Nachsicht ersuch?.. — 3. Christoph Gvarist Graf (geb. 16. October 1701, gest. 11. August 1788). Ein Sohn des Grafen Franz Anton aus dessen zweiter Ehe mit Maria Mar imi l iana Freiin von Teuffenbach. Von seinem Bruder, dem Cardinal und Olmührr Bischof Ferdinand Jul ius er« hielt er am t4. Juli 175F das in diesem Iadre durch den Tod des Besitzers Franz von Zalkowsty und dessen Sohnes Johann an das Olmützer Bistbum heimgefallene, auf 45.0W si. bewerthrte (mährische) Lehengut Ober.Moschtenitz. Christoph Evarist starb in dem hohen Alter von 8? Jahren und wurde in Ober»Moschteni<z beigeseht, wo sich auch in der Pfarrkirche sein Grabdenkmal befindet. Sein Sohn Ferdinand Johann Nep. übernahm nun das Lehengut Ober» Moschtenitz, wurde aber damit nicht investirt weil bereits durch höchstes Hofoecret vom 24. Februar 1787 die erzbisthümlichen Lehen» guter für den k. k. NeUgionsfond bestimmt waren und er selbst schon am 27. Qrtober 1789 starb. Seine Gemalin N. Ernestine geborene Gräfin Wallis ließ ihm in der Ober'Mosch« tenitzer Pfarrkirche ein Grabdenkmal setzen. Ueber seine Nachkommenschaft vergleiche die Stammtafel. ^Walny (Gregor). Die Mark»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Traubenfeld-Trzeschtik
Volume
47
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
309
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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