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Troyer, Fortunnt 261 ^ Franz Anton
grafschaft Mähren, topogr., statist. und yist.
geschildert (Brunn 1833 u. f., 8".).) — 4. Fer-
dinand, der zu Beginn des siebzehnten Jahr«
Hunderts lebte, ist ein Sohn jenes Chri»
stoph, den man als Botschafter an die otto«
manische Pforte bezeichnet, und ein Bruder
des jung verblichenen, wie es scheint, ekstati»
schen Machabäus. Er war Franciscaner in
Bozen und wird als Verfasser einer Chronik
von Tirol genannt. sSinnach er.(Franz Ant.).
Beyträge zur Geschichte der bischöflichen
Kirchen Säben und Briren in Tyrol (Briren
1824 u. f.) Bd. VI I I , S. 258,) — 3. Fer-
dinand (geb. 4. Februar 1780. Todesjahr
unbekannt). Ein Sohn des Grafen Ferdi<
nand Johann Nep. aus dessen Ehe mit
M. Ernestine Gräfin Wal l is . Nach dem
1789 erfolgten Tode seines Vaters erhielt er
mit seinem gleich ihm noch unmĂĽndigen
Bruder Franz das Lehengut Ober<Mosch<
tenitz, mit welchem Beide am 13. October
1812 förmlich belehnt wurden Wie sein
Vater und sein jĂĽngerer Bruder Franz
ein tĂĽchtiger Musicus, spielte er selbst mit
Meisterschaft die Clarinette, in welcher er von
dem Professor des Wiener Conservatoriums
Friedlowsky ausgebildet worden war.
Der alte Graf hielt in Brunn einen von
Musikfreunden, unter Anderen von dem
Grafen FĂĽnfkirchen und dem bekannten
Compositeur Gnrowetz ^Bd. VI , S. 62)
gern besuchten musikalischen Salon, in welchem
er mit seinen beiden Söhnen mitwirkte. Unser i
Graf Ferdinand trat auch im Jahre 1815 >
zu Wien in einem Gescllschaftsconcerte der z
österreichischen Musikfreunde öffentlich auf >
und spielte zwei Sätze aus einem Clarinett« !
Concerte. Er war k. k. geheimer Rath. an- !
fänglich Kammerherr, zuletzt Obersthofmeister!
des Cardinal-Erzberzogs Rudolph. Erstarb!
unvermalt, und seine beiden BrĂĽder Johann !
Bapt. und Franz Anton pflanzten das ^
jetzt im Mannesstamm erloschene Geschlecht!
fort. ^G aĂźn er (F. S. Dr.). Universal-Lerikon !
der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem!
Bande (Stuttgart 1849, Franz KĂĽhler, i
schm 4".) S. 844.) — 6. Ferdinand I n - !
liusf siehe die besondere Lebensskizze ^S. 246). ^
— ?. Fortunat (geb. 46t 1, gest. 25. August ^
i?<>7), ein Sohn Johanns. Pflegers im!
Schlosse Rodencct im Tiroler Pusterthale, !
widmete sich dem geistlichen Berufe. <768, ^
bereits 67 Jahre alt. lebte er als Pfarrer zu !
Kiens im Pusterthale. Ungeachtet seines vor- !
gerückten Alters winde er am 2. März d. I . ! zum Propst der Chorherren des Klosters
Neustift bei Briren erwählt, welche Stelle er
noch nahezu dreiĂźig Jahre zum Ruhme seines
Klosters bekleidete. Staf f ler meldet von
ihm: „Troyer wird als Schriftsteller mit
Ehren genannt". Propst Fortunat starb
im hohen Alter von 96 Jahren. ^Sinnacher
(Franz Ant.). Beyträge Zur Geschichte der
bischöflichen Kirchen Säben und Briren in
Tyrol (Briren 1824 u. f.) Bd. I I I , V. 377. —
Staf f ler (Johann Jacob). Das deutsche
Tirol und Vorarlberg, topographisch mit ge»
schichtlichen Bemerkungen in zwei Bänden
(Innsbruck 1847. Fel. Rauch 8".) Bd. I I ,
S. 419.) — 8. Franz Anton Graf (geb.
10. März I6ö2. gest. zu St. Lorenzen bei
Bwncck 1. October 1712). Ein Sohn des
Freiherm Cyriak aus dessen erster Ehe mit
Anna von Wolfsthurm. Der Name des
Grafen trat zur Zeit des Einfalls der Bayern
in Tirol unter dem KurfĂĽrsten Mar Ema,
nuel im Jahre 1703 in den Vordergrund.
Der Graf war k. k. Kämmerer, oberösterrei«
chischer geheimer Rath. tirolischer Regiments«
kanzler und niederösterreichischer Regierungs»
Präsident. Kurfürst Max Emanuel rückte
unaufhaltsam vor. Der versammelte Tiroler
Landtag setzte sich nun mit der Tiroler Re»
giecung in persönliches Einvernehmen (Mai
1703) durch Entsendung einer Deputation,
an der von Seite des geheimen Rathes vier
oberösterreichische geheime Nöthe, darunter
Franz Anton Troyer und General Baron
Gschwind theilnahme^l. Graf Troyer hielt
den Vortrag ĂĽber die Lage des Landes und
die Bedingungen zu dessen wirksamer Ver«
theidigung; auch kĂĽndigte er die Besetzung
der Stadt Kempten durch die Bayern an,
gegen deren Einmarsch es rasche Vorkehrun«
gen erheische. Als der Feind bereits bis Hall
vorgedrungen war, wurde beschlossen, eine
Gesandtschaft der Negierung an den Kur»
fĂĽrsten abzuordnen, um fĂĽr Innsbruck gĂĽnstige
Unterwerfungsbedingungen, für Tirol Scho»
nung zu erlangen Diese Gesandtschaft de»
stand aus dem Präsidenten Grafen Vinci«
guerra von Arco, dem Regimeniskanzler
Franz Anton Grafen Troyer und dem
Negierungs »Vicepräsidenten Guido Grafen
Spaur, mit denen sich noch andere hervor-
ragende Männer, darunter der Universitäts«
rector vereinigten. Der KurfĂĽlst rmpfing e
sehr freundlich, wies sie aber wegen end'
giltiqrr Unterhandlung an den Feldkriegs»
kanzlei-Director von Priel man er. dei dem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Volume 47
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Volume
- 47
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 309
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon