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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 18 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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Tschlllmschnigg Tschabuschnigg erstatter über die Sirafproceßordnung und hatte die Genugthuung, daß dieses Gesetz, an dem er in allen Stadien der Vorarbeiten mitgewirkt, endlich zu Stande kani. In-der Sitzung vom 1». April 1874 hi.'lt er eine längere Rede über Regelung der äußeren Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche dem Staats gegenüber. Er sagte unter Anderem: „In den Wirkungskreis der Kirche fällt das Dogma, der Glaube, die Frömmigkeit und das Gewissen; in den Wirkungskreis des Staates die Gesetze üder die äußeren Rechtsverhältnisse und Handlungen der Kirche, die Entscheidungen nach den Gesetzen uno nöthigenfalls die zwangs« weise Durchführung dieser Entscheidungen. Es ist nie wohlgethan, wenn Staat,oder Kirche sich Uebergriffe in die gegenseitigen Lebensgebiete erlauben. So wie Frömmigkeit und Religion sich nickt nach staatsrechtlichen Kategorien theilen, rbenso soll auch der Staat seinerseits sich zu keiner Konfession bekennen, er soll confessionslos sein.... Der Staat hat das Recht und die Pflicht, alle Angriffe irgend einer Kirche zurückzuweisen. Wenn man der Quelle der Bündnisse zwischen Staat und Rircke (^oncoroatc) vorurteilslos nachforscht, ! so kommt man iur Erkenntniß, daß mitunter l nicht d'.e Sorge für d^e Wohlfahrt dcr Staats-. ! bürger und auck nickt die Sorge für Fröm- migkeit und Religion den Grund dazu gelegt habm. sondern daß die Absicht rahin geht, die beiderseitigen Angehörigen zwischen die doppelte Schraube des Staateü und der Kirche zu leqen. um sie desto ergiebiger und nachhaltiger auspressen zu können Dem Staate muß es freistehen .zu erklären, daß er sich an ein oon^ordat dann nicht mehr ge-- bunden halte, sobald er darin etwas entdeckt, das für das Wohl des Staates, für die geistige Entwickelung der Staatsbürger schäw lich oder gefährlich ist." Bezüglich der Ehe bemerkt Tschabuschnigg in dieser Rede: das Sacrament falle ganz in das Gebiet der katholischen Kirche, die giltige Schließung «der Ehe in den Wirkungskreis des Staates. — Als Minister erklärte er sich auf das entschiedenste für strenge und bewaffnete Neutralität im deutsch - französischen Kriege und stimmte gegen gesteigerte Ansätze im Budget des Krieges und der Landwehr. Er befürwortete die directen Wahlen ins Ab« qeordnetenhaus und wirkte bei jeder sich dar- bietenden Gelegenheit für Aufhebung des Concordates. das bekanntlich während des Ministeriums Potocki für hinfällig erklärt wurde. ^Aus den stenographischen Sitzungsberichten des Abgeordneten- und Herrenhauses des osterreich i» schen Reichsrath es.1 IV. Porträte und Chargen, 1) Porträt. Unter« schrift: Facsimile des Namenszuges „Tscha» buschnigg". M. Stohl äei. C. Kotterba «o. (8". und 4".). — 2) Charge. Im „Floh" vom 24. April 187«. Nr. 17. Kl iü äsl. I , To« massich ä?,. — I) Im Besitze der Tochter des Verewigten befinden sich außerdem: ein Oelbild. das ihren Vater als zehn« bis zwölf- jährigen Knaben vorstellt; — 4) des Malers Stohl Aquarell, nach welchem der obige Kupferstich uon Kotterba ausgeführt ist; — 5) ein Bildniß uon Maler Pötl . Brustbild nach vergrößerter Photographie, im Jahre 1867 gemalt. Sprechend ähnlich. — 6) Holzschnitt in Heinrich Kurz' „Geschichte der neuesten oeuischen Literatur von 1830 bis auf die Gegenwart" (Leipzig 1872. Ler.,8.). Sehr ähnlich. V. Denkmal für Tschalmschnigg. Im Jahrbuche „Die Dioskuren", wie auch in der „Neuen Frcir-n Presse", dann in einem besonderen Auf- rufe, der im Sommer 1582 (in Klagl'nfurt bei Leon gedruckt) erschien, regte Ludwig August ^ ran kl den Gedanken an. dem Dichter in dessen Vaterlande ^arnchen ein Denkmal zu errichten. Er bezeichnet Tschabuschnigg als den ersten und hervorragendsten deutschen Dichter in Kärnthen — das ja sonst nur noch zwei namhafte Poeten Paul N enn ^ S 291) und Vincenz Nizzi ^Bd. ^ , S. 203) aufzuweisen dat. Tschabuschnigg zählt überdies zu den ältesten edlen Geschlech- tern seines Vaterlandes, vertrat dasselbe jahrelang als freisinniger Abgeordneter im Landtage, war ein sehr thätiges Mitglied des Abgeordneten-, zuletzt des Herrenhauses des österreichischen Neichsrathes und wirkte, wenn« gleich nur kurze Zeit, als Minister der Justiz. Genug Momente, die ihn würdig machen, daß sein Andenken durch ein öffentliches Denkmal lebendig erhalten werde. Die Kärnthner haben ja ihrem Landeskinde, dem Bildhauer Gasser, welchem Tschab usch« nigg als Poet und Staatsmann gewiß nicht nachsteht, in Villach eine Statue gesetzt; und der Klagenfurter Gesangverein hat dem tress« lich en Musiker Herd eck, der nicht einmal ein Kärnthner, sondern ein geborener Wiener ist. eine Büste in der Nähe uon Tscha»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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