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Tschaliener 26 Tschampa
aus deffen Zinsen die als geheilt ent
laffenen mittellosen Pfleglinge wenigstens
für so lange mit einem Nothpfennig ver-
sehen werden sollen, bis
sie sich
durch
Arbeit wieder selbst ihr Brod erwerben
oder sonst in einen Dienst aufgenommen
werden können. Ueberdies ist Tschal»
lener der Erfinder der Schwebematte,
einer Lagerstätte auch für gefährlichere Irre,
und mehrerer anderer Vorrichtungen zur
Erleichterung der Behandlung und Pflege
gefährlicher Geisteskranken. Von seinem
Berufe fast ganz in Anspruch genom-
men, hatte er zur schriftstellerischen
Thätigkeit nur sehr wenig Zeit übrig,
doch veröffentlichte er im „Boten für
Tirol und Vorarlberg" mehrere Aufsätze
über Epidemien' in der „Zeitschrift für
Psychiatrie" mehrere Artikel, von denen
wir folgende zwei hervorheben: „Was
heißt irre sein?" und „Ueber die War
tung und Pflege der Irren". Selbst-
ständig gab er heraus die Schrift: „Dir
Urunkenbeitstütt. Mit einer lithoMphilten T'at'el
in <Qnrr-Wbgrll52flllill" (Innsbruck l84l,
Wagner, gr. 8".) und das größere Werk:
„Beschreibung t>rr K. k. Arllninnlll'Zrrrimnätlllt
zu Hüll iu Tirol? mit Nückäicht ant' tue Fta-
tuten ilcr ÄliZtlllt, ant' die thelüMtischrii und
Grundsätze der VehnMung der
uud auf ihr: llchtiährigen Ne-
5n!tate. Ni t ^l) Ulllnkenge2chichten und uersälir-
denen Indrutunglu ?um Vllhle dieser bln^lnck-
lichrn: nebst einem Intillusi über die Zulage
nun Zimmern tnr Irre vnt> Tllbende. Für einen
Jeden, der mit OeiLtesKrimKen niie immer in Nr-
rührnng Kommt. Mit einer lithogruphirten Tllke!
uns ^,,2 Vagen i^ Flllia" (Innsbruck !842,
Wagner, gr. 8".). Tschallener's Ver-
dienste als Arzt wurden in gelehrten
Kreisen und von Seite der Regierung
gewürdigt. Die k. k. Gesellschaft der
Aerzte in Wien und die medicinisch-physi..
kalische Gesellschaft in Erlangen erwählten ihn zu ihrem correspondirenden Mit-
gliede; mit ah. Entschließung vom 8. No«
vember 4833 erhielt er zugleich mit der
erbetenen Versetzung in den Ruhestand
das goldene Verdienstkreuz mit der Krone,
und mit allerhöchster Entschließung vom
23. Juni 4834 wurde ihm der volle Ge-
halt als Pension angewiesen. Aber nicht
ein volles Jahr war es ihm gegönnt,
diese kaiserliche Gnade zu genießen, denn
schon im Mai <833 starb er im Alter
von 72 Jahren. Während seines Aufent-
haltes in Ischgl hatte er sich mit Crescenz
Mohr aus Wllton vermalt, welche ihm
fünf Kinder gebar, zwei Söhne, die in
Folge von Unglücksfallen starben, und
drei Madchen, deren zwei als Witwen
mit Kindern im Jahre 1833 noch lebten.
Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck,
Fol.) i853. Nr. 127. 128. 120. T. l)9l u. f.:
„Nekrolog üdcr don Doktor der Medicin und
l^ birur i^l.' Johann Tsckallener u. s. w,".
Vrn I, V.
Tschlllllpll, Fanny, Marie und Amalie
(Sängerinen, Ort und Jahr ihrer
Geburt unbekannt», Zeitgenossmen. Unsere
Duelle bezeichnet sie ausdrücklich als
„österreichische Damen", und wir dürften
kaum fehl gehen, wenn wir sie
als aus
Böhmen gebürtig betrachten. Fanny,
Marie und Amalie sind Schwestern.
Sie verbanden sich mit einer vierten
Dame, auch einer Oesterreicherin, Namens
Marianne Gallo witsch, zu einem Ge-
sangsquartett und begaben
sich auf Kunst-
reisen. Im Frühling 1879 concertirten
sie mit großem Beifalle in Dresden, wo
ie auch die Theilnahme des sächsischen
Königspaares fanden' später traten sie
mit gleich günstigem Erfolge zu Leipzig
M Gewandhause auf, welches in der
Regel nur wirklichen Künstlern und
Künstlerinen zu benützen gestattet ist.
In der Folge gaben die Damen in der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon