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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 29 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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Tschardaklya-Nowakowitsch Tschardakli^a-Noroakowitsch verfaßte man ein Gesuch an den Czaren, worin unter Anderem auch alle von Altersher in Ruinen liegenden Kirchen und Klöster in der Weise aufgezählt wurden, als ob dieselben erst jüngstens von den Türken zerstört worden wären, weil die Serben glaubten, daß die Russen vor. Begierde brennen würden, an den Verwüstern so vieler heiligen Statten der (5hristen Rache zu nehmen. Die ganze Mission blieb jedoch lange Zeit das Geheimniß einiger Führer, denn theils besorgte man, bei der Pforte Mißtrauen zu erregen, theils war man der Gesin- nungen des eigenen Volkes keineswegs vollkommen sicher. Auch wußte man ja gar nicht, wie die Mission ausfallen würde; schlug sie ungünstig aus, so mußten die Anführer auf harte Worte gefaßt sein, weil man sich von dem nahen und befreundeten Oesterreich weg an das fremde ferne Rußland gewendet hatte. Die Pforte aber betrachtete ohnehin mit zunehmender Eifersucht die Ausbreitung Rußlands, sowie dessen wachsenden Ein« fluß auf die christlichen Völker der grie- chischen Kirche in der Türkei. Sie würde auch von dem Streben der Serben, Ruß- lands Protectorat zu gewinnen, höchst unangenehm überrascht worden sein und sicher mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln die Ausführung der serbischen Mission nach Rußland zu verhindern getrachtet haben. Allein das Geheimniß wurde von allen Eingeweihten sorgfältig bewahrt, und so konnten die Gewählten ihre weite Reise ungestört antreten. Am t3. September 1804 fuhren Nenado- witsch und Tschard akli ja Nachts von Topschider bei Belgrad mittels eines Kahnes donauabwärts bis Semendria, wo ihr dritter Genosse Protitsch sich zu ihnen gesellte, dann ging die Reise weiter zu Waffer,bis Orsowa, von da bis Bu- karest aberzu Wagen. Am 26. September langten die serbischen Abgesandten in der rumänischen Hauptstadt an, wo sie sofort dem russischen Consul den Zweck ihrer Reise mittheilten. Dieser versah sie mit russischen Paffen, und der russisch gesinnte Hospodar der Walachei Zpsilanti bot hilfreiche Hand zur Weiterfahrt. Gewarnt vor Murusi , dem türkenfreundlichen Fürsten der Moldau, eilten sie möglichst rasch durch dieses Land, an deffen Grenze sie fast in die Hände nachgesandter mol' dauifcher Panduren gefallen wären. Nun reisten sie über Mohilew, wo sie dem daselbst weilenden Großfürsten Con- stantin vorgestellt wurden, nach Kiew, dann weiter nach Charkow, wo Tscha r- dakli ja seine Frau und die Abgesandten zwei österreichische Serben als Lehrer fanden; einer der letzteren, Phil ippo- witsch, schloß sich der Botschaft an. Die Hauptsache, daß Tschardaklija der Haupturheber dieser Deputation an den russischen Czaren war, ist berichtet. Dieselbe langte nach mancherlei Fähr« nissen, erschöpft von der langen Reise^ am 7. November in St. Petersburg an. Ueber ihre Ankunft daselbst, über ihre mit dem russischen Minister des Aeußeren Fürsten Czartoryski wiederholt statt- gefundenen Unterredungen, welcke Erz- Priester Nenadowitsch in seinen Me- moiren aufgezeichnet hat, über ihre Rück- reise und den Mißbrauch, den Nena« do witsch von einem werthvollen Euan- gelienbuche, dem Geschenke ejnes russischen Freundes, machte, berichtet die unten ange- führte Quelle. Mit diesem Evangelien- buche hat es nämlich folgende Bewandt- niß. Nach der Rückkehr der Deputation, welche gar nicht vom russischen Kcnscr empfangen wotden war, berief Kara Gyorgye auf den 29. April 1803 eine große Skupschtina (Versammlung) naä>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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