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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 48 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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Tschiderer, Johann Nepomuk 48 Cschink Um die Bedürfnisse seines Hauses oder. seiner eigenen Person zu bestreiten, mußte er nicht selten von seinen eigenen Hausleuten Geld leihen; es fehlte ihm sogar manchmal an Leibwäsche und Kleidungsstücken, weil er seine eigenen den Armen gegeben. Nie ging Jemand von ihm mit leeren Händen, und seine Pfarrer und andere Vertrauten wissen es, wie viel er durch sie in der Diöcese an Bedürftige vertheilen ließ, die nie er» fuhren, woher die Hilfe gekommen. Kranke und verschämte Arme lagen ihm besonders am Herzen, und letzteren fpen« dete er reichlich und in zartester Weise. Beidesmal als die Cholera wüthete, ver» theilte er sein ganzes Privatvermögen, das er von seinen Eltern ererbt, und Alles, was ihm die bischöfliche Mensa außer dem Allemothwendigsten erübrigte, unter die armen Kranken. Als er starb, hieß es in der ganzen Diöcese: ein Hei- liger ist gestorben. Zahllos war die Menschenmenge, welche herbeieilte, um ihren heiligen Bischof zum letzten Male auf dein Paradebette zu sehen. Man be- rührte seine Kleider mit Rosenkränzen, Medaillen und anderen Sachen, um gleichsam denselben von seiner Heiligkeit etwas zutheil werden zu lassen. Und so wuchs die Verehrung für diesen unver» gleichlichen Oberhirten von Jahr zu Jahr. Alles, was er besaß: Wasche, Kleidung, Geräthschaften, Bildnisse, wird von Jahr zu Jahr eifriger gesucht." Thatsache ist das Folgende: Als im Sommer 1866 die Feinde schon vor Trient standen, rief man den Seligen um Hilfe an, und als dann wider alle menschliche Erwartung die Feinde abzogen, hieß es allgemein: der heilige Bischof hat uns gerettet. Der Verewigte besaß das besondere Wohl- wollen des Kaiserhauses, und er war es, der Seiner Majestät oxm Kaiser Franz« Joseph und dessen Brüdern das Fir< mungSsacrament ertheilte. Wie die „Voce eHtwiioa." im Jahre 1867 meldete, liefen von allen Seiten der Trienter Diöcese Bitten an den gegenwartigen Fürstbischof (Riccabona) sowohl vom Säkular», als vom Regularclerus, sowie von sehr vielen Laien aller Stande, auch der ge> bildetsten und höchsten ein, es möge der gewöhnliche Proceß über das Leben und die Tugenden seines Vorgängers ein» geleitet werden, um so dessen Selig- svrechung zu erwirken. Q a 2 2 e t t a ä i 1> r e Q t o (Trient. Fol.) «.NQO IV, l860, Nr. 233, 233. 236 und 242: Nachrichten über seinen Tod, seine feierliche Bestattung und Nekrolog. — Das Vater» land (Wiener polit. Blatt) 1860, Nr. 85: „Fürstbischof von Tschiderer i". — Süd» tiroler Volksblat t . t8N8. Nr. 4 und 5: „Der deiligmäßige Fürstbischof Tschiderer von Trient". — Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1867. Nr. 9U9: „Tie Selig« sprechung des Fürstbischofs von Trient Ioh. Nep. o. Tschiderer". Porträt. Unterschrift: „Johann Fürst'Bischof von Trient". Eduard Kaiser 1836 (lith.). Truck von I . Haller (Wien. bei L. I . Neu< mann, Fol.) sprechend ähnlich). Tschink, Cajetan (Schriftsteller, geb. zu Wien am 22. April 1763, gest. zu Olmüh am 26. August 4813, nach Anderen schon am 7. November 1809). Nach beendeten Vorbereitungsstudien an- fänglich dem geistlichen Berufe sich wid- mend, trat er 1780, 17 Jahre alt, in den Carmeliterorden ein. Aber noch vor Empfang der Weihen schied er aus dem» selben wieder aus und begab sich 1792 zur Fortsetzung seiner Studien auf die Universität Jena, wo er sich insbesondere der Kant'schen Philosophie zuwendete. Nach mehrjährigem Aufenthalte daselbst kehrte er in seine Heimat zurück, bewarb sich um ein Lehramt und erhielt den am Lyceum zu Olmütz erledigten Lehrstuhl
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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