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Tudisi, Sigismund 78 Tudisi
t-vnnen von ihni folgende (Kompositionen:
„Blüten und Perlen. 2 ^'oeturueü", Op. 29
un) !i» (Wien l«li3) und „Wicner (5aroussel<
Marsch (ti-iam^^Ie)" (ebd. 1863). alle drei
im Selbstverlag erschienen.
Tudlsl, Sigismund (Bischof von
Trebinje, geb. in Ragnsa, Gebnrts-
jähr unbekannt, gest. 4760). Der Sproß
einer alten vornehmen Ragusaer Familie,
übec welche in den Quellen Näheres eni>
halten ist. Ueber seinen Bildungsgang
sind die spärlicbsten Nachrichten vor>
Handen, daß er eine sehr sorgfältige Er>
ziehung genoß, erhellt nicht minder aus
seinen Schriften als aus seiner Sorgfalt
für alte Denkmäler. Allem Anscheine
nach erhielt er seine wissenschaftliche und
theologische Ausbildung in Rom, wie
das bei vielen, ja den meisten'dem
Priesterstande sich widmenden Dalmati-
nern früher der Fall war, und was sicb
ja auä^ leiä't daraus erklärt, daß Dalma-
r!en nur durch den schmalen Arm des
Adriatiscden Meeres vom Kirchenstaate
getrennt ist. Zum Bischof von Trebinje
ernannt, beschäftigte sich Tudisi in
dieser Eigenschaft mit Studien über den
Umfang seines Sprengels, deren Ergeb-
nisse er in ^wei größeren Abhandlungen
zusammenfaßte und der heiligen Congre-
gation <1c pi-oz»HF<Tll(iH tiäe vorlegte.
Der Titel dieser in Fra Innocenzo
(5 i u l i ck's Bückersammlung auf der
Bibliothek der!>?. Franciscaner zu Ra-
gusa befindlichen Schriften lautet: «Fo^?-«
?? c^ o I n diesen Schriften weist Bi-
schof Tudisi nach: daß der ursprüngliche
Sitz seines Bisthums nicht Trebinje,
sondern Zaclugna gewesen sei und er
eigentlich den Titel eines Bischofs von
Zaclugna zu führen habe. Die OonFl^-
wohl auf eine Prüfung und Untersuchung
dieser Angelegenheit ein, doch scheint
dieselbe ohne Erfolg geblieben zu sein.
Tudisi sammelte überdies nicht nur mit
großer Vorliebe Alterthümer verschie-
denster Art, sondern schrieb aucb die
Biographien vieler Bischöfe von Mertona
und Treöinje. Doch finden wir nirgends
angegeben, wohin diese Sammlung und
seine Manuscripte gekommen sind.
Ueber die Familie Tudisi. Die Tudisi. welche
sich in slavischer Namensbildung Tudiievic-
nennen, zählen zu den ältesten Familien deS
Landes und waren in alten Zeiten schon
Patrone deö >Uosierö St. Miäiael in Peklina
! auf der Insel Giuppana, wie die größte der
! sogenannten fünf Hirscheninseln, welche zu
Nagusa gehören, genannt wird. Der Name
Tudisi ist in der Gel^rtengrschichte Dal-
matiens nicht unbekannt, l. In der schon
erwähnten Bücher- und Manuscriptensamm-
lung des Fra Innocenzo (nulich. zur Zeit
in der Bibliothek der I'?. Franciscaner von
Nagusa, befindet sich in drei Heften eine
„Diatrid^ äi 1). Giovanni ' I 'uäisi
)lini2ti-o ^vincia!^". — 2. Ein Michael
Francesco Tudisi wird als Schiedsrichter
in einer Streitfrage genannt, wie dies aus fol-
gender im Druck erschienener Schrift erhellt:
^.^.vHiiti I'Lcctzllvu/:«; wro i «i>;li<,>ri Zli-
^. int) o n o t t i äi Ii2,^us!^ (^ncona, 1773).
— :l. Ein Natale Tudisi war Mitglied
der seinerzeit berühmten Äagusaer gelehrten
Akademie äei (Üancoräi, welche im sechzehn«
ten Jahrhundert von Savino B o b a l i<
M i s c e t i ch oder So rdo (geb. 133U.
gest. 1^82) und Michele Monald i (gest.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon