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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
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Page - 80 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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) Ludwig 80 ) Ludwig sichtbaren Veränderungen an den die Stimme vermittelnden Organen zu beob- ackten gesucht. Türck genügte diese That- sache, um sofort, ohne die Procedur zu kennen, die hohe Bedeutung solcher ärzt» lichen Anwendung des Spiegels zu er- fassen und die Sacke selbst — die Unter- suckung mittels des Kehlkopfspiegels zu diagnostischen und operat iven Zwecken allsobald ins Leben zu rufen. Versuche aller Art und ohne Zahl und die nicht minder häufigen Beobachtungen, wie sie das große Krankenhaus tagtäglich mit sick bringt, der unermüdliche Eifer und das Talent, sich selbst die nöthigen Instrumente und Apparate zu con» struiren, die eigenen wieder zu verbessern und neue zu schaffen, führten ihn schon nach wenigen Jahren zum glänzendsten Ziele. Die Idee, sich des Kehlkopfspiegels ;u bedienen, ist nickt neu, nur die An» wendung desselben in der Arzneikunst ist neu und unantastbares Eigenthum Türck's. Scbon Senn in Genf hatte l827 die Idee, das Kehlkopfinnere mittels eines kleinen in den Nacken ein- geführten Spiegels zu besehen, aus» gesprochen. Mit der Herstellung eines solcken Instrumentes beschäftigten sick in den folgenden Decennien die ersten Aerzte Frankreichs und Englands, so namentlich Trousseau und Liston, ohne jedoch zu einem Resultate zu gelangen. Und auch die schon erwähnten von Garcia an sich selbst angestellten und im Jahre 1833 veröffentlichten Beobachtungen über Stimmbildung und Stimmregister gingen nach einer ganz anderen Richtung, als es jene war, welche Türck einschlug. Es wird also durch diese Untersuchungen die Priorität der Türck'schen Entdeckung nicht im mindesten erschüttert, und zwar um so weniger, als Türck zur Zeit, da er seine Experimente begann, wohl von iGarcia's Untersuchungen, nicht aber ! von der Art und Weise, wie derselbe sie anstellte, Kenntniß hatte, wie denn auch die Methode in Verfolgung seines von jenem G a r c i a's ganz verschiedenen Zweckes eine völlig selbständige war. I n der That hatte auch schon im Sommer 4857 Türck zum ersten Male mit Hilfe seines Kehlkopfspiegels dein Professor Ludwig das Kehlkopfinnere an einem Individuum seiner Krankenabtheilung ge- zeigt und hiermit ein Problem, das so ! lange die Physiologen und Kliniker be» ! schäftigte, seine praktische Lösung ge- ! funden. Da trat im März 1838, also fast ein Jahr später, in der „Wiener medici- uischen Wochenschrift" Professor Czer- 'inak mit einem. Artikel auf, in welchem l er die praktische Anwendung des Kehl- ! kopfsviegels den Aerzten dringend empfahl. ! Und nun entspann sick ein bedauerlicher ^ Prioritätsstreit, der Jahre lang dauerte, , die Anhänger dieser Doctrin in zwei ! Lager theilte und selbst dann noch nicht ^ ausgefockten war, als der Entdecker der° , selben vi-. Türck in die Gruft gesenkt ! wurde. Ein Fachblatt aber erklärte im Augenblicke, als sich noch nicht die Erde über dem Grabe des Dahingeschiedenen gesckloffen, es nicht unausgesprochen lassen zu können, „daß die Geschichte der Medicin die Laryngoskopie für immer an den Namen Türck's knüpfen müsse, ihm allein verdanke man die praktische Verwendung des Laryngoskops am Krankenbette, die praktische Verwendung des Kehlkopfspiegels für diagnostische und operative Zwecke". I n der „All- gemeinen Wiener medicinischen Zeitung" hatte auch Türck alle laryngoskopischen Artikel geschrieben. Sobald er irgend welche bedeutende Entdeckung, irgend welche neue Erfindung gemacht, sobald er irgend ein Instrument construirte,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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