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Türckheim 8? Türckheim (Genealogie)
major befördert. Als solcher that er sich
bei der Belagerung von Belgrad 1789
besonders hervor. Nicht nur überwachte
er freiwillig Tag und Nacht auf das
eifrigste die Arbeiten in den Tranchöen
und traf bei den Arbeiten selbst die zweck-
mäßigsten und umsichtigsten Verfügungen,
sondern zeichnete sich auch bei gefahr-
vollen Gelegenheiten, woran es nicht
fehlte, durch Muth und Tapferkeit aus.
Als der Feind am ll). September einen
Ausfall unternahm, durch welchen unser
linker Flügel von einer Umgehung be-
droht wurde, war es General Türck-
heim, der besonders thätig in das Ge-
fecht eingriff, durch umsichtige Anordnun-
gen die Absichten des Feindes vereitelte,
dann während der Belagerung die er»
sprießlichsten Dienste leistete und jede
weitere Gefahr von den Unseren ab-
wendete. Als nach Beendigung des
Krieges mit der Pforte Kaiser Leo-
pold I I . ein Capitel des Maria The«
resieN'Ordens einberief, wurde in der
23. Promotion (vom ^9. December
1790), welche der Kaiser in eigener
Person abhielt, auch Türckheim mit
dem Ritterkreuze ausgezeichnet. Später
noch zum Feldmarschall'Lieutenünt beför»
dert, starb er als solcher im Alter von
.')? Jahren.
Hir tcnfeld (I.). Der Militär Maria Theresicn»
Orden und seine Mitglieder (Nirn 18ö7.
Staatsdruckerei, kl. 4".) S. 5N und <7:l4.
Fur Genealogie der Frciljcrleil von Türckheim.
Es gibt ein freibcrrliches Geschlecht Türck-
heim und c!n solches, welches sich Türk-
l) e im schreibt. Beide unterscheiden sich übrigens
auch durch die Prädicate. welche sie führen,
denn ersteres nennt sich mit vollem Namen
Türck he im von Äl tdorf . letzteres hieß
ursprünglich Nebel von Türkheim und
schreibt sich seit 1842 Türkheim von Geiß«
lern. Die Felder 1 und 4 der beiderseitigen
Wappen sind im Emblem identisch, nicht aber
in der Farbe, denn die Türckheim von Al tdor f weisen im ersten- und vierten Felde
in Blau, die Türkheim von Gcißlern in
Noch einen goldenen rechts el'ebrten Löwen auf.
Die Felder 2 und 3 sind. wie aus der 3. ««
und 9<» folgenden Wappenbeschreibung micht<
lich ist, ganz verschieden. Die Türck hei in
von Altdll rf, ein ursprünglich elsassisches,
später ins Badische übersiedelte Geschlecht,
zählen manchen denkwürdigen Namen in ihren
Neihen, wir nennen nur beispielsweise den
berühmten Staatsmann Johannes von
Türckbeim (geb. 1746, gest. l8^4), der,
durch die französische Schreckensherrschaft zu
Ende des vorigen Jahrhunderts aus seiner
Heimat Elsaß vertrieben, im Badischen sich
ansiedelte und in darmstädtischc Dienste irat;
dann den französischen Siaatsmann Leon-
hard Friedrich Freiherrn von Türckheim
lgest. 1«31), der unter der Napoleonischen
Periode Finanzminister in Baden war. Daß
auch unser Maria Theresien - Ordensritter
General Kar l Freiherr von Türckheim
l^S. ««^ dieser Familie angehört, zweifeln, wir
keinen Äugenblick, w^nn wir ihn auch aus
Mangel an genealogischen Taten nirgends
einzureihen wissen, wie es unzweifelhaft ist,
daß der weiter unten erwähnte General
Friedrich Rudolph Albrecht Freiherr uon
Türckheim zu den Sprossen dieses Ge-
schlechtes zählt. Mit einem Hanemann von
Tür inkheim, auch Türck genannt, der
sich 143i) das Bürgerrecht in Straßburg er-
kaufte, beginnt d'.c Slammreihe der Frei«
brrren Türckbeim von Altdorf, welche
sich bis auf die Gegenwart fortführen läßt.
Zwei Brüder. 3dicolaus und Ulrich, er«
hielten 45ö2 eine Erneuerung ihrer Adelsrechte
und eine Wappenvermehrung. Beide bildeten
auch besondere Linien, jene des Ersteren,
welcher Mitglied des beständigen Regiments
der X I I I zu Strahburg war, erlosch schon
um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts.
Dagegen blüht die von dem Letzteren (gest.
1572) gestiftete noch heute in zwei Zweigen.
Ulrichs Ururenkel Johann Türckhcim
wurde mit Diplom clüo. 8. März 1782 von
Kaiser Joseph I I . der Frei h err enstan d
verliehen, und seine beiden Söhne Johann
und Bernhard Friedrich sind die Stamm«
väter der heute noch bestehenden zwei Linien
dieses Geschlechtes, der älteren badischcn
und der jüngeren Straß bürg er Linie,
Zu Oesterreich steht die erstere durch Heiraten
— indem der k. k. Major Christian Fried-
rich Freiherr vcn Türckheim (geb. i l . April
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon