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) Karl Eugen 133 ) Karl Eugen
how, und alles dies zusammengenommen
fĂŒhrte ihn zur Freude seiner Eltern, wie
seiner StiftsbrĂŒder, ins Kloster zurĂŒck.
Am 16. April 1838 legte er das GelĂŒbde!
ab, und nachdem er die theologischen
Studien beendet hatte, empfing er am
1. August 1841 die Priesterweihe. I n der
Einsamkeit des Klosteis rief die Erinne-
rung an die weltliche Freiheit seine âI>i8ni
niilosti^. d. i. Liebeslieder, ins Leben.
Von dieser Zeit an schrieb er nicht mehr
unter seinem wahren Namen, sondern
unter dem Pseudonym Boleslaw Ia-
bloi isky, den er auch ferner beibehielt.
Schon wÀhrend seiner theologischen Stu-
dien begann er seine Dichtung âUonĂ€roZt
oroovLka.") d. i. VĂ€terliche Weisheit, zu
schreiben. Diese Arbeit, vornehmlich aber
seine nÀchtlichen Studien meist philoso-
phischer Werke hatten ihn endlich so an-
gegriffen, daĂ seine Gesundheit schwer
litt und er lange noch in den Nerven die
Nachwehen seines Leidens empfand. Im
vierten Jahre seiner theologischen Stu»!
dien, 1841, veranstaltete er eine Samm-!
lung seiner Dichtungen. ^Die bibliogra»
phiscden Titel seiner Werke folgen auf
S. 134.^j Im Sommer 1843 trat er in
die Seelsorge, und zwar zunÀchst als
Eaplan in Radonic, wo die schöne Ge-
gend, der Verkehr mit gleichgesinnten
Landsleuten, namentlich mit dem dor>!
tigen Pfarrer, ihm den Aufenthalt sehr >
angenehm machten. Aus besonderem!
Eifer unterrichtete er die Jugend in drei!
Classen in der Christenlehre und an»!
deren LehrgegenstĂ€nden und legte fĂŒr die»!
selbe und fĂŒr das Volk ĂŒberhaupt eine!
ziemlich reiche BĂŒchersammlung an. Dabei!
war er als guter Prediger in der ganzen i
Umgegend bekannt. I n Radonic schrieb
er auch das Andachtsbuch âDie Rose von
Sion", welches sich bald mehrerer Auf-
lagen erfreute. Auch bereitete er dort die zweite stark vermehrte Auflage seiner Ge-
dichte, welche 1843 erschien, zum Druck
vor. Da trat mit dem Jahre 1847 im
Leben Tupy's ein Umschwung ein,
welcher fĂŒr dessen ganze Zukunft ent-
scheiden sollte. Die Aebtisstn des PrÀ-
monstratenserklosters auf dem Zwierzyniec
in Krakau verlangte nÀmlich von dem
PrÀlaten des Strahower Stiftes einen
Geistlichen seines Ordens, damit sie nach
dem Tode des letzten Norbertiners, einem
alten Privilegium ihres Klosters gemĂ€Ă,
fĂŒr ihre Abtei und die damit verbundene
Pfarre einen geeigneten Candidaten pra-
sentiren könne. Abt Zeidler stellte sofort
Tupy als Candidaten auf, von der
Ueberzeugung geleitet, daĂ derselbe bei
der grĂŒndlichen KenntniĂ der öechischen
Sprache sich jene der polnischen leicht
und bald aneignen werde. Mit schwerem
Herzen verlieĂ nun Tupy seine ihm lieb
gewordene Stelle und betrat am 26. Juni
1847 den Boden Krakaus, das kurz
vorher noch Freistadt gewesen. Das
Krakauer Consistorium, welches mit allen
ihm zu Gebote stehenden Mitteln dahin
arbeitete, daĂ ein Weltgeistlicher, und
dazu ein Pole, das in Rede stehende
Benesicium erlange, stellte dem neu an-
gekommenen Fremdlinge alle nur denk-
baren Hindernisse entgegen. Aber mit
Hilfe des Grafen Moriz Deym, welcher
im Gebiete von Krakau als k. k. Hofcom-
mifsÀr fungirte, blieb Tupy der Sieger
und erhielt am 21. October 1847 die
Jurisdiktion zur AusĂŒbung, der geist-
lichen Obliegenheiten und Verrichtungen
auf dem Zwierzyniec. Sofort wurden ihm
auch noch zwei CaplÀne zur Aushilfe bei'
gegeben, aber erst 1834, nachdem allö
seine Bitten, von dem Abte in das Stra-
hower Stift zurĂŒckberufen zu werden,
unerhört geblieben waren, fand seine
Einkleidung als Propst von Zwierzyniec
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon