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Turnn, Francesco ,41 Turinsk.)', Kr
30 Lire, welche ihm sogleich bei seiner Nieder-
lassung fĂĽr jedes Jahr zugesichert wurde, und
die man ihm mit einem Male zu entziehen
drohte, wirklich entziehe, nach Laibach ĂĽber-
siedeln. Man scheint ihm die UnterstĂĽtzung
belassen zu haben, denn er blieb in Trieft
Tu r in i , welcher 1643 starb, hatte die Bruder«
schaftäsli'iininaoulata eonessione äolla de
Vsl^inO klaria in Trieft zum Erben seiner
Druckerei eingesetzt. Von den aus derselben
hcruorgegangenen Schriften nennen wir: „Be-
richt ĂĽber eine Reise der Kaiserin Eleonore
durch das Veronefische", vor seiner Ueber
siedlung aus Capodistria daselbst 1622 gedruckt;
— in Trieft gab er heraus: „ätawta. w
ci^tae Oivitatiä ^er^estae", mit neben
stehender italienischer Uebersetzung, ein Band
in 4"., 364 S.. gedruckt im Jahre 1623,- —
^(^omiN6nt2,i'i äeiia^uelra VaL82.ta. in ?l i
eä, Isri-ig,", von dem Patrizier Biagio Nith
di Kol lenburg, ein Band in 4".. 294 S.,
gedruckt im Jahre 1629; — „1^6 riins
(3iov. V. L ra t i Fiuätinopolitano", gedruckt
1529. — und „0lk2ions 6i Va.rtolo Vsi-oi",
gedruckt 1629. auĂźerdem gerichtliche Acten
u. dgl. m. Der gelehrte Alterthumsforscher
I>r. Kandler behandelte den wenig vom
Glücke begünstigten Tur in i in einer beson«
deren Monographie, welche unter dem Titel:
Antonio lu r in i xi-imo stampatoi-s in
Iriesto uei 1623 o Oiovan l^ai'i'H I'otrsu 1 i
ötzUo Hlanai'uttk, Lorittoro clelio xrims
Ltorio äi 1'i-ieäte äats aiis gtHinxs" (Trieft
186U) erschien. Die „Triester Zeitung", 1860,
Nr. 191 und 198. gibt im Feuilleton: „Der
erste Buchdrucker und der erste Geschichte
schreiber Triests" einen ausfĂĽhrlichen Auszug
der K andler'schen Schrift. — 2. Ein Fran-
cesco Tur in i (geb. zu Prag 1590, gest. zu
Brescia 165L) war ein tiefgelehrter Contra»
punctist und Hanonist und ein Sohn des
Gregor io, von dem weiter unten die Rede
ist. FrĂĽhzeitig verlor er seinen Vater durch
den Tod, und nun nahm Kaiser Rudo lphI I .
des verwaisten Knaben sich an, schickte ihn
nach Rom und Venedig, um ihn dort bei den
besten Meistern in der Musik unterrichten zu
lassen, und ernannte ihn zu seinem Kammer»
organisten. Mehrere Jahre stand Tur in i in
diesem Dienste, bis er als Domorganist nach
Brescia berufen wurde, wo er auch im Alter
von 66 Jahren starb. Er hat mehrere bedeu-
tende Tonwerke durch den Druck veröffentlicht,
so: „Hlis56 a 4 s S vooi 2 lDaxellH", 0x. 1 voos 80lä äa potsr3i eantg.i's in, Loprano, in
^oiNrälto, in Isuore eä in Va85o" (Brescia;
2. Aufl. Venedig 1629); — „MaäriFali a.
1, 2, 3 oon 8onkt6 a, 2, 3"; — „Nlotktti
ooiuinoäi in oFni xal-ts";
ciu<iU6 oon Violini s Oliittäron«" (Vened.
1624); ^ »Eln vierstimmiges Messenwerk
a oapsila" (Venedig 1643); in diesem letzteren
Werke kommt der kĂĽnstliche Canon vor. welcher
von Händel hundert Jahre später, durch dessen
Kunst vermehrt, noch einmal als Instrumental«
fuge benĂĽtzt und von Burney in dessen
„Tagebuch einer musikalischen Reise durch
Frankreich und Italien" (Hamburg 1772,
Göschen, 8".) im dritten Theile. S. 521. ein»
gerückt wurde. — 3. Gregor (geb. in Brescia
um 1360. gest. zu Prag um 1600). der Vater
des Vorigen, war ein trefflicher Sanger und
Zinkenbläser. In seiner Eigenschaft als Musicus
hatte er an den Höfen verschiedener italienischer
FĂĽrsten gedient. Endlich folgte er einem Rufe
an den Hof des Kaisers Rudolph I I . , wo
er aber in seinen besten Iadren starb. Im
Druck sind von ihm erschienen.- n^uUonLs
HäuioHum äsvotttb euin ali^vot pLÄlnüs
vaviäieig in No<:l65ia Osi äecantanüiL aä
HUktuor asHUkIes voces" (Venedig 1389):
— „Teutsche Lieder nach Art der welschen
Milanellen mit vier Stimmen" (Frankfurt um
das Jahr 1610). ^Zedler'sches Universal-
Lerikon. Bd. XI.V, Sp. 1899 und 1900. —
Gaßner (F. S. Dr.). Uniuersal«Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1849, Fr. Köhler. Ler.'ti«.) S. 847)
Turinski, Franz- (öechischer Poet,
geb. zu Podiebrad in Böhmen, am
16. November 1796, gest. zu Prag am
4. September 1832). Der Sohn bürger«
licher Eltern, erhielt er seine erste Aus-
bildung in seiner Vaterstadt, dann ging
er nach Prag, wo er Philosophie und die
Rechte studirte und durch die damaligen
Vertreter der nationalen Richtung und
Dichtung Hybl, Hanka M . VII,
5. 301^>, Chmela, Machaöek Mand
XVI, S. 200), Tomsa M . XI.VI,
S. 117) u. A. in die öechische Literatur
und Poesie eingefĂĽhrt wurde. Nach Ab-
chluĂź der Rechtsstudien im Jahre 1820
r^at er in den Staatsdienst und fungirte-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon