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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Page - 168 -
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Page - 168 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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168 Tu^er Priesterweihe. Nun versah er nicht nur das Lehramt, sondern fungirte auch als Krankenpater und Conventp rediger und leistete daneben durch drei Jahre die mo> natliche seelsorgerliche Aushilfe in Telfes und die sonn» und festtägliche Frühmesse in Rum. Im Sommer 1806 erhielt er den Auftrag, an das Gymnasium in Bozen zu übersiedeln. Daselbst aber war seines Bleibens nicht lange, denn die bayrische Regierung, in den Besitz des Bandes Tirol gelangt, hob mehrere Gymnasien, darunter auch jenes in Bozen, auf. Nun kam Tuze r von seinen Oberen die Weisung zu, sich als Lector der Theologie nach Schwaz zu be> geben. Mit dem Vortrage der Kirchen» göschichte bei den Ordensklerikern betraut, unternahm er es, die in dem vorgeschrie- benen Lehrbuche von Matthias Dan- nenmayer sBd. I I I . S. ittO^j enthal- tenen Entstellungen zu berichtigen, die citirten Stellen in den Quellen selbst einzusehen und mit Benützung der be» wahrtesten Auctoren aus alter und neuer Zeit Ergänzungen zu verfassen. So ent» stand ein ziemlich ansehnliches Compen- dium der Kirchengeschichte in lateinischer Sprache, das auf mehrfaches Verlangen hatte gedruckt werden sollen. Wahrend aber dasselbe einer prüfenden Durchsicht unterzogen wurde, brack 1809 die Er- debung in Tirol aus und d-e Veröffent' lichung des Werkes unterblieb. Als der berühmte Schwazer Franciscaner ?. Her- culan Oberrauch sBd. XX, S. 462^j am 22. October 1808 starb, schrieb Tuzer dessen 3tekrolog, den er an Feil- m o se r, Professor der Theologie in Innä< brück, schickte. Gin zweiter größerer Ne- krolog, den er auf Verlangen des Appel» lationsrathes A. Di Paul i verfaßte, kam als Manuskript in verschiedene Hände und erschien jedesmal umgear» beitet in Waitzenegger's „Gelehrten- Lexikon", im „Nationalkalender" für 4824 von Stapf und endlich als selbst- ständige Arbeit in zwei Auflagen von Theophilus Nelk (?. Adalbert Woibl). Das Jahr 1 809 war für Tuzer und deffen Klosterbrüder eineZeit schwererPrüfungen, ^ über welche sein Biograph P. Orgler , ausführlich berichtet. Als dann nach der «glorreichen Befreiung des Landes 1809 ! das in Bozen früher bestandene Gym- > nasium wieder hergerichtet wurde, erhielt ! er die Weisung, sich dahin zu begeben, z um die Lehrstelle für Poesie zu über- > nehmen. Aber nun kamen wieder schwere Tage, als im Mai 4810 die Grenz» ! bestimmung und Besitzergreifung Süd- ! tirols durch das Königreich Italien und ^ gleick darauf die Aufhebung der Capu- ! ciner- und Franciscanerkloster erfolgte. Aber auch die nächsten Jahre waren für seinen Orden wie für ihn selbst eine ! Zeit vieler Drangsale, obgleich die Bewohner Bodens ihm und seinen Mit- ^ brüdern schöne Beweise von Theilnahme ! und Mildthätigkeit gaben. Endlich, als ! am 10. October 1813 die ersten öfter- 5 reichischen Truppen in die Stadt einge- > rückt waren und die Schlacht bei Leipzig ! die letzten Besorgnisse verscheucht hatte, ^ kamen bessere Tage. Am 18. Februar ! 1814 bezogen die Franciscaner wieder ! ihr Kloster in Bozen, aber Tuzer's Ge- ! sundheit war in Folge der ausgestan- denen Mühseligkeiten und Entbehrungen in den letzten Jahren so geschwächt, daß er endlich in eine schwere Krankheit ver- fiel, von welcher er erst nach mehrmonat-- lichem Siechthum wieder langsam genas. Als dann 18l3 die neue österreichische Schulordnung — theils Fach-, theils Classenlehrersystem — ins Leben trat, über« nahm er zu Bozen in den zwei Humani- tätsclaffen Rhetorik und Poesie, den Unter-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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