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Cu^er 170 Tverdich
Als Schulmann hat er wenig seines
Gleichen, und in einer Geschichte des
Schulwesens in Tirol nimmt er eine ehren»
volle Stelle ein. Von seinen Schriften ist
wenig im Druck erschienen, doch in seinem
Nachlasse befanden sich: eine Geschichte
des Gymnasiums in Hall, im Auftrage
des Guberniums verfaßt' — dann eine
^Historik provill.Li3.6 t^roisnLi» orä.
t'uit
— „Nistoricae
natitili6 lls coi st
vit». virornm
inolu.^ivo", im Auftrage des Ordens»
generals niedergeschrieben' — ^o1I<^-
)8^j4". In diesen Aufzeichnungen sind
mit besonderer Sorgfalt alle Elementar-
ereigtiiffe und abnormen Witterungsver-
hältniffe notirt. Tuzer starb im Alter
von 7? Jahren, von denen er 39 im
Orden verlebte, in welcbem er 3 Jahre
Guardian, 6 Definitor, mehrere Jahre
Custos, 12 Provinzial und .^ 1 Jahre als
Lector. Professor, Katechet und Prafect
im Lehramte wirkte; als Scbulmann im
hohen Grade verdienstvoll, als Mensch
verehrungswürdig, war er als Priester
und Mönch eine Zierde seines Standes.
Orgler (Flauicm?.). P. Tismas Tu^er Oi-ä.
8. I>aQcisci, rmcritirtcr, nnt der großen
goldenen Üioil» Verdienst^ Medaille dccorirter
Gymnasialprüfect und Erp-lovinzicil dt'r norv«
tirolischen Ordensprovinz sTeparaiabdruck aus
dem Gymnasial'Programm oon Hall im Jahre
1881) (Innsbruck l88i. Wagner'sche Druckerei,
gr. 8".). — Bozener Zeitung. 4. October
ts»a, Nr ?9: „Kalkern, l> October". , Marcus (Franciscaner-
mönch, geb. zu Pupual ta, einem
Dorfe auf der Insel Curzola in Dal»
matien im Jahre 1733, gest. im Gerüche
! der Heiligkeit zu Rimini am 24. August
' 4783). Ein in Dalmatien seines frommen
i Lebenswandels wegen wie ein Heiliger
verehrter Franciscanermönch. Die Um-
stände, unter welchen er im Alter von
32 Jahren starb, waren so bemerkens-
'! werth, daß förmlich Protokolle darüber
^ aufgenommen wurden. Als ihm 43 Stun-
Z den nach eingetretenem Tode der Chirurg
am Arme die Ader schlug, sprang das
Blut in hellem Strahle empor, und die
versammelten Gläubigen singen es in
! weißen Tüchern auf. Ebenso ließ sich
! ungeachtet des Hochsommers kein Leichen-
^ gerucb verspüren, und im Gegensatze zur
^ gewöhnlichen Leichenstarre zeigten
sich die
sämmtlichen Gliedmaßen noch biegsam.
! Der Ruf seiner Frömmigkeit war im
^ Lande so verbreitet, daß aus Nah und
Fern Alles herbeiströmte, um den Todten
' noch einmal zu sehen. Dreimal mußte
! das Ordensgewand von Neuem dem
Leichname angezogen werden, denn die
in Massen herbeigeströmten Leute rissen
^ zum Andenken an den Mönch, den sie
^ für einen Heiligen ansahen, Stücke des
! Gewandes ab, um sie als Reliquie mit
! nach Häuft zu nehmen, und auch das
> vierte Ordenskleid würde demselben Ge>
^ sckicke verfallen sein, wenn man nicht den
^ Leichnam endlich in eine besondere Capelle
! übertragen und dem öffentlichen Besuche
! entzogen hätte. Ueber die protokollarische
! Aufnahme aller außerordentlichen Um-
^stände, welche mit der Beisetzung des
^ ?^äi-6 Marco di Curzola, wie
z Marcus Tverdich im Volksmunde
! hieß, verbunden waren, gibt das unten
^ angegebene Werk authentische Aufschlüsse.
! Tverdich hatte 33 Jahre im Orden
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Volume
- 48
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1883
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon