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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Page - 173 -
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Page - 173 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48

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173 Tnl einer fahrenden Truppe aufgeführt zu sehen. Als er die Grammaticalclassen des Gymnasiums zu Prag besuchte, machte er die Bekanntschaft des böhmischen Dichters Karl Winakick^ (damals Alumnus, dann Dechant zu Moldauteyn) und setzte unter dessen freundlicher Unter» weisung seine poetischen Versuche in böh» Mischer Sprache eifrig fort. Zu jener Zeit war Königgrätz ein Hauptpunkt der neu» erwachten patriotischen Literaturbestre» bungen, dort wirkte der thätigste der damaligen Verleger böhmischer Bücher, Ioh. Hostiwit PospM ^Bd. XXII I , S. 137^, (geb. 1783 zu Kuttenberg), dort lehrten die bekannten rastlosen böh» mischen Schriftsteller Joseph Chmela und Wenzel Klicpera >M. XI I , S. 88^, dort bestand ein festes Dilet- tantentheater, auf welchem unter des Letzteren Leitung gute böhmische Vorfiel» lungen gegeben wurden, dahin zog es Tyl mit Macht, er ging nach Königgrätz, die Humanitatsclassen zu beenden, wurde Professor K l i cpera 's Schüler und empfing von ihm so manche fruchtbare Anregung zu seiner weiteren literarischen Thätigkeit. Als Gymnasiast schrieb er einen Ritterroman, welcher bei Tureöek in Leitomischl wie ein Volksbuch, mit groben Holzschnitten, erschien. Nachdem er die philosophischen Studien in Prag verlassen hatte, folgte er, ob seiner un» gewöhnlichen Begabung unter den dama« ligen Literaturfreunden bereits bekannt, seiner unwiderstehlichen Neigung für das Theater und betrat im Jahre 1829 bei einer reisenden Gesellschaft zu Pilsen zum ersten Male die Bretter. Eine eigenthüm» liche Fügung des Geschickes wollte es, daß er seine Theaterlaufbahn nach siebenundzwanzig Jahren in dieser Stadt beschließen mußte, wohin er auch bei der letzten Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers Franz, bereits ein vielgenannter Literat, berufen worden, um eine zu. Ehren des Monarchen veranstaltete böh- mische Theatervorstellung zu leiten. Bis 1831 verweilte er bei verschiedenen. Schauspielergesellschaften, namentlich in Baiern und Schlesien, zuletzt bei der bekannten Truppe der Mad. Faller. 1831 kehrte er auf Veranlassung seines Oheims mütterlicherseits, welcher Haupt- mann im Infanterie - Regimente Graf Latour war, nach Prag zurück und wurde in Kürze Fourier im k. k. Generalcom- mando daselbst, indeß sein literarischer Eifer, noch mehr aber die Sucht, als Schauspieler, zumal als solcher in seiner Muttersprache, für die sein Herz so sehr erglühte, wirken zu dürfen, lockte ihn bald aus seiner amtlichen Laufbahn, und so trat er denn auch 1833 im k. ständi« schen Theater zu Prag unter dem Namen SkalnF- zum ersten Male als öechischer Mime auf. 1834 gründete er in Verein mit Amerl ing Md. I, S. 30^ im ehemaligen Cajetanerkloster in der Klein» feite ein böhmisches Dilettantentheater, welches unter seiner Leitung durch einige Jahre nicht ohne große Theilnahme des Publicums bestand. Als sich das Unter- nehmen auflöste, wendete er seine Kräfte dem ständischen Theater wieder zu. Mittlerweile hatte er den Höhepunkt seines literarischen Rufes erreicht, er hatte sich durch seine Betheiligung an „«Iinäv a N^ni« (1838), d. i. Einst und Jetzt, und durch die geistige Leitung der „Rvet?", d. i. Blüten (von 1834 ab), schnell zu einem Nebenbuhler öela» kowskF-'s in der Journalistik und als dieser vom Schauplatze abtrat, zum Tonangeber in der böhmischen Tages- presse emporgeschwungen; seine Novellen wurden eine Lieblingslectüre des bo'hmi- schen Volkes — das Schooskind der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Volume 48
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Volume
48
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1883
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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